Deus Ex: Human Revolution
Eine Mission und so viel kann schiefgehen.
Hinweis: Benötigt ihr Hilfe beim Schleichen? In unserer Komplettlösung zu Deus Ex: Human Revolution werdet ihr fündig.
Der Einstieg ist diesmal einfach. Letztes Mal gab es wenig Infos zu Deus Ex: Human Revolution, aber die mutige - oder vermessene, vielleicht auch verfrühte - Aussage, dass es ruhmreich sei, was da gezeigt wurde. Über Sinn und Unsinn von Info-Embargos darf man diskutieren, aber jetzt, mit drei Wochen Verzögerung, darf ich endlich verraten, was denn nu genau so cool daran war.
Eine längere Mission wurde im Anschluss an das bereits ausführlich beschriebene Tutorial gespielt, eine die noch ganz am Anfang des Spieles steht. Büros des Konzerns, der sich bessere Menschen durch bessere Technik baut, wurden von Terroristen, die dagegen sind - einer ist immer dagegen - gestürmt. Geiseln sind im Spiel, eine Bombe, das ganze Paket und eigentlich würden die CEOs die Lage lieber selber lösen, als eine Horde schießwütiger Cops loszuschicken. Also muss ihr bester Wachmann Jensen ran.
Im Hauptquartier erhaltet ihr recht kurz und knackig den Auftrag, aber man kann hier ganz im Stile der Serie viel mehr Zeit verbringen. Viel mehr als gut ist, wie sich später herausstellt. E-Mails an Rechnern wollen gelesen werden und es lohnt sich. Hier arbeitete jemand, der schreiben konnte und kleine Rand-Rand-Rand-Geschichten so erzählt, dass man gerne ein wenig durch das Zeug blättert, selbst wenn es zum allergrößten Teil nicht nötig ist. Ein paar Gespräche gibt es natürlich auch und selbst Deko-Figuren erzählen einen eigenen Satz, der auf Jensens nach dem Tutorial noch angeschlagenen Situation passt - er wurde angeschossen und musste mit Cyberware wieder geflickt werden.
Man nimmt es der Situation in diesem Gebäude ab, dass diese Leute ihre Plausche gleich beenden und in irgendwelchen Büros verschwinden, um zu arbeiten, so lebendig wirkt die Szenerie zumindest eine kleine Weile. Eine kleine Anspielung an Teil 1 darf hier auch nicht fehlen, aber die werdet ihr später schon noch selber finden. Wer es zügig mag, geht kurz zum Chef-Informatiker, mit dem Jensen ein paar nicht gerade freundschaftliche, aber noch professionelle Worte wechselt und lässt sich die neuen Augen justieren - sprich, das HUD wird kurz erläutert. Anschließend noch zum Boss, ein schnelles Briefing und auf zum Dach, wo der Heli wartet.
Dieser Flug dauert ein paar kurze Gesprächszüge lang, in denen ihr euch für eure taktische Herangehensweise ausgerüstet werdet. Die Wahl heißt "leise und zurückhaltend oder laut und tödlich", danach "auf Distanz oder nah heran". Entsprechend dessen erhaltet ihr eine Betäubungs- oder eine reguläre Waffe, entweder als Gewehr oder Pistole. Hier, in der ersten Mission überhaupt, ist diese Wahl keine leichte, auch wenn das Spiel Hinweise gibt, wie es vor Ort ungefähr aussehen wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass man später mit mehr Routine und besserer Kenntnis von Schlüsselwörtern in den Briefings nicht ganz so rätselnd davor sitzt, was denn jetzt gut sein könnte. Nichtsdestotrotz eine elegante Version der Verteilung des Start-Equipments.
Am Ziel angekommen, wird man von einer Gruppe Cops begrüßt, mit denen man noch kurz die Situation klärt. Weitere, sehr atmosphäre-heischende Gespräche, nicht wirklich nötig, aber man kann es tun. So wie man auch die Polizisten angreifen kann. Ohne Vorwarnung. Nicht dass es hilfreich wäre oder man es überleben würde, aber es zeigt sich schnell, dass man machen kann, was man möchte. Oder zumindest versuchen kann, zu töten, wen man möchte. Ob es Sinn macht oder nicht. Das geht auch bei den Geiseln, die man im Falle eines sadistischen Anfluges vor der Bombe retten kann, nur um sie dann selber zu exekutieren. Es wird einem keine Freunde machen, später werden Missionen anders ausfallen, aber wenn euer Jensen so drauf ist - ganz leicht psychotisch halt -, dann hält euch das Spiel nicht davon ab.