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Mass Effect 3 - Vorschau

Mehr Wert durch mehr Spieler?

Es hat nicht wirklich Sinn, großartig drum herum zu reden. Für viele Fans von Mass Effect stellt der Gedanke an einen Mehrspieler-Modus für die Space-Opera einfach einen Bruch dar, steht einfach im Konflikt mit den Werten und Themen der Reihe, ist überflüssig, zu gewollt, et cetera pp. Dass wir diese Variante nun aber doch bekommen, liegt vor allem daran, dass BioWare eben jene Werte und Themen wohl ein wenig anders verortet als die Spieler.

Diese Kluft zwischen der Wahrnehmung von Hersteller und Verbraucher muss allerdings nichts Schlechtes sein. Nur weil BioWare mit der kooperativen Zugabe für insgesamt vier Spieler die teambasierte Shooter-Seite des Titels betont, während die User vor allem wegen der Geschichte, der Wahlmöglichkeiten und der Erkundung fremder Welten an Bord sind, heißt das noch lange nicht, dass Sci-Fi-Aficionados eine "Ver-Gears-ung" ihrer Lieblingsserie zu befürchten hätten.

Auf dem Winter Showcase in London, wo wir den Koop-Modus "Galaxy at War" erstmals selbst antesten konnten, betonten BioWare-Sprecher gleich mehrmals, niemand werde gezwungen, sich online ins Gefecht zu stürzen. Stattdessen versteht man die bei einem separaten Team entwickelte Dreingabe als eben das: Eine rein optionale Angelegenheit, die das Paket Mass Effect 3 abrundet. Dies soll, so hofft der Entwickler, dadurch gelingen, dass sich euer Engagement in Galaxy at War auf eure Chancen im Endkampf gegen die Reaper auswirkt.

Mass Effect 3 - Multiplayer-Video

Ähnlich wie schon im Vorgänger läuft nämlich in der Kampagne des letzten Space-Krieges mit Commander Shepard in der Hauptrolle im Grunde alles darauf hinaus, die Bereitschaft der Galaxis für die finale Konfrontation mit den Reapern so hoch zu treiben wie nur irgend möglich. Ressourcen schöpfen, Truppen versammeln und Bündnisse schmieden ist das Gebot der Stunde, wenn es nächsten März in die dritte Runde geht. Wer die richtigen Entscheidungen trifft, alles macht - und das am besten auch noch richtig - hat am Ende wieder die besseren Karten und wird - Vorsicht, Spekulation! - letzten Endes mehr Leben retten als jemand, der sich weniger gut schlägt. Der Galaxy-at-War-Modus bietet euch nun eine weitere Gelegenheit, erwähnte Bereitschaft um geschätzte zehn Prozent zu steigern.

Wie das genau aussieht, ist noch ein wenig schleierhaft. Es klang allerdings nicht danach, als handele es sich um die letzten zehn Prozent um die magische 100 zu erreichen. Eher vermittelten unsere Ansprechpartner auf dem Event den Eindruck, die zusätzlichen zehn Zähler wären ein Bonus auf welchen Wert auch immer man in der Kampagne erreicht. Alles andere würde auch wohl für nicht nur mich bedeuten, dass Galaxy at War eben nicht optional ist, sondern man in gewisser Weise ein bisschen dazu gezwungen würde, sich mit ihm zu befassen, wenn man denn zuletzt möglichst gut dastehen will.

Doch danach sieht es, wie gesagt, aktuell eher nicht aus. Betrachten wir also Galaxy at War fürs erste als den Bonus, als den EA und BioWare ihn uns verkaufen, so muss man feststellen, dass er funktioniert. Nicht mehr, aber auch nicht wirklich weniger, wenn man ganz ehrlich ist. Ihr löst zusammen mit anderen Spielern mit einem neu erschaffenen Charakter, der den diversen aus den Vorgängern bekannten Klassen und Rassen angehören kann, auf verschiedenen Maps dynamisch wechselnde Missionsziele.