Battlefield 3 - Multiplayer-Test
Das Sahnestück
Hinweis: Wenn ihr Hilfe zum Spiel braucht, werdet ihr in der Battlefield 3 Komplettlösung mit Tipps und Taktiken fündig.
Infos zur Kampagne des Spiels findet ihr im Battlefield 3 Singleplayer-Test.
Vorwort: Erstmals trennen wir bei Battlefield 3 Single- und Mehrspieler-Wertung. Das macht es für euch je nach eigener Präferenz deutlich einfacher, einzuschätzen, ob sich der Kauf lohnt. Außerdem versuchen wir damit dem gewaltigen Umfang von Battlefield 3 und dem qualitativen Unterschied zwischen Einzel- und Mehrspieler gerecht zu werden. Schließlich wurde der Mehrspieler-Part vor sieben Jahren noch als eigenständiges Spiel verkauft. Nun gibt es neben dieser Komponente noch eine Kampagne und einen Koop-Modus. Und ja, auch bei anderen Titeln mit einem entsprechenden Aufbau und bei denen die Wertungen so stark auseinandergehen, kann es sein, dass wir ähnlich vorgehen.
Nach der eher enttäuschenden Kampagne kommen wir nun endlich zum Multiplayer, dem Sahnestück von Battlefield 3, das in dieser Form noch immer einmalig ist und für die meisten Spieler als Kaufgrund ausreichen dürfte. Doch bevor ich mich in die vielschichtigen Feldschlachten stürze, noch ein paar weniger warme Worte für den Koop-Modus. Dieser ergänzt die Geschichte aus dem Singleplayer und liefert sechs Missionen, die den Kampf um die Rettung der Welt mal aus einem anderen Blickwinkel zeigt. Gemeinsam mit einem Kumpel oder einem vollkommen Fremden ballert ihr euch hier durch den Iran, schwingt euch hinter das Cockpit eines Kampfhubschraubers oder versucht, in Paris ein Terror-Komplott aufzuhalten.
Das klingt im ersten Moment sehr spaßig, weil man eben nicht allein gegen die KI loszieht, entpuppt sich auf den zweiten Blick eher als halbgarer Standard-Zusatz, den DICE wohl nur eingebaut hat, um den gleichen Umfang wie die direkte Konkurrenz zu liefern. Leider bietet der Koop-Modus weder die Abwechslung der Spec-Ops-Missionen noch die Vehemenz des neuen Survival-Modus von Modern Warfare 3. Stattdessen ballert ihr euch mit eurem Kumpel durch knackige Schlauch-Level, erledigt Hunderte Gegner und sterbt auf "Hart" viele, viele Tode. Immerhin schaltet ihr mit jedem bezwungenen Abschnitt eine Waffe für den Multiplayer frei. Für viele Spieler wohl der Hauptgrund, um sich durch diesen Zusatz zu kämpfen. Schade, da wäre mal wieder deutlich mehr drin gewesen.
Egal, schwamm drüber, schließlich sind Koop und Singleplayer nur ein zartes Vorglühen für den Mehrspieler-Modus, der mit seiner neuesten Iteration wirklich alles liefert, was das Shooter-Herz begehrt und sogar noch ein wenig mehr. Denn erstmals gelingt es DICE, packende Infanterie-Gefechte, wuchtige Fahrzeugschlachten und die brutalen Dogfights von Hubschraubern und Jets unter einen Hut zu bekommen. Es gibt für jede Vorliebe die passende Karte und den passenden Spielmodus. Genau die richtige Portion Taktik und Realismus, die der Konkurrenz abgeht und die Battlefield 3 zu so einem einmaligen Spielerlebnis macht, das mich wohl noch Wochen und Monate beschäftigen wird.
Spätestens jetzt dürften bei einigen von euch die Alarmglocken klingeln. Einmaliges Spielerlebnis? Alles, was das Shooter-Herz begehrt? Was ist denn mit Origin? Mit den fiesen Verbindungsproblemen und dem neuen Web-Interface auf dem PC? Ja, diese Dinge nerven und Origin ist, was Datensicherheit angeht, eine Katastrophe. Doch bei der Bewertung des Spiels konzentriere ich mich ganz bewusst auf das eigentliche Gameplay und die einzelnen Elemente. Wer keine Lust auf diese neue Datenkrake hat, darf Battlefield 3 erst gar nicht installieren. Und Startschwierigkeiten gehören bei Multiplayer-Titeln leider zum Alltag.
Egal, wie ausführlich die Entwickler ihre Server testen, bei der gewaltigen Masse an Spielern ist es nahezu unmöglich, einen komplett reibungslosen Ablauf zu garantieren. Und im Vergleich zu Bad Company 2 ging es diesmal sogar etwas entspannter vonstatten. Die letzten beiden Tage lief das Spiel auf allen Plattformen relativ unproblematisch. Es gab zwar hin und wieder einen Absturz, doch das schmälerte zumindest bei mir nicht den Spaß am Spiel. Genauso wenig wie das Daten-saugende Origin und das neue Web-Interface. Letzteres wirkt zwar im ersten Moment befremdlich, dafür ist der Server-Browser blitzschnell und stürzt auch nicht ab. Es gibt also Vor- und Nachteile. Deswegen sehe ich das auch relativ entspannt. Vielleicht auch, weil ich auf meinem Spiele-PC keine relevanten Daten lagere. Ich kann verstehen, dass sich viele Spieler darüber aufregen, Auswirkungen auf die Note hat es aber trotzdem nicht.
So, nachdem wir das aus der Welt geschafft haben, wieder zurück zum Multiplayer. Im Prinzip bietet Battlefield 3 für jeden etwas. Wie gehabt setzt auch der dritte Teil auf klassenbasiertes Gameplay, gemixt mit Fahrzeugen und drei Hauptspielmodi. Neben Rush und Conquest gibt es diesmal auch einen Team-Deathmatch-Modus. Für mich relativ überflüssig, aber für einen Teil der Zielgruppe bestimmt interessant.