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Double Fines Tim Schafer über Fehler beim Marketing für Brütal Legend

Bei der Vermarktung lief einiges falsch, aber er steht zu seinem Produkt.

Mangelhafte Kommunikation ist nach Ansicht von Tim Schafer einer der Gründe dafür, warum sich Double Fines Brütal Legend eher schleppend verkauft hat. Der Mix aus Action und Echtzeitstrategie sei vielmehr als Action-Adventure beworben worden.

"Es gab definitiv ein Kommunikationsproblem bei diesem Spiel", erklärt Schafer im Gespräch mit Eurogamer. "Das ist ein Beispiel dafür, wie mehr Offenheit diesem Spiel deutlich weitergeholfen hätte. Wir hätten sagen können, dass wir es entwickeln und ihnen vor dem Launch mehr über unser Kampfsystem verraten können. Nicht nur hätten die Leute dann Bescheid gewusst, sie hätten auch Vorschläge äußern, sich damit anfreunden und ein Gefühl dafür bekommen können, dass es ihre Idee war anstatt einen schrecklichen Schock zu bekommen."

Er selbst will sich von der Kritik keineswegs ausschließen. Sowohl Double Fine als auch EA und der frühere Publisher Vivendi hätten ihren Anteil daran gehabt.

"Vivendi sagte in etwa: 'Nein. Auf keinen Fall. Wir sagen niemals RTS dazu, nie. Selbst wenn uns jemand fragt, ob es ein RTS ist, sagen wir nein.'"

"EA hat es hauptsächlich einfach nicht betont", so Schafer. "Sie sagten uns nie, dass wir nicht darüber sprechen dürfen. Tatsächlich haben sie sogar ein Presse-Event in einer Bar in San Francisco veranstaltet, bei dem es nur um den Multiplayer ging. Wir haben unseren Multiplayer-Tutorial-Trailer vor dem Spiel veröffentlicht, versuchten also nicht, es irgendwie zu verbergen."

Die Demo, die Double Fine schließlich veröffentlichte, sei irreführend gewesen, indem sie sich zu sehr auf die Fahr- und Nahkampfsequenzen des Spiels konzentrierte.

"Die Demo war so etwas wie ein Unfall", erklärt er. "Die Mechaniken versteht man langsam mit der Zeit, also besteht die Demo normalerweise aus der ersten Mission. Daher kennt man diese komplizierten RTS-Mechaniken noch nicht."

"Der Grund dafür, warum ich dem zustimmte, war, dass es zu etwas Anderem wurde. Es fing als RTS an, entwickelte sich mit der Zeit aber weiter und wurde etwas wirklich Anderes. Wie ich schon nach dem Release sagte: Wenn ihr es wie ein RTS spielt, gewinnt ihr nicht. Ihr müsst es wie einen Hybriden aus RTS und Action spielen. Es wurde also zu etwas Anderem und ich fand es nicht mehr richtig, es als RTS zu bezeichnen."

Schafer zufolge hätte das Spiel ein größerer Erfolg werden können und er bedauert, wie das Spiel vor der Veröffentlichung dargestellt wurde.

"Der Part, der am Spiel so besonders war, wurde durch diese schlechte Kommunikation in unfairer Weise diffamiert. Es ist einfach die netteste Sache an diesem Spiel, die sich in einen großen Negativpunkt für die Leute verwandelte. Hätten wir sie früher mit einbezogen, hätte ihnen diese Teile des Spiels wesentlich mehr Spaß gemacht."

"Aber ich stehe dazu", sagt Schafer. "Ich denke, es macht immer noch eine Menge Spaß. Die Leute spielten es online hatten wirklich Spaß damit."

Brütal Legend - Trailer

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Benjamin Jakobs Avatar
Benjamin Jakobs ist Leitender Redakteur, seit 2006 bei Eurogamer.de und schreibt News, Reviews, Meinungen, Artikel und Tipps.
In diesem artikel

Brütal Legend

PS3, Xbox 360, PC

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