Yerli über Crysis 3 und seine Anforderungen, die Zukunft und Homefront 2
Ist immer noch fest davon überzeugt, dass free-to-play die Zukunft darstellt.
In einem neuen Interview mit Rock, Paper, Shotgun spricht Crytek-Chef Cevat Yerli unter anderem über Crysis 3 und dessen Anforderungen, die Zukunft der Industrie und Homefront 2, das Crytek UK für THQ entwickelt.
„Bei Crysis 1 beschwerten sich viele Leute über die hohen Anforderungen, viele konnten es nicht spielen. Oder zumindest erkannten viele, dass sie es nicht konnten. Denn wenn viele Leute sagen, dass sie es nicht spielen können, meinen sie damit, dass sich nicht das Maximum herausholen können“, so Yerli. „Aber das war absolut so gedacht, da wir ein zukunftssicheres Spiel entwickeln wollten. Schon alleine diese Tatsache macht klar, dass es auf seinen höchsten Einstellungen nicht auf den heutigen Maschinen läuft. Das war unsere Philosophie. Lasst uns dem Spiel mit diesen PC-Anforderungen eine vierjährige Lebensspanne geben.“
„Das war unsere Absicht, aber bei Crysis 1 ging das nach hinten los. Bei Crysis 2 sagten wir uns, okay, lasst es uns zugänglicher machen, damit die Leute es schneller ausreizen können. Wir verfolgten einen sehr unterschiedlichen Ansatz bei der gesamten Produktion. Aber das machte die Leute sauer, daher ging auch das nach hinten los. Und nun machen wir Crysis 3 mit den Mindestanforderungen zugänglich, aber gleichzeitig ist es auf den höchsten Einstellungen auch zukunftssicher. In gewisser Weise bietet es das Beste aus beiden Welten.“
Bei den Schauplätzen setzt man dabei überwiegend auf offene Areale: „Wir wollten sehr weitläufige Gebiete“, so Yerli. „Daher entschieden wir uns für einen Ansatz von rund 70:30, was bedeutet, dass es 70 Prozent Natur sind und 30 Prozent urbane Regionen. Wir wollten eine Umgebung schaffen, die es zuvor noch nicht gab: Einen urbanen Regenwald. Storytechnsich machte es ebenfalls Sinn, weil es so etwas wie eine Terraforming-Operation ist, um die Alien-Überreste zu beseitigen.“
Was die Zukunft anbelangt, glaubt er nach wie vor daran, dass free-to-play sich durchsetzen wird. Allerdings auch nicht so schnell.
„Es ist zu früh, um zu sagen, [ob das nächste Crysis free-to-play wird]. Ich denke nicht, dass man die Dinge ausschließlich aus der F2P-Perspektive betrachten kann. Ich meine, die Zukunft ist definitiv free-to-play, aber der Handel kann damit koexistieren. Premium-Spiele können free-to-play sein. Als ich sagte, dass free-to-play unsere Zukunft ist, meinte ich das so und bleibe auch bei dieser Meinung. Aber ich meinte nicht, dass das schon Morgen der Fall sein wird.“
Crytek UK werkelt unterdessen an Homefront 2 für den finanziell angeschlagenen Publisher THQ, was sicherlich keine einfache Situation ist.
„Unser Support und die Zusammenarbeit mit THQ waren wirklich sehr stark“, sagt er. „Aber offensichtlich ist es eine unangenehme Situation, wenn man diese Neuigkeiten liest. Wir hatten immer eine tolle Beziehung und Kommunikation mit der Führungsetage von THQ. Es ist nicht unangenehm für uns, wenn wir diese Neuigkeiten lesen - weil wir solche Dinge schon vor der Öffentlichkeit wissen -, sondern wenn einige der Teammitglieder nicht die Details kennen und anfangen, sich Sorgen zu machen. Und das überträgt sich dann auf die Fans. Wenn die Fans von Homefront oder Crytek sich Sorgen machen, müssen wir etwas dagegen tun.“
„Aber wir werden sehen, was dabei herauskommt. Wir wissen genau, wie es um unsere Zusammenarbeit steht, aber wir wissen nicht, was passiert, um THQs finanzielle Probleme zu beseitigen. Das ist THQs Privileg. Aber wir hoffen, dass THQ die Kurve kriegt und Homefront 2 spielt eine sehr große Rolle dabei. Tatsächlich würde ich sagen, dass es vermutlich das wichtigste Projekt ist. Für mich ist es neben Saints Row die wichtigste IP. Diese beiden sind so ziemlich THQs Flaggschiffe.“