BioWares Thompson: Next-Gen-Übergang zu teuer für bedeutenden Grafik-Sprung
Man müsse aufpassen, dass die Budgets nicht zu sehr ansteigen.
BioWares Neil Thompson rechnet in der nächsten Konsolengeneration nicht mit einem bedeutsamen Grafik-Sprung.
Alles sei eine Frage des Geldes und die Industrie könne es sich einfach nicht leisten, das volle Potential der Konsolen so auszureizen, wie das beim letzten Mal der Fall war.
„Auf täglicher Basis haben wir mit den Limitierungen der Hardware zu kämpfen. Und auch wenn man dieses Limit erhöht, wie es die Next-Gen sicherlich tun wird, stoßen wir wieder an die Grenzen", sagt er.
„Ich denke, das Wichtigste ist, dass sich die Industrie nicht in eine Ecke drängen lässt, in der es wirtschaftlich gesehen unrentabel ist, ein Spiel zu entwickeln. Der letzte Technologie-Fortschritt hat die Leute überrascht - besonders durch die Zahl der benötigten Personen und die nötigen Fähigkeiten, die erforderlich waren, um die erwartete Arbeit zu erledigen."
„In der letzten Generation war die Auffassung, dass man eine zehnfache Verbesserung [der Grafik] im Vergleich zur vorherigen Generation sehen werde", so Thompson. „Bei der kommenden Generation wird es einen großen Grafik-Sprung geben, aber er wird nicht so offensichtlich sein."
„Die Leute werden Dinge cleverer umsetzen, sozusagen besser vorbereitet sein. Es kann nicht noch einmal zu einer zehnfachen Vergrößerung der Teams kommen, da die Budgets dann wirklich lächerlich wären. Man müsste 20 bis 30 Millionen Exemplare verkaufen, um sein Geld überhaupt erst wieder reinzuholen."
Dass es nicht unbedingt dazu kommen muss, sagte zuletzt bereits Killzone-Entwickler Guerrilla Games.
Hier rechnet man nicht damit, dass die Entwicklungskosten dramatisch ansteigen werden. Sicherlich werde es teurer werden, aber eben nicht dramatisch ansteigen, wie es manch einer vermute.
Als Beispiel nannte man das für die PS4 angekündigte Killzone: Shadow Fall, an dem 150 Mitarbeiter werkeln. Bei Killzone 1 und 2 seien es mit jeweils rund 125 nicht viel weniger gewesen. Zudem würden einfachere Entwicklungsprozesse sowie bessere und effizientere Tools helfen.
BioWare selbst setzt unter anderem bei Dragon Age 3: Inquisition auf die hauseigene Frostbite-2-Engine, die schon mit Next-Gen-Systemen im Hinterkopf designt wurde. Es wird spekuliert, dass der dritte Teil für Next-Gen-Konsolen erscheint, allerdings nannte EA bislang keine Plattformen für das Spiel.
„Wir glauben, wir haben für Dragon Age 3: Inquisition etwas ganz Besonderes geschaffen", sagte Thompson zuvor schon über den dritten Teil. Mit der Fortsetzung will man die „gedämpften Farbpaletten und Brauntöne" der meisten aktuellen Fantasy-Werke meiden.