Was bewirkt der 1080p-Patch für die PS4-Version von Call of Duty: Ghosts?
Die Auflösung stimmt, Performance-Probleme bleiben.
Das PS4-Debüt von Call of Duty: Ghosts lief nicht so ganz reibungslos ab. Einige Tests sprachen von spürbaren Performance-Problemen - selbst im Vergleich zur 360-Version - und kürzlich wurde bekannt, dass die Singleplayer-Kampagne nur in 720p läuft. Versprochen hatten die Entwickler eine Full-HD-Auflösung von 1080p.
Wie sich interessanterweise herausstellte, war das Auflösungsproblem lediglich ein Bug, der durch die Qualitätssicherung geschlüpft ist und mittlerweile durch einen Day-One-Patch korrigiert wurde. Alle Retail- und Download-Versionen von Call of Duty: Ghosts sind betroffen. Um also das volle 1080p-Erlebnis zu bekommen, müsst ihr das Update runterladen und installieren, wenn die PlayStation 4 hierzulande am 29. November erscheint.
Die PS4-Version läuft nun also in allen Modi in nativem 1080p, aber wie stellt sich dieses Upgrade genau dar? Und wurden die in den Tests erwähnten Performance-Probleme gelöst? Wir haben uns die Zeit genommen, um genau das herauszufinden, haben ein paar Stunden des Spiels mit und ohne Patch aufgenommen, um uns ein genaueres Bild der Situation verschaffen zu können. Unser Vergleichsvideo unten gibt euch einen Eindruck davon, was ihr erwarten könnt. Außerdem haben wir eine kleine Vergleichsgalerie zusammengestellt.
Einerseits wird klar, dass der Patch wie versprochen die 1080p-Auflösung wiederherstellt. Das Bild ist dadurch natürlich schärfer, die Artworks wirken klarer. Obwohl schon die komprimierte 720p-Präsentation den Current-Gen-Versionen des Spiels überlegen ist, macht der Sprung auf 1080p den Unterschied noch weitaus deutlicher.
Im Vergleich mit der PC-Version in nativem 1080p bekommen wir nun auch einen Eindruck davon, welche Kompromisse man bei der PS4-Version eingehen musste. Erste Impressionen zeigen eine niedrigere Texturauflösung, Schatten von etwas niedrigerer Qualität und weniger fortschrittliches Ambient Occlusion.
"Die 1080p-Auflösung in der Kampagne wird wiederhergestellt, damit steht das Spiel irgendwo zwischen der Launch-Version und der PC-Fassung auf den höchsten Einstellungen."
Ebenso ist das Beleuchtungsmodell nach wie vor besser, auch kommen mehr visuelle Effekte zum Einsatz. Interessanterweise ist die PS4-Version nicht so scharf wie die PC-Fassung, obwohl sie in der gleichen Auflösung läuft. Wie sich herausstellt, sorgt das Post-Process-Anti-Aliasing - vermutlich FXAA - auf der PS4 für etwas Glättung bei den Texturdetails im Vergleich zum schärferen Ansatz auf dem PC, wo Multi-Sampling zum Einsatz kommt. Es gibt also definitiv einen spürbaren Unterschied zwischen der PS4- und PC-Version von Ghosts, auch wenn beide sich viele grafische Upgrades gegenüber den Current-Gen-Konsolen teilen.
Eines der Hauptprobleme der PS4-Version von Call of Duty: Ghosts ist die etwas sprunghafte Framerate, von denen in den Tests die Rede war. Beim Spielen der ungepatchten Version auf der PS4 fällt der Unterschied im Vergleich zu den meist soliden 60 FPS auf der Xbox 360 hier doch recht deutlich auf - in vielen Szenen können wir auf der PS4 ein leichtes Ruckeln und offensichtliche Slowdowns feststellen. Überraschenderweise in Bereichen, in denen die Performance in der PS3- oder 360-Version nicht beeinflusst wird.
Als wir die jeweiligen Clips durch unsere Performance-Analyse-Tools laufen ließen, erwarteten wir deutliche Framerate-Einbrüche und auch leichtes Tearing, aber überraschenderweise war das überhaupt nicht der Fall. Die Resultate zeigen uns mehr oder minder feste 60 FPS, mal abgesehen von ein, zwei kleineren Einbrüchen. Als wir das Material der Bereiche untersuchten, in denen die Performance beeinflusst wird, stellten wir fest, dass wir immer einzigartige Frames auf konstanter Basis erhalten, was auf ein 60-FPS-Update hinweist, das wir aber beim Spielen einfach nicht so empfinden konnten.
Was ist also los? Nun, bei einem genaueren Blick auf unsere Aufnahmen stellen wir fest, dass Call of Duty: Ghosts tatsächlich regelmäßig in einer höheren Framerate als 60 FPS läuft, obwohl der Video-Output auf 60Hz beschränkt ist. In Szenen, in denen wir die leichten Ruckler und vermeintlichen Framerate-Einbrüche erlebten, haben wir es vielmehr mit übersprungenen und unvollständigen Frames zu tun - ein Effekt, der deutlich einfacher zu erkennen ist als Einbrüche auf 50 FPS in der 360-Version des Spiels.
Da der Patch den korrekten 1080p-Rendering-Modus wiederherstellt, sollte man annehmen, dass sich die Performance-Probleme, die sich daraus ergeben, dass das Spiel schneller als 60 FPS läuft, nun quasi von selbst lösen. Oder zumindest sollten sie aufgrund der Tatsache, dass die GPU nun mehr Arbeit verrichten muss, nicht mehr so oft auftreten. Die gute Nachricht ist, dass die Zahl der übersprungenen Frames tatsächlich auf ein angemessenes Maß reduziert wird, besonders zu Anfang des Spiels, obwohl das Problem auch nicht vollständig aus der Welt geschafft wird. Es gibt noch immer kleinere, aber spürbare Ruckler nach dem Patch, die regelmäßig auftreten. Und das kann einen oftmals verwirren, wenn man gerade ein präzise Schüsse inmitten des Gefechts abgeben will.
"Framerate-Einbrüche waren nicht die Ursache für Ruckler in der Launch-Version, das Spiel lief einfach viel schneller als 60 FPS. Der 1080p-Patch verbessert die Situation, löst sie aber nicht vollständig - und wir sehen nun auch mehr Framerate-Einbrüche."
Die erhöhte Pixelzahl bedeuten auch, dass es in anspruchsvollen Szenen öfter zu Framerate-Einbrüchen kommt. Schlimmstenfalls sprechen wir hier von 40 FPS, wenn die Engine viel leisten muss, aber meistens bewegt sich das Spiel zwischen 50 und 60 FPS. Erfreulicherweise sind die daraus resultierenden Effekte weniger offensichtlich als die Ruckler, die zuvor in der ungepatchten Version aufgetreten sind. Aber selbst mit 1080p-Patch läuft das Spiel nicht so geschmeidig wie die Xbox-360-Version des Spiels.
Obwohl die Probleme mit den Rucklern also nicht völlig verschwunden sind, können wir den Download des Day-One-Patches nur empfehlen, bevor ihr mit Call of Duty: Ghosts auf der PS4 beginnt. Es gibt zwar gegenüber dem ungepatchten, hochskalierten 720p einige zusätzliche Framerate-Einbrüche und leichtes Tearing, aber das Spiel ist auch konsistenter, wenn auch nicht so stabil in anspruchsvolleren Szenen.
Auch der Sprung hin zur 1080p-Auflösung lohnt sich: Das Bild ist schärfer, klarer und besser definiert, wobei der leichte Blur-Effekt bei den Texturen, der durch das FXAA verursacht hat, aufgrund der zusätzlichen Pixelpräzision der höheren Auflösungen keinen großen Einfluss auf die allgemeine Bildqualität hat.
Alles in allem ist der Patch nicht perfekt und wir hoffen, dass man das Problem mit den Rucklern in Zukunft noch in den Griff bekommt.