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DualShock-4-Leak ist "echt"

Touchpad, Lautsprecher und Move-Funktionen enthüllt - außerdem ein erster Blick auf das Orbis-Dev-Kit.

Destructoids Bild des PlayStation-4-Controllers ist bedeutsamer, als es erste Berichte vermuten lassen. Unsere Quellen bestätigen, dass es sich hierbei tatsächlich um ein komplettes Orbis-Dev-Kit handelt - ein erster Blick auf unserer Meinung nach fortgeschrittene Entwicklungshardware. Der DualShock-4-Prototyp selbst repräsentiert einen deutlichen Sprung nach vorne gegenüber seinem Vorgänger und bietet ein Zweipunkt-Touchpad-Interface sowie integrierte Lautsprecher und - wenn wir das richtig deuten - integrierte Move-Funktionanlität.

Das Dev-Kit selbst ist ein großes Biest, aber das ist nichts Neues. Die Entwickler-Versionen der Sony-Hardware sind im Vergleich zu den fertigen System immer recht groß, wie man auf diesen Bildern anhand von PS3-Dev-Kits sehen kann. Tatsächlich sieht das Orbis-Kit im Vergleich dazu fast schon überraschend schlank aus.

Das Custom-Gehäuse gibt uns nicht viele Hinweise auf den Formfaktor der finalen Konsole, aber wir können uns vorstellen, dass man auch die beiden USB-3.0-Slots im fertigen Gerät finden wird. Außerdem sind wir uns auf Basis von Informationen unserer Quellen ziemlich sicher, dass es sich hier um ein standardmäßiges Slot-Loading-50-GB-Blu-Ray-Laufwerk handelt. Interessant sind die zwei schwarzen "Bumper" an jedem Ende des Gehäuses. Zuerst vermuteten wir, dass es sich dabei um Elemente des vermuteten Dual-Kamera-Systems handelt, aber in Wahrheit ist es sehr viel banaler. Wir glauben, es handelt sich einfach um Teile der WiFi- und Bluetooth-Antennen. Neben dem rechten Bumper sehen wir eine Reihe von LEDs, was auf zur Standardausstattung von Sony-Entwicklungshardware gehört: Variationen davon sieht man bei den Dev-Kits für die PS3 und der Vita.

Aber eigentlich ist im Gegensatz zu der an einen PC erinnernden Metallbox der Controller der Star dieses speziellen Leaks. Quellen zufolge handelt es sich um einen frühen, klobigen Prototypen, aber soweit wir das sagen können, ist dieses Design aktueller als viele behaupten. Der Controller sieht aufgrund des Winkels, in dem das Bild aufgenommen wurde, auch etwas korpulenter aus. Obwohl das nicht das finale Design ist, bewegt es sich doch vermutlich sehr nah an dem Controller, mit dem Orbis veröffentlicht wird. Für uns ist das ein sehr aufregendes Stück Hardware und weist viele Design-Kennzeichen des PlayStation-Move-Schöpfers Dr. Richard Marks und seinem R&D-Team bei SCEA auf.

Es zeigen sich zwei wichtige Features. Einerseits ist ein Touchpad auf der Vorderseite des Controllers integriert (es gibt kein vergleichbares Touch-Interface auf der Rückseite). Es ist ein Zweipunkt-Multi-Touch-Interface, das dem Rückseiten-Pad der Vita ähnelt und im Vergleich mit den weniger sensitiven Analog-Sticks eine genauere Kontrolle erlauben sollte - denkt hier zum Beispiel an die präzisen Bewegungen, die für einen Headshot nötig sind.

"Sonys Eingabegerät verfügt über Kinect-ähnliche Features, aber konzentriert sich auf die Finger als primäres Interface für das Spielen in einem innovativen Design."

Ein schneller Überblick über das Orbis-Dev-Kit mit interessanten Anmerkungen für das Gerät selbst wie auch für den Prototyp-DualShock-4-Controller.

Das Interface auf diese Art und Weise zu verfeinern, passt perfekt zu dem, was uns Richard Marks damals auf der E3 2010 erzählte:

"In einem seiner Bücher schreibt Isaac Asimov über den Unterschied zwischen Menschen und Tieren. Er glaubt, dass unsere Hände uns unterscheiden, mehr noch als das unsere Gehirne tun", sagte er.

"Viele Leute sagen, dass das Gehirn so viel besser ist, aber er sagt, es sind die Hände. Er sagt, dass das ultimative Interface für einen Computer nicht eine Sonde in eurem Kopf ist, sondern die Hände, die man in dieses Gerät einführt... man hat mit seinen Fingern und Handgelenken eine so hohe Genauigkeit. Es ist eine höchst dynamische Eingabemethode..."

Eine konkretere Verbindung zur Arbeit von Marks und seinem Team zeigt sich in dem großen blauen, rechteckigen Licht auf dem Pad, was stark darauf hindeutet, dass nicht nur PlayStation Move mit Orbis zurückkehrt, sondern tatsächlich in den DualShock selbst integriert ist. Das sind große Neuigkeiten und hat wichtige Auswirkungen auf andere Bereiche des Systems. Das ursprüngliche Design von PlayStation Move war genial: Das PlayStation Eye visierte die leuchtende Kugel an und berechnete die Tiefe aufgrund der Größe der Kugel in ihrem 2D-Sichtfeld. Je näher die Kugel, desto größer wäre sie auf dem Kamerabild und wie auch immer man den Controller halten würde, die PS3 wäre noch immer in der Lage, die Kugel anzupeilen, da sich ihre Form nicht verändert, sondern nur die Größe. Beim DualShock hat sich das offensichtlich geändert.

Orbis soll Berichten zufolge mit einem Dual-Kamera-Setup ausgeliefert werden - aktuell ist das nur eine Theorie, aber wir vermuten, dass der DualShock 4 sich auf eine ähnliche Art und Weise wie die PS3 und Move selbst mit den Kameras kalibrieren würde. Aufgrund der nicht vorhandenen leuchtenden Kugel verfolgen beide Kameras das Licht und anhand der Unterschiede zwischen diesen beiden Perspektiven berechnet man die Tiefe. Derzeit gibt es kaum Details zu diesem Dual-Kamera-Setup, aber es scheint eine erfinderische Methode zu sein, um Kinect-ähnliche Funktionen zu bieten, ohne Microsofts Patente zu verletzen. Andere Elemente der Controller-Steuerung könnte man auf die gleiche Art und Weise wie in der PlayStation Vita erfassen - der Bewegungssensor und die Gyroskop-Technologie des Handheld sind dieser Aufgabe auf jeden Fall gewachsen.

Wir können auch andere interessante Elemente bei diesem DualShock-4-Prototypen sehen. Ja, es gibt einen Wii-ähnlichen integrierten Lautsprecher direkt über dem PlayStation-Logo auf dem Pad, direkt darunter befindet sich ein Kopfhörer-Anschluss (oder womöglich ein Headset-Anschluss). Wir können wohl mit Sicherheit davon ausgehen, dass die Bluetooth/USB-Konnektivität des vorhandenen DS3 das primäre Interface bleibt.

Es ist jedenfalls der jüngste in einer ganzen Reihe von Leaks und definitiv der erste Blick auf das, was am Ende tatsächlich dabei herauskommt. Wenn man bedenkt, dass wir nur fünf Tage von der Orbis-Vorstellung entfernt sind, können wir uns vorstellen, dass Sony nicht sehr glücklich darüber ist und auf jeden Fall versuchen wird, die Quelle dieses Fotos auszumachen. Das fragliche Entwicklerstudio ist allem Anschein nach aber auch im Besitz von Nintendo-Entwicklerhardware. Das Gerät direkt auf dem Orbis-Kit scheint ein Wii-Dev-Kit zu sein (obwohl wir so eines zuvor nicht gesehen haben), während rechts davon und fast außer Sichtweite ein Wii-U-Test-Kit auszumachen ist. Man kann die Kabelverbindung zum Dev-GamePad unter dem Orbis-Gerät und rechts davon sehen. Davon abgesehen gibt es aber wenig Hinweise auf den Ursprung dieses Leaks...

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Richard Leadbetter Avatar
Richard Leadbetter: Rich has been a games journalist since the days of 16-bit and specialises in technical analysis. He's commonly known around Eurogamer as the Blacksmith of the Future.
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