16-jähriger Fortnite-Meister Bugha wird beim Livestream geswattet
"Sie kamen mit Waffen rein."
Kyle "Bugha" Giersdorf, der 16-jährige Fortnite-Solo-Champion, der kürzlich 3 Millionen US-Dollar gewann, wurde am Wochenende während eines Livestreams ge-swatted. "Swatting" bezeichnet eine besonders sinistre - und machen wir uns nichts vor potenziell tödliche - Art des Telefonstreichs, bei der ein Anrufer bei der Polizei eine Gewalttat im Haus eines Streamers vortäuscht und ihm so bewaffnete Einsatzkräfte nach Hause schickt. Glücklicherweise half Bughas Bekanntheit, die Situation schnell zu entschärfen.
Wie Kotaku berichtet, ereignete sich am Wochenende. Giersdorf wird von seinem Vater beim Spielen unterbrochen, der ihn darüber informiert, dass bewaffnete Polizisten an der Tür stünden. Hörbar geschockt kehrt Giersdorf nach ein paar Momenten AFK zurück, und erzählte seinen Mitspielern, die Beamten hätten mit gezogenen Waffen das Haus betreten.
Wie der Zufall es so wollte, erkannte einer der Beamten Giersdorf, weshalb die Lage zum Glück direkt geklärt war und niemand verletzt wurde.
Es ist leider eine unangenehme Tatsache, dass mit zunehmender Beliebtheit von Livestreams auch das Swatting vor allem in den USA mehr und mehr zunimmt, wobei nicht jeder Zwischenfall so glimpflich ausging wie dieser.
Manche Streamer wurden vor laufender Kamera verhaftet, ein andermal richtete ein Einsatzkommando die Waffen auf den 10-jährigen Bruders eines Streamers, als er die Tür öffnete. Mitte 2017 führte ein Streit über Call of Duty zum Tod eines 28-jährigen Mannes.
Ebenfalls 2017 wurde einem 20-jährigen Gamer mit Gummigeschossen ins Gesicht und den Bauch geschossen, nachdem ein Swatter eine Terrordrohung bei den Behörden absetzte.
In den USA regt sich mittlerweile politisch etwas: Einige Behörden haben Maßnahmen vorgenommen, diese Sorte niederträchtigen "Streich" mit möglicher Todesfolge zu bekämpfen. Im letzten Jahr führte die Polizei Seattle das Programm 'Rave Facility' ein, das es Streamern ermöglicht, sich als solche bei den Behörden zu registrieren, wenn sie befürchten, sie könnten zum Ziel für Swatting werden. Der Staat Kansas einigte sich über einen "Anti-Swatting" Gesetzentwurf, der zu einer Freiheitsstrafe von zehn bis 41 Jahren führen könnte, sollte man sich des Swattings schuldig machen.
US Kongressabgeordnete Katherine Clark hat ebenfalls eine Reihe Entwürfe vorgelegt, die vorsehen, Swatting als Verbrechen zu deklarieren. Im Zuge ihrer Kampagne gegen die Praxis wurde Clark selbst Opfer eines Swatting-Versuchs.
Wie Giersdorf es nach seinem Erlebnis selbst in Worte fasst: "Das Internet ist verdammt nochmal verrückt".