20 Jahre Jedi Knight 2: Warum Kyle Katarn mehr als ein Schattendasein verdient hat
Jedi Knight 2: Jedi Outcast wird 20 Jahre alt und Kyle Katarn hat so viel mehr verdient.
Willkommen zu einer neuen Folge von "Wir erinnern dich daran, wie alt du bist". Heute mit Jedi Knight 2: Jedi Outcast, das vor exakt 20 Jahren erschien. Sorry, aber bei dem Gedanken daran fühle ich mich selbst alt. Gefühlt ist das noch gar nicht so lange her, als ich dem dritten Abenteuer von Serienheld Kyle Katarn entgegenfieberte und es mit großer Freude spielte. Kyle Katarn... Dessen Geschichte hat es verdient, erzählt zu werden und Teil des offiziellen Universums zu sein.
Klar, er ist nicht mehr derjenige, der - damals als erste Amtshandlung in Dark Forces - die Pläne für den Todesstern für die Rebellion stibitzte. Dieses Thema hat das fantastische Rogue One bereits abgehakt. Abseits dieses kleinen Details ließe sich um Katarn, der einst Offizier des Imperiums war und sich der Allianz anschloss, nachdem seine Familie von imperialen Soldaten getötet wurde, eine nicht gerade uninteressante Geschichte stricken.
Hey, immerhin haben es auch die Dark Trooper aus Dark Forces in The Mandalorian geschafft, da sollte doch Platz für einen Charakter wie Katarn in diesem riesigen Universum sein. Und ein Jedi mehr oder weniger, wen kümmert das heute noch? Oder man schreibt die Geschichte ein wenig um, macht ihn nicht zu einem richtigen Jedi, sondern zu einem Söldner/Kämpfer für die Rebellion, der hier und da auf seine im Ansatz vorhandenen Machtkräfte zurückgreift. Die Drehbücher schreiben sich angesichts des umfangreichen Backgrounds von selbst und alleine die Spiele bieten ja einiges an Material, das sich dafür aufgreifen ließe. Vielleicht liest ja ein Entscheider bei Disney mit.
Wahrscheinlich ist das wohl leider nicht, aber das ändert nichts daran, dass ich damals enorm viel Freude an diesen Spielen hatte und mich stets mit wohligen Gedanken an sie und die spannende Unterhaltung erinnere, die sie mir boten. Nicht nur an den ersten beiden Teilen aus dem Hause LucasArts, sondern ebenso sehr an den beiden abschließenden Spielen von Raven Software. Ihr wisst schon, damals, als Raven noch gute Spiele wie diese, Singularity oder Star Trek Voyager: Elite Force machte, bevor sie in der Call-of-Duty-Spirale versauerten.
Was habe ich diese Spiele damals als Jugendlicher verschlungen. Ich würde vieles andere stehen und liegen lassen, nur um einen neuen Star-Wars-Shooter in einer ähnlichen Machart zu bekommen. Diese Mischung aus klassischer Baller-Action, Lichtschwert und Machtkräften hat es mir damals angetan. Aber es müssen auch nicht zwingend Jedi dabei sein, siehe Dark Forces. Ein neues Republic Commando wäre auch eine geile Sache. Etwas Vergleichbares gab es seit diesen Spielen leider nicht. Letzten Endes gehören Jedi zu Star Wars dazu, klar, aber gerade das, was ich an The Mandalorian oder The Book of Boba Fett mochte, war, dass sich nicht alles um sie dreht. Die Gastauftritte von Luke und Ahsoka Tano waren schön und natürlich Fan-Service pur, aber dieses Universum bietet so viel mehr.
Und da käme Kyle Katarn gerade recht. Ein Charakter mit Persönlichkeit, der mit seiner Partnerin Jan Ors Aufträge für die Rebellion ausführt, imperiale Stützpunkte infiltriert, Sabotageakte durchführt und so weiter. Von solchen Dingen sehen wir in diesem Universum viel zu wenig. Es ist ein Grund, warum ich Rogue One so liebe, weil er diese andere Seite in den Vordergrund rückt. Könnte Disneys kommende Serie rund um Cassian Andor in eine solche Richtung gehen? Vielleicht. Hoffentlich. Und dennoch: Kyle Katarn zählt zu den bekanntesten originären Charakteren, die das Franchise in den vergangenen Jahrzehnten hervorgebracht hat. Durch die Spiele hat er sich nicht nur bei mir als Figur ins Gedächtnis eingebrannt. Es wäre schön, wenn man ihm von offizieller Seite etwas mehr Liebe entgegenbringen würde. Wenn man es darauf anlegt, könnte man ihn auch als wiederkehrenden Charakter in der Cassian-Andor-Serie unterbringen. Aber das bleibt wohl eher Wunschdenken.
Zurück zu Jedi Knight 2. Das lässt sich heutzutage noch vernünftig spielen, wenngleich ihr ihm seine Altersanzeichen natürlich anmerkt. Ihr könnt das auf dem PC tun, auf der PlayStation 4 und ebenso auf der Nintendo Switch. Und wo wir schon beim Träumen sind: Ein richtiges Remaster oder Remake davon... Ich hör' ja schon auf.