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2015! - Die besten Videospielwaffen

Rauchen kann tödlich sein.

Die Diskussion, ob Videospiele weniger kämpferisch sein sollten, ist so alt wie das Medium selbst. Mittlerweile stellt sich die Frage gar nicht mehr, denn Spiele sind heutzutage so vielfältig wie nie. Daher mussten wir auch nicht lange überlegen, ob wir eine Kategorie für die besten Waffen des Jahres einberäumen sollten. Natürlich sollten wir, denn mit einigen dieser Gerätschaften hatten wir portionsweise den Spaß des Jahres. Hier unsere liebsten acht in keiner speziellen Reihenfolge. Wie immer gilt: Wenn eurer Meinung nach ein Kandidat zu kurz kam oder ihr etwas beizutragen habt, lasst es uns in den Kommentaren wissen.

Spaten des Pedells - The Witcher 3: Heart of Stone (PC/PS4/Xbox One)

Wer die Witcher-Erweiterung Hearts of Stone gespielt hat, dem ist mit Sicherheit der Boss „Pedell" in Erinnerung geblieben. Der gruselige Wächtergeist in Totengräbermontur samt Spaten und ohne Gesicht hat viele Spieler in seiner Originalfassung (Version 1.10) mit seiner unglaublichen Selbstheilungsfähigkeit in die Verzweiflung getrieben. Nur ein Treffer hat gereicht, und schon stand der Boss plötzlich wieder mit voller Gesundheitsleiste da - und das selbst auf den einfachsten Schwierigkeitsstufen.

Patch 1.11 hat das Ganze zwar etwas relativiert, einfach ist der Boss aber nach wie vor nicht. Denjenigen, die den Kampf nach langem Ringen schließlich für sich entscheiden, dürfen sich den „Spaten des Pedells" unter den Nagel reißen. Die Schaufel mit abgebrochenem Blatt verdeutlicht in Geralts Händen nochmals die Besonderheit des Bosskampfes, indem sie als besonderen Effekt zehn Prozent des verursachten Schadens in Gesundheit umwandelt. Viel wichtiger ist aber, Geralt schaut mit der der Schaufel cool aus und bringt feindliche Horden deutlich entspannter unter die Erde. (Markus Hensel)

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Greifhaken - Just Cause 3 (PC/PS4/Xbox One)

Der Greifhaken aus Just Cause 3 entspricht eigentlich keiner Waffe im klassischen Sinn. Er ist keine Schusswaffe, bei der man den Abzug betätigt, man schwingt ihn nicht wie ein Schwert und wirft ihn auch nicht wie eine Granate durch die Gegend. Im Grunde ist es ein Multifunktionswerkzeug und soll euch vor allem bei der Fortbewegung helfen, aber das gute Stück hat noch ein paar nette Tricks auf Lager. Ihr könnt zum Beispiel zwei oder mehr Objekte mit kräftigen Seilen eures Greifhakens verbinden und dafür sorgen, dass sie sich gegenseitig anziehen. Versucht das doch mal mit zwei Helikoptern und ihr werdet sehen, dass es bald eine große Explosion gibt.

Ebenso könnt ihr natürlich auch einen Feindsoldaten mit einer Gasflasche verbinden, auf die Flasche feuern und genüsslich zusehen, wie die Flasche mitsamt Gegner im Schlepptau in den Himmel fliegt. Ihr seht schon, mit dem Greifhaken kann man jede Menge Spaß haben, was ihn somit zu einer der interessantesten und flexibelsten Waffen des Jahres macht, die euch in jeder Situation zum Experimentieren einlädt. (Benjamin Jakobs)

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Address Disruptor - Axiom Verge (PC/PS4)

Es klingt oben bei Benjamin und seinem Greifhaken ja schon an: Die besten Waffen sind oft die, die gar keine sind. Valve ist ganz groß darin, mit Gravity-Gun und Portal-Gun, obwohl sie die Waffe ja sogar im Namen tragen. Das Besondere an ihnen: Es sind Werkzeuge, die uns ihre jeweiligen Spiele mit neuen Augen sehen, ihre Regeln brechen und ihre Gesetzmäßigkeiten hinterfragen lassen. Axiom Verge macht was Vergleichbares. Das 2D-Metroidvania-Spiel tauchte ja schon in der Liste der Unterschätzten Juwelen 2015 auf. Und sein Address Disruptor ist nur eine Facette von vielen, die es zu einem so außergewöhnlichen Titel machen. Was er kann? Nun, das ist ja das Tolle daran: Das muss man immer wieder aufs Neue herausfinden.

Begleitet von einem coolen Verzerreffekt, wäscht dieser kegelförmige Strahl über Gegner, feindliche Geschütze und manchmal sogar versteckte Umgebungsobjekte hinweg. Dabei ändert er auf den ersten Blick willkürlich deren Eigenschaften. Manche Gegner verlernen ihre Attacken, ihre Sprites verzerren sich, als hätte das Spiel einen Bug. Geschütze verschießen auf einmal heilende Kugeln, statt die Sorte, die den Helden Trace für gewöhnlich durchlöchern. Mancherorts lasst ihr mit dem Address Disruptor auch wie aus dem Nichts Plattformen entstehen, die euch in versteckte Bereiche geleiten. Und der eine oder andere Gegner wird sogar deutlich gefährlicher, wenn ihr diese Waffe auf ihn richtet. Sogar in der Umgebung versteckte Cheat-Codes liest das gute Stück bisweilen aus. Es macht ungeheuren Spaß, in jedem neuen Bereich mit dem Address Disruptor zu experimentieren und Dinge herauszufinden, an die man bisher nicht dachte.

Hatte ich schon erwähnt, dass ihr Axiom Verge besser gestern als heute kaufen solltet? (Alexander Bohn-Elias)

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Junkjet - Fallout 4 (PC/PS4/Xbox One)

Man kann Fallout 4 ein paar Dinge vorhalten. Nicht aber, dass sie die Waffen nicht richtig hinbekommen hätten. Tatsächlich drängen sich eigentlich gleich mehrere Kaliber aus Bethesdas Mammut-Rollenspiel für diese Kategorie auf. Und doch hat es mir der Junkjet am meisten angetan. Wie es sein kann, dass die knatternde Müllkanone einem Mini-Atombombenwerfer den Rang ablief? Das hat schon mit einer gewissen Psychologie zu tun. Am Ende einer langen Questlinie mit randvollem Inventar nur noch umherschleichen zu können und dann gleichzeitig auch noch mit Munitionsknappheit in einen harten Kampf zu geraten. Das ist die gar nicht so seltene Situation, in der der Junkjet zum Heilsbringer wird, auf den man spontane Liebeslieder anstimmt.

Und dann ist da das befriedigende Gefühl, einem Supermutanten mit einem fliegenden Schraubenschlüssel das Standbein wegzufetzen. Entschuldigt die profane Wortwahl, aber in diesem Fall fällt mir einfach keine bessere Beschreibung für das rohe Gemetzel ein, das der dieser abgewandelte Hubschraubermotor mit einer erstaunlichen Zuverlässigkeit veranstaltet. Wenn dann hinterher der Rucksack auf einmal eine gefühlte Ziegelsteinsammlung weniger wiegt und die Schritte wieder leichter werden, weiß man: Dieses hässliche Ding ist nicht nur ein Lebensretter, sondern auch die dringend benötigte Inventarputzfrau für alle virtuellen Messies da draußen. Klasse! (Alexander Bohn-Elias)

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Zigarette - Yakuza 5 (PS3)

Es ist das Dämlichste und gleichzeitig Coolste, was ich dieses Jahr gesehen habe. In keinem anderen Spiel könnte eine simple Zigarette jemals eine Waffe sein, aber Yakuza 5 schafft es gleich, sie zu einem der besten Momente des gesamten Spiels zu machen. Zuerst dachte ich, Rauchen wäre bloß eine Idle-Animation, wenn ich einen der Charaktere ohne Eingaben kurz in der Ecke stehen lasse. Doch beim wirren Hämmern auf den Tasten entdeckte ich die Nützlichkeit im Kampf. Einfach auf dem Steuerkreuz nach unten drücken und schon zündet sich der Ex-Yakuza seinen Glühstängel an.

Während der längeren Animation ist man leider schutzlos feindlichen Angriffen ausgeliefert. Deswegen ist es besser, wenn man vorher einen Haufen Punks gleichzeitig auf die Bretter schickt, um genüsslich der Kamera zugerichtet an der Zigarette zu ziehen. Nachdem man sich damit in den japanischen Marlboro-Mann verwandelt hat, geht der Spaß erst richtig los. Habt ihr die Heat-Leiste für Spezialmanöver aufgefüllt, könnt ihr einen Finisher aktivieren, bei dem Kiryu die Fluppe lässig in das Auge seines Gegners spuckt. Noch bevor dieser versteht, was gerade geschah, platziert ihr aus dem Sprung heraus einen Hieb, der das Gesicht des Gangsters als Abdruck im Asphalt hinterlässt. Besser kann man einen Kampf nicht beenden. (Björn Balg)

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Farbroller - Splatoon (Wii U)

In Splatoon gib es eine ganze Menge interessanter Waffen und ganz besonders unter den Zusatzgeräten sorgen einige für große Freude auf dem Schlachtfeld. Doch der Roller wird für alle Zeit meine favorisierte Waffe bleiben, selbst wenn ich diesen schon lange nicht mehr in den Kämpfen benutze. Wen das jetzt wundert, der hat wahrscheinlich die Anfangsphase der Online-Schlachten verpasst. Ganz besonders während der kostenlosen Multiplayer-Testphase kurz vor dem Release sorgte der Roller für gehörigen Ärger unter den Spielern.

Viele beschwerten sich über die fehlende Balance der Waffe und wurden permanent von den großen Farbrollern geplättet. Mein kompletter Twitter-Feed war gefüllt mit Kommentaren zu dem Werkzeug und die Entfaltung der ganzen Situation war einer der Punkte, die mich schlussendlich zum Kauf des fertigen Spiels brachten. Innerhalb weniger Stunden sammelten sich online die ersten Strategien. Sie beschäftigten sich ausschließlich mit dem Umgang des Rollers und damit, wie man am besten gegen diesen antritt. Das Spiel war noch nicht einmal erschienen oder in einer echten Beta-Phase und schon konnte man die Entwicklung des Meta-Games in Echtzeit mit ansehen. Genau dafür werde ich dem Roller für immer dankbar sein. (Björn Balg)

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Void-Edge-Schwert - Destiny: The Taken King (PS4/Xbox One)

Meine Waffe des Jahres? Nun, da ich persönlich die meiste unmittelbar bewaffnete Zeit dieses Jahr mit dem verbrachte, zu dem sich Destiny entwickelt hat - was hervorragend ist -, sollte es wohl etwas aus diesem Spiel sein. Und da ist es dann ganz sicher das mit Taken King eingeführte Schwert. Es ist in diesem durchgestylten Super-Hightech-Universum ein schöner Anachronismus und, ehrlich gesagt, angesichts des Spieltempos in der Hand eines kompetenten Spielers auch eine durchaus gefährliche Waffe. Das ist es, was sie unterhaltsam macht, und man erkennt an ihnen leicht, mit was für Leuten man unterwegs ist. Ich persönlich kann nicht damit umgehen. Das musste ich erkennen und halte mich lieber an den Raketenwerfer. Damit und mit anderen Schusswaffen bin ich gut und deshalb lasse ich das Schwert als Sammelstück im Inventar, wo es hingehört.

Die meiste Zeit, in der ich ein Schwert im Spiel zu sehen bekomme, ist in den Händen eines Begleiters, den man schon während der initialen Schusswechsel auf dem Weg durch einen High-Level-Raid im Verdacht hatte, nicht der größte Profi zu sein. Das bestätigt sich dann, wenn er beim Boss das Schwert zieht, wie ein Idiot losstürmt und drei Sekunden später an einer Stelle wiederbelebt werden muss, wo es nun gar nicht passt. Nur um das Elend noch ein, zwei Mal im Laufe des Kampfes zu wiederholen. Aber immer wieder mal zieht einer ein Schwert und was dann passiert, wie er sich um Deckungen auf den Boss zubewegt, um dann aus relativ sicheren Winkeln schnell zu attackieren, monströsen Schaden hinterlässt und sich wieder zurückzieht, ist extrem beeindruckend. Dann weiß man, dass diese Waffe ihren Zweck hat, nur nicht für einen selbst. Also, Respekt an alle, die das so können. Ein ganz klein wenig neidisch bin ich. (Martin Woger)

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Logarius' Rad, Kirchenhammer - Bloodborne (PS4)

Bloodborne stellt ein breit gestreutes Waffengefühl weniger Geräte über eine erschlagende Phalanx an Speeren, Schwertern und Äxten, wie man sie in den Souls-Spielen findet. Alles fühlt sich anders in der Handhabung an, alles ist es wert, dass man es zumindest einmal ausprobiert. So wie Logarius' Rad, das... nun ja, ziemlich genau das ist. Ein hölzernes Wagenrad. Nichts daran ist heldenhaft oder erste Wahl, würde das Spiel am Anfang fragen, was man als Startwaffe will: Axt, Säge oder, äh, Rad? Wie das in Bloodborne ist, kommt jede noch so absurde oder in dem Fall sehr unbeholfen im Einsatz wirkende Waffe mit einem speziellen Joker. Beim Rad ist es die starke Stärkeskalierbarkeit, aber das Teil sieht bei Benutzung auch einfach zu bekloppt aus.

Weitere Favoriten wären der Kirchenhammer für die coole Animation, mit der man die schnelle Klinge im Amboss auf dem Rücken versenkt und plötzlich einen behäbigen Hammer in den Boden donnert. Außerdem die Wirbelsäge aus dem DLC für ihre scharfen, sich drehenden Zähnchen. Das schrille Betriebsgeräusch in Verbindung mit den sprühenden Funken vermittelt umgehend ein Gefühl von Schmerzfreude, besonders weil man selbst nicht spüren muss, wie sich das im Hintern anfühlt. (Sebastian Thor)

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