360 Pad Limited Edition & Competition Pro Gold
Silber und Gold
Auf Silber folgt Gold und es ist wirklich schade, dass die Konsolen den USB-Competition-Pro nicht als Eingabegerät akzeptieren. Besonders für Retro-Games wäre der beste Joystick aller Zeiten – zumindest solange man vor 1995 lebt – doch perfekt geeignet. Mikroschalter war damals das Zauberwort und nur ein Stick, der in jede Richtung schön klickte, hatte was zu melden. Der Competition Pro hatte die Haltbarsten und Tadellosesten bei der Erkennung, also war er König.
Competition Pro USB - Gold Edition
Preis: ca. 25 Euro
Hersteller: Speedlink
Erhältlich über: Amazon
An dessen Qualität scheinen sich bei Speedlinks Remake ein paar kleine, aber feine Details geändert zu haben. Ein alter Competition Pro liegt hier auch noch herum und er fühlt sich deutlich schwerer an, dem würde ich direkten Kontakt mit der Wand bei hoher Geschwindigkeit vielleicht noch zutrauen, bei der neueren Generation wäre ich da schon vorsichtiger. Der Stick selbst jedoch sitzt ordentlich verarbeitet im Gehäuse und auch heftiges Reißen bei Richtungswechseln hat ihn jetzt nicht aus der Verankerung geholt.
Die Abtastrate der Mikroschalter ist wohl geringer, wohl bedingt durch den USB-Anschluss. Ob das stimmt, da bin ich mir nicht so sicher. Gemerkt habe ich davon jetzt nicht so viel, lasse mich von Leuten, die Summer Games mit flinken Fingern spielen, gerne eines bessern belehren. Die Tasten scheinen ebenfalls zumindest weitestgehend ähnlich, was das Druckgefühl angeht und auch, wenn es sich vielleicht nicht um eine 1:1-Kopie handelt, bin ich insgesamt mit dem jüngeren Ableger immer noch zufrieden. Besser kann man trotzdem nicht Turrican spielen. Jedenfalls nicht ohne viel Geld für einen X-Arcade oder ein ähnliches Geschoss zu investieren. Was das Gold angeht: Nun, Geschmackssache. Das Teil sieht aus wie der Schaltknüppel eines Pimp-Mobils, die geschmacklose Trophäe eines Amiga-Wettbewerbs oder eben die Jubiläumsausgabe.
Mal abgesehen von der Farbe und damit einem ganz klaren Fall von lieben oder hassen bleibt bei Hardware sonst alles so, wie es auch beim Standard-Remake des Sticks schon war und dort die Hälfte kostet. Außer natürlich, dass ihr hier noch ein Zertifikat der Limitierung mit Nummer bekommt und eine CD mit Highlights aus der Amiga- und C64-Ära. Wobei, die Highlights sind gemixt.
Arkanoid, Hybris oder Space Harrier wären mir jetzt nicht als erstes beim Begriff Amiga-Klassiker eingefallen. Schon eher It came from the Desert oder Pinball Dreams, die zum Glück hier auch drauf sind. A320 gehört auf jede Compilation, auch wenn ich nicht weiß, warum, Der Patrizier und Rings of Medusa können einem immer noch Stunden rauben und Grand Monster Slam kann man eh immer spielen. Deshalb ist es wahrscheinlich auch bei der C64-Compilation mit dabei.
Auf dieser findet sich dann auch Turrican, das eigentlich auf dem Amiga weit besser aufgehoben wäre. Uridium gehört in die Riege der Klassiker, Ghosts´n´Goblins irgendwie auch, Bomb Jack meinetwegen, aber Dinge wie Chucky Egg, Enforcer oder Cyberdyne Warrior brauchte die Welt schon damals nicht. Also schnell mit Paradroid (nicht ´90), Nebulus oder Yuppies Revenge getröstet. Kennt noch einer Ralf Glau? Ich meine persönlich? Wie geht's dem denn so heutzutage?
Nicht nur Highlights, aber für ein paar lange Retro-Nächte bleibt immer noch genug Material. Der goldene Stick selbst wird diese trotz ganz leichter Abstriche beim Feeling gut überstehen und noch viele danach, selbst mit einer minimal niedrigeren Abtastrate – wenn das denn wirklich so ist, meine Finger sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Nehmen wir dieses gepimpte Ungetüm als das, was es sein soll. Ein kurioses Sammlergeschenk, mit dem der schamlose Retro-Freak sicher eine ganze Menge Spaß haben wird und ihn in Ehren hält. Denn selbst wenn nichts das Original wirklich ersetzen kann, dieses Design ist ein Sonderfall der Geschichte, bei dem man irgendwie dabei gewesen sein muss, um es wirklich zu glauben.