3DS-Roundup: Resident Evil: Revelations, Shinobi, Crush3d

Eine der größten Überraschungen der letzten Monate war SEGAs Ankündigung, mit Shinobi eine der traditionsreichsten Reihen des Konzerns auf dem 3DS zu reaktivieren, und das auch noch als waschechtes 2,5D-Jump'n'Run! Im Grunde also genau das Spiel, auf das die Fans der vor allem auf dem Mega Drive absolut grandiosen Ninja-Abenteuer seit Jahren insgeheim hofften. Etwas Ernüchterung machte sich allerdings breit, als erste Videos und Angaben über den Entwickler im Internet auftauchten: Der neue Shinobi sah dort nicht nur etwas kahl aus, er entsteht auch nicht intern bei SEGA, sondern beim US-Entwickler Griptonite Games der bisher nicht allzu viel von sich reden machte und oft für die Handheld-Umsetzungen großer HD-Titel wie Assassin's Creed verantwortlich war.

Tatsächlich hinterließ das neue Ninja-Abenteuer für den 3DS beim Anspielen dann allerdings einen sehr ordentlichen Eindruck! Die auf hochgezogenen Screenshots noch etwas kahle Grafik kommt auf dem 3DS-Bildschirm gleich viel besser rüber, die Steuerung reagiert prompt und direkt und das Spielgefühl lehnt sich tatsächlich recht stimmig an die alten Shinobi-Episoden an.

Ihr durchquert die Levels im moderaten Tempo, umgeht spitze Hindernisse und legt euch mit feindlichen Ninjas und Schwertkämpfern an. Wie damals könnt ihr in der Luft eine Rolle ausführen, die gleichzeitig als Doppelsprung fungiert und euch erlaubt, einen Schwung von neun Wurfmessern auf eure Gegner zu schleudern.

Neu auf dem 3DS sind die Schlagkombos des Ninja und die Block-Funktion. Erstere ersetzen die einzelnen Attacken des 16Bit-Originals und fühlen sich oft ein wenig unnötig an. Während damals ein flinker Schwerstreich genügte, um einen Gegner zu fällen, ist jetzt die heute so obligatorische Dreierkombo nötig. Auch an der Konter/Block-Funktion muss noch etwas gearbeitet werden: Nur mit dem richtigen Timing wehrt ihr gegnerische Wurfmesser ab, die dann noch nicht einmal auf den Gegner zurückgeschleudert werden - da passen spielerische Anforderung und Nutzen noch nicht ganz zusammen.

Davon abgesehen macht der neue Shinobi aber einen brauchbaren Eindruck. Auch wenn er nicht die astronomischen Spielspaß-Höhen der Mega-Drive-Titel erreichen mag, so steht uns demnächst doch allemal ein grafisch hübsches und spielerisch anspruchsvolles 2D-Actionspiel ins Haus.

Und noch ein neuer SEGA-Titel: Crush3d ist das 3DS-Remake eines enorm cleveren, zu seinem Release leider untergegangenen Geschicklichkeits-Knobel-Mixes namens Crush auf der PSP. Eure Aufgabe ist es, vertrackt aufgebaute 3D-Levels rennend und springend zu durchqueren. Dabei stellt ihr aber schnell fest, dass viele Sprünge gar nicht zu meistern sind.

Abhilfe schafft da das namensgebende Crush-Element: Auf Knopfdruck drückt ihr die 3D-Welt zu einem flachen 2D-Szenario zusammen - schon erkennt ihr, dass eine unmögliche Sprungpassage nur in der dritten Dimension unmöglich war, während sie in 2D gar kein Problem darstellt.

Grafisch orientiert sich Crush3d recht nah an der ordentlichen PSP-Version, punktet aber natürlich erneut mit der 3DS-typischen Tiefenwirkung, dank der feinen Analogscheibe des 3DS fühlt sich die Steuerung angenehm genau und präzise an. Bleibt nur zu hoffen, dass Crush3d auf dem 3DS mehr Anhänger findet als auf der PSP, trotz aller Qualitäten ging der clevere Knobel-Geschicklichkeits-Mix dort nämlich ziemlich unter.

Wer weiß, vielleicht kommt Crush3d ja auch der immer noch latent spürbare Spielemangel auf dem 3DS entgegen, dann sollte sich SEGA aber mit der Release nicht mehr allzu viel Zeit lassen. Wenn um Weihnachten herum erst einmal Mario und Konsorten die Regale bevölkern, dann wird der Platz eng für das clevere Crush3d.