Ace Attorney: Apollo Justice Trilogy im Test - Ein Komplettpaket, das keine Wünsche offen lässt
Die perfekte Ace-Attorney-Kollektion.
Alle, die gerne Detektivspiele spielen, insbesondere Fans der Ace Attorney Reihe, sollten sich auf ein echtes Glanzstück in Sachen Visual Novel einstellen, das noch diesen Monat erscheint. Mit der Ace Attorney: Apollo Justice Trilogy veröffentlicht Capcom nämlich eine äußerst gelungene Kollektion, die alle drei Spiele inklusive DLCs und Kostüme rund um die jungen Anwälte Apollo Justice und Athena Cykes beinhaltet. Natürlich wird dabei auch die Geschichte rund um den beliebten Phoenix Wright weitergeführt. Ursprünglich erschienen die drei Spiele in verschiedensten Editionen von 2008 bis 2016. Mehr Einzelheiten und ein Interview zum Spiel findet ihr in der Vorschau.
2019 brachte Capcom bereits die Trilogy zu Phoenix Wright, 2021 erschienen mit The Great Ace Attonrey Chronicles die zwei Spiele um Ryunosuke Naruhodo erstmalig außerhalb Japans in einer ebenfalls gelungenen Sammlung. Die Apollo Justice Version stiehlt den Vorgängern allerdings mit Leichtigkeit die Show. Grund dafür sind unter anderem die Umgestaltung aller insgesamt 16 Fälle auf die hauseigene RE-Engine, Quality-of-Life-Verbesserungen oder das vielseitige Bonusmaterial. Wie die Spiele im neuen Gewand aussehen, seht ihr übrigens ausführlich im obigen Video.
Sieben Jahre nach den Ereignissen von Phoenix Wright: Trials and Tribulations (Ace Attorney 3) lernen wir im ersten Spiel der Kollektion den jungen Anwalt Apollo kennen, der einen alten Bekannten verteidigen muss. Das erste Spiel ist bereits eine emotionale Achterbahnfahrt mit einer überraschenden Auflösung. Dank des neuen Protagonisten solltet ihr ohne Probleme mit diesem Spiel anfangen können, habt ihr Vorkenntnisse durch die Phoenix-Wright-Spiele wird euch die Geschichte wahrscheinlich mehr mitreißen und ordentlich zum Lachen bringen. Dual Destinies konzentriert sich im Anschluss darauf, bekannte sowie neue Figuren auszugestalten, bietet jedoch primär leichtherzige Unterhaltung. Im dritten Spiel gibt die Geschichte noch mal richtig Gas: Die sechs Fälle wechseln zwischen Apollo in der Anwaltskanzlei und Phoenix im fremden Land Kurha'in, dessen Justizsystem es keinem unserer Protagonisten leicht macht.
Meine Testversionen am PC und auf der Switch unterschieden sich kaum. Macht euch insbesondere beim Animationsstudio, in dem man eigene Szenen mit Figuren, Hintergründen und Musik aus dem Spiel erstellen kann, auf längere Ladezeiten auf der Switch gefasst, ansonsten fällt keine große Änderung der Performance auf. Die Optimierung für das Steam-Deck ist hier besonders positiv hervorzuheben, weshalb meine Empfehlung leicht in Richtung PC-Version tendiert, falls ihr denn ein Steam-Deck habt. Ein ganz besonderes Highlight stellt neben der Galerie von In-Game-, Hintergrund- oder Charakterillustrationen, genau dieses Animationsstudio dar. Capcom stellt alle Assets aus dem Spiel frei zur Verfügung, um eigene Szenen vor Gericht oder bei der Detektivarbeit zu erstellen. Figuren, Hintergründe, Soundtrack und Posen können nach Belieben ausgetauscht werden. Positiv überrascht die Option, einen Greenscreen zu nutzen, dadurch sind der Kreativität (und dem Meme-Potenzial) keine Grenzen gesetzt.
Ace Attorney: Apollo Justice Trilogy - Fazit
Die neueste Ace-Attorney-Sammlung ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie man gealterte Spiele in einem gelungenen Fan-Paket für die aktuelle Generation zurückbringen kann. Dafür sorgen sinnvolle Überarbeitungen und Extras, die sich nach Belohnungen anfühlen. Dass Kleinigkeiten, wie das Turnabout-Serenade-Rätsel oder Gavins orange Haut behalten wurden, um den "Geist des Originals" nicht zu stören, kann man getrost ignorieren, denn so was lässt sich mit dem neuen "Letzten Mittel" durch einen Knopfdruck lösen. Verbesserungen, wie die Portierung aller Spiele auf die RE-Engine oder Quality-of-Life-Optionen, lassen die Spielelemente im neuen Licht funkeln und bereichern somit die Spielerfahrung.
Sollte man die Spiele bereits auswendig kennen, so erfreuen die neuen sieben Sprachen und eine deutsche Synchronisation das Fan-Herz. Ebenso findet man die Bonusfälle aus Dual Destinies und Spirits of Justice und ihre zugehören Kostüme, falls man diese verpasst haben sollte. Im Animationsstudio kann man sich zudem kreativ austoben. Erfreulich ist die Bibliothek mit besonderen Zeichnungen, die Musikgalerie mit neuen Tracks, sowie orchestrale Versionen des Originals und Belohnungen, sobald man die Spiele ein weiteres Mal beendet. Fehlt also nur noch eine genauso schöne Kollektion für die Miles Edgeworth Investigations, von denen das zweite Spiel es nie über Japan hinaus geschafft hat, zum vollen Glück.
Ace Attorney: Apollo Justice Trilogy | |
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