Skip to main content

Ace Attorney Investigations Collection im Test - Premiere im Westen für Teil 2! Lohnt sich die Sammlung?

Einspruch!

Gelungene Collection mit einer Spiele-Premiere im Westen. Nicht alles an den Spielen ist perfekt, sie bieten jedoch gute Unterhaltung rund um Miles Edgeworth!

Was macht Miles Edgeworth eigentlich so, wenn er nicht gerade im Gerichtssaal sitzt? Eine interessante Frage, mit der sich Ace Attorney Investigations: Miles Edgeworth einst im Jahr 2009 auf dem Nintendo DS beschäftigte. Die einfache Antwort: Unter anderem Mordfälle lösen. Es ist auf jeden Fall ein anderes Erlebnis als in den Spielen der Hauptreihe. Und in Capcoms neuester Ace-Attorney-Collection gibt es sogar eine Premiere, denn bisher war das enthaltene Ace Attorney Investigations 2 nicht im Westen erhältlich. Neuer Content! Zumindest für uns.

Mit Startschwierigkeiten

Ein großer Unterschied zu den normalen Ace-Attorney-Spielen ist, dass ihr euch hier größtenteils außerhalb des Gerichtssaals bewegt. Ihr untersucht Tatorte, sprecht mit Verdächtigen und versucht so nach und nach herauszufinden, was ist passiert und wer verantwortlich ist. Anders gesagt: Edgeworth braucht keinen Gerichtssaal, um Zeugen zu befragen, sie zu Aussagen zu bewegen und Beweise zu präsentieren.

Man merkt dem Spiel aber auf jeden Fall an, dass hier mit einer anderen Art von Gameplay experimentiert wurde. Es fühlt sich noch nicht ganz so rund an. Ihr bleibt etwa häufig so lange an Orten, bis Edgeworth den nächsten aufsucht, könnt nicht nach Lust und Laune hin und her reisen. Eine Stärke des Spiels sind einmal mehr seine Charaktere, die allerlei Macken haben und in Erinnerung bleiben. Etwa einer, der wie ein Tiger brüllt. Warum auch nicht? Auch bekannte Figuren haben einen Auftritt, ein wenig Vorwissen schadet also nicht.

Mithilfe verschiedener Fähigkeiten sorgt ihr dafür, dass Edgeworth im jeweiligen Fall vorankommt. Ihr präsentiert Beweise, um Widersprüche aufzudecken, könnt Geschehnisse nachbilden und zwei Fakten zusammenführen, um zu einem neuen Schluss zu kommen. Das funktioniert weitestgehend ganz gut, wenngleich mir nicht immer ganz klar war, welche Beweise nun genau in bestimmten Situationen weiterhelfen. Ein wenig klarer hätte das gerne sein können.

Weiterhin ist es manchmal schwierig, der Geschichte zu folgen, und nicht immer einfach, die Widersprüche aufzudecken. Fünf Episoden gibt es hier, von denen vier wie eine Art Vorspiel zum fünften und letzten Fall wirken. Schade ist auch, dass das Spiel nicht noch etwas mehr überarbeitet wurde, hier und da gibt es nämlich auffällig viele Rechtschreibfehler oder Probleme mit Animationen. All das macht Ace Attorney Investigations: Miles Edgeworth nicht zu einem schlechten Spiel, aber mehr als gut es ist es auch nicht.

Ace Attorney Investigations Collection - Screenshots

Besser im zweiten Anlauf

Ace Attorney Investigations 2: Prosecutor's Gambit merkt man hingegen an, wie das Konzept aus dem ersten Teil weiterentwickelt und verbessert wurde. Es ist ein gutes Stück besser als sein Vorgänger, was sich unter anderem durch das ausgefeiltere Gamneplay, die Charaktere und die Story bemerkbar macht. Richterin Gavèlle hasst zum Beispiel Staatsanwälte, wodurch Edgeworth schon mal keine Bonuspunkte sammelt. Hinzu kommen auch hier bekannte Figuren, Flashbacks und Rückblicke. Vorwissen schadet hier ebenso wenig, damit holt ihr hier definitiv das Meiste aus dem Spiel heraus.

Die Charaktere sind wunderbar geschrieben und das Spiel hat so einige überraschende Wendungen und Enthüllungen zu bieten, die man nicht unbedingt kommen sieht. Genau das macht aber auch den Spaß beim Spielen aus. Die gelungene Charakterdarstellung und -entwicklung trifft gleichermaßen auf Miles Edgeworth selbst zu, wenngleich seine neue Fähigkeit einmal manchmal den Nerv raubt.

Es ist - vereinfacht gesagt - ein Gespräch, das man wirklich perfekt ausführen muss, um nicht wieder direkt zum Start zurückgeschickt zu werden. Was selbst dann passiert, wenn ihr zum Beispiel schon zu 90 Prozent korrekt vorgegangen seid. Als Idee ist es nicht schlecht, nur die Umsetzung lässt etwas zu wünschen übrig und macht oft genug wenig Spaß, weil es in vielen Situationen hilft, einfach nichts zu sagen und die Gesprächspartner dann doch munter Dinge ausplaudern. Vielleicht sieht Edgeworth einfach so einschüchternd aus?

Neben beiden Spielen findet ihr in der Collection dann auch noch einige Extras, darunter Artworks, einen Musik-Player, Animations-Galerien und so weiter. Für Fans gibt es definitiv einiges zu entdecken.

Ace Attorney Investigations Collection - Fazit

Mit der Ace Attorney Investigations Collection finden die Remakes der Reihe erst einmal ein Ende. Es sei denn, Professor Layton vs. Phoenix Wright: Ace Attorney kommt auch noch. Das Besondere an der neuesten Collection ist zweifelsohne, dass sie uns im Westen ein brandneues Spiel beschert. Eines, das ein gutes Stück besser ist als der erste Teil. Alleine deswegen – und aus Gründen der Vervollständigung – lohnt sich schon der Kauf der Sammlung für Fans der Reihe. Und für Edgeworth-Fans sowieso. Nicht alles an den Spielen ist perfekt, dafür bieten sie tolle Charaktere, eine im zweiten Teil wirklich gute Story und einige Stunden Unterhaltung. Stellt nur sicher, dass ihr euch noch gut an die ersten drei Teile der Hauptreihe erinnert, das macht einiges aus, um gewisse Anspielungen zu verstehen.

Ace Attorney Investigations Collection
PROCONTRA
  • Spielerisch andere Ansätze als bei der Hauptreihe
  • Tolle Charaktere
  • Spannende Geschichten, besonders im zweiten Teil
  • Viele Extras zum Freischalten
  • Nicht jede Fähigkeit von Edgeworth spielt sich gut
  • Manche Fälle recht kurz
  • Geschichten an manchen Stellen zu verworren

Ihr könnt die Ace Attorney Investigations Collection auf Steam, im Microsoft Store, im PlayStation Store und im Nintendo Switch eShop kaufen.

Schon gelesen?