Ace Combat 6: Fires of Liberation
Traumjob: Kampfjetpilot
Im Prinzip gibt es auf dem gesamten Areal verschiedene Hotspots, wo man auf ganz unterschiedliche Aufgaben trifft. Kämpft man an dem einen Ende des Schlachtfelds vor allem gegen Bodentruppen, muss man am anderen Ende vielleicht eine Bomberflotte ausschalten. Das Spiel bekommt dadurch eine ganz neue Dynamik und transportiert eine noch intensivere Atmosphäre als die Vorgänger.
Die klassischen Missionen laufen dagegen nach dem immer gleichen Muster ab. Kaum hat man sich mit erspieltem Geld ein Flugzeug gekauft , wird man nach einem ausführlichen Briefing direkt auf das Schlachtfeld geworfen. Die Flugzeuge unterscheiden sich übrigens in verschiedenen Leistungswerten und durch ihre Sonderbewaffnung. Wahlweise aus der Außenperspektive oder direkt im Cockpit zieht man mit dem Flugzeug in die Schlacht.
Das Head Up Display ist im Vergleich zu „echten“ Flugsimulationen recht übersichtlich und die Steuerung sehr einfach. Tauchen erste Gegner auf, visiert man sie einfach an, wartet auf die Zielerfassung und jagt ihnen zwei Raketen entgegen. Klingt zu leicht, ist aber dank der schlauen Gegner gerade in späteren Missionen eine echte Herausforderung.
So weit, so alt. Neue Details wie ein spezielles Support-System, das nach einer bestimmten Anzahl von Abschüssen verheerende Kombinationsangriffe ermöglicht, und ein paar neue Spezialwaffen runden das Gameplay ab. Der eigentliche Star des Spiels ist aber die komplett überarbeitete Grafik.
Photorealismus dank Satelliten-Bildern
Ohne vergleichbare Konkurrenz im Militärischen Bereich fällt es nicht einfach, die Qualität des optischen Feuerwerks gebührend zu würdigen. Doch die Brillanz der dargebotenen Realitätssimulation überzeugt selbst unwissende Laien. Gerade in ein paar Hundert Metern Höhe, begeistert Ace Combat 6 mit extrem detaillierten Bodentexturen, die direkt von einem japanischen Satelliten-Anbieter stammen. Selbst im Tiefflug zwischen Hochhäusern hindurch und über tiefgrüne Wälder hinweg bleibt die Illusion bestehen. Nur in wenigen Momenten erhascht man einen Blick auf ein zweidimensionales Gebäude oder verwaschene Felder.
Dem erstklassigen Gesamteindruck tut das natürlich keinen Abbruch. Obwohl man einen Großteil der Missionen mit Luftkampf verbringt, wäre es allerdings schön, wenn eine verirrte Rakete ein Hochhaus zerstören und einen Wald in Brand setzen könnte. Hier wirkt der Titel wie seine Vorgänger trotz der grafischen Opulenz ein wenig statisch.
Die Flugzeuge dagegen sind dagegen wahrlich ein Augenschmaus und lassen sich diesmal kaum vom Original unterscheiden. Jedes Detail bis hin zu kleinen Antennen und Federungen wurde übernommen. In engen Kurven gleiten Luftverwirbelungen über die Tragflächen und in Wassernähe sorgt der Abgasstrahl für Fontainen. Leider bekommt man nur das eigene Flugzeug aus nächster Nähe mit, da sich die Kämpfe doch über eine gewisse Entfernung abspielen. Allein im Replay und mit der Raketenkamera kann man zumindest einen kurzen Blick auf die hübschen Flugzeugmodelle werfen – bevor sie in Tausend Teile zerspringen.
Es gibt gleich mehrere Gründe, warum Ace Combat 6 für mich ein Highlight des Weihnachts-Geschäfts wird. Erst einmal bietet es allen verhinderten Kampfjet-Piloten, wie mir, die Möglichkeit, sich in Online-Dogfights mit menschlichen Gegnern zu messen. Gleichzeitig beweist Namco schon in der Vorabversion, wie man spannende dynamische Missionen entwirft. Die etwas herbeigeholte Story um fiktive Kriegsgegner wirkt zwar wie bei den Vorgängern etwas bemüht, sorgt aber für genug Motivation um nie zu langweilen. Doch das Highlight dürfte für alle echten Fans der geniale Flight-Stick darstellen. Der passt hervorragend zu meinem etwas verstaubten Steel Batallion Cockpit und ich kann mich zumindest für ein paar Stunden der Illusion hingeben, doch noch ein Kampfjetpilot zu werden.
Ab Ende November dürft Ihr Euch bei Ace Combat 6: Fires of Liberation auf der Xbox 360 in den Pilotensessel schwingen.