Ace Combat: Assault Horizon
Militär-Porno
Auch beim Gameplay gibt es eine kleine, aber entscheidende Umstellung. Das Project-Aces-Team will weg von den unpersönlichen Fernkampf-Raketenangriffen und führt ein Nahkampfsystem ein, das sich beim Anspielen als hervorragend entpuppt. Kommt ihr einem gegnerischen Flugzeug nah genug, könnt ihr euch auf Knopfdruck dahinter klemmen. Das Spiel schaltet dann in eine Art Autopilot-Modus, der für euch die Verfolgung übernimmt.
Ihr könnt euch also ganz aufs Zielen konzentrieren und versuchen, die wild ausweichende Maschine mit Bordkanone und Raketen in Stücke zu schießen. Gelingt euch ein Abschuss, seht ihr in Zeitlupe, wie es den Gegner zerlegt und wie er mit einer satten Explosion am Boden aufschlägt. Was im ersten Moment einfach erscheint, entpuppt sich als interessantes Katz-und-Maus-Spiel, das den Dogfights deutlich mehr Wucht verleiht.
Doch nicht nur in der Luft wird es intimer. Dank des neuen Air-Strike-Modus verwandeln sich auch die Bodenangriffe in brachiale Nahkampf-Aktionen. Mitten in einem ausgewachsenen Herbststurm fliegt Kono-San eine Attacke auf eine gegnerische Panzerkolonne. Das Spiel zeigt dabei den idealen Einstiegspunkt auf dem Display an. Wie beim Luftnahkampf, könnt ihr auch hier per Knopfdruck in eine Autopiloten-Sequenz wechseln. Mit Raketen, Bomben und Bordkanone belegt ihr die Gegner mit Dauerfeuer, jagt schwer gepanzerte Fahrzeuge in die Luft und bekommt die Abschüsse wieder per Zeitlupe als Sahnestückchen präsentiert. Hier durften wir noch nicht selbst Hand anlegen, sah aber spaßig aus.
Ace-Combat-Puristen müssen aber keine Angst haben, man kann den ganzen Nahkampf-Kram auslassen und auf Oldschool-Art feindliche Flugzeuge vom Himmel holen und Bodenziele abschießen. Es ist einfach eine weitere Option, nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die seltsame Angewohnheit, euch auch alte Kisten fliegen zu lassen, hat auch Assault Horizon nicht abgelegt. Ihr könnt euch in der Kampagne weiterhin eigentlich ausgediente Fluggeräte wie die F-4 Phantom oder A-10 Warthogs verdienen. Wie genau, wollte er noch nicht verraten.
Auch zum Multiplayer-Modus hielt sich Kono-San noch bedeckt. Ich hatte ihn ja schon beim letzten Event auf eine Call-of-Duty-artige Variante mit Leveln und Perks angesprochen. Damals gab es ein „Kein Kommentar". Diesmal war er noch verstörter, als ich ihn darauf ansprach. Mehr Infos gibt es auf der E3. Ich verwette aber meinen Hintern darauf, dass es genau um so etwas geht.
Natürlich wird es auch wieder diverse Koop-Modi geben. Auch hier herrschte erst einmal Funkstille. Die Japaner sind wirklich sehr empfindlich, wenn es um ihre strategisch durchgeplanten PR-Pläne geht. Es sieht aber ganz danach aus, dass die Jungs von Project Aces hier besonders viel Liebe hineinstecken. Für sie ist der Multiplayer wohl der Schlüssel zum Erfolg. Naja, da bin ich mal gespannt, wie denn der genau aussieht.
Namco-Bandai hat sich mit Ace Combat: Assault Horizon viel vorgenommen. Intimere Feuergefechte, bombastische Effekte und eine deutlich zugänglichere Story sollen mit viel Militär-Porno und einer großen Portion Abwechslung die Serie in Richtung Blockbuster schieben. Noch dazu mit aller Wahrscheinlichkeit einen levelbasierten Multiplayer-Modus und fertig ist das Call of Duty der Lüfte. Klar, dass da einige Fans erst mal „Ausverkauf" rufen. Doch hat man erst einmal das Pad in der Hand und ballert sich auf Adrenalin durch die Nahkampf-Sequenzen, werden die Zweifel schnell wieder zu den Akten gelegt.
Und man darf eines nicht vergessen: Die Ace-Combat-Serie war ja noch nie sonderlich realistisch. Die Idee, das Ganze noch mehr in Richtung Action zu trimmen, ist ganz sicher nicht blöd und dürfte für viele spannende Stunden Luftkampf sorgen. Wie gut am Ende die anderen Sequenzen samt Helikopter, Gatling-Geballer und Bomber werden, kann ich aktuell noch nicht beurteilen. Die eigentlichen Luftkämpfe machen aber schon jetzt deutlich mehr Spaß als im Vorgänger. Ein passendes Update gibt es zur E3.
Ace Combat: Assault Horizon erscheint am 14. Oktober für Xbox 360 und PS3.