Activision: Die Call-of-Duty-Reihe ist Priorität aller Hauptstudios!
Von Bobby Kotick und Aaron Halon lassen sich neue Informationen über die Arbeit an Call of Duty erahnen. 8 von 10 Hauptstudios arbeiten mittlerweile an CoD.
Wie Activision bekannt gibt, sind 8 von 10 Hauptstudios des Unternehmens mittlerweile mit Call of Duty beschäftigt. Das Franchise scheint also das wichtigste Standbein der Firma zu sein. Die großen Titel wie Black Ops Cold war und das neue Vanguard, aber auch das Free-to-Play Warzone und andere Titel der Reihe beschäftigen mittlerweile ca. 2000 Leute.
Diese Informationen zur Arbeit des Studios lieferte Activision letzte Woche zur Enthüllung von Call of Duty: Vanguard, das vom Studio Sledgehammer Games geleitet wird. Treyarch ist für die Zombie-Elemente in CoD und Raven für Warzone verantwortlich. Hinzu kommen aber auch noch die Abteilungen Activision Shanghai, Demonware, Beenox, Toys for Bob und High Moon Studios.
Zudem ist ein neues, hochwertiges CoD-Smartphone-Spiel geplant, das im internen Studio Activision Mobile entwickelt wird.
Auch wenn damit die Hauptstudios von Activision vor allem mit CoD beschäftigt sind, gibt es aber auch noch vereinzelte Nebenprojekte. Toys For Bob unterstützt beispielsweise die Warzone-Entwicklung, arbeitet aber trotzdem weiterhin an Crash Bandicoot 4. Sledgehammer hingegen deutete an, dass sich das Studio auch in Zukunft für weitere CoD-Spiele interessiere.
Auch CoD-Schöpfer Infinity Ward mischt noch im Franchise mit, nämlich an Modern Warfare, wofür ebenfalls ein neuer Teil geplant ist.
Das erste CoD erscheint 2003 und laut Activision habe man mittlerweile über 400 Millionen CoD-Spiele verkauft. Im Februar 2021 hieß es dazu, die Reihe habe "bis heute Verbraucherausgaben von rund 27 Milliarden Dollar" eingespielt. Kein Wunder, dass aktuell so viele Angestellte an der Franchise arbeiten sollen. Von CEO Bobby Kotick hieß es im Mai: "Von Anfang 2020 bis Ende des nächsten Jahres wollen wir mehr als 2.000 Developer einstellen."
Gerade bei den aktuellen Problemen rund um das Arbeitsklima bei Activision Blizzard ist aber nicht ganz sicher, wie sich die Zahlen der Angestellten aktuell belaufen, da es sich um eine Schätzung von vor einigen Monaten handelt. Denn im Frühjahr hieß es zwar noch: "Wir planen, die Größe bestimmter Franchise-Teams im Vergleich zu den Teamgrößen im Jahr 2019 zu verdreifachen, und wir haben aggressive Einstellungspläne auf der ganzen Welt, einschließlich neuer Studios oder größerer Expansion in Polen, China, Australien und Kanada."
Ob sich ausgerechnet Activision in der aktuellen Situation so schnell Ausweiten wird, ist allerdings fraglich. Wie VGC berichtet habe gerade das Studio Raven allerdings in weniger als einem Jahr gerade über über 100 neue Leute für Warzone eingestellt und noch immer mindestens 40 Positionen offen.
Gerade mit der Entwicklung von Warzone und der stetigen Weiterentwicklung der Franchise wurde Call of Duty über die Jahre immer komplexer. Sledgehammer oder besser gesagt Studioleiter Aaron Halon schwärmt im Rahmen eines Interviews mit Venturebeat beispielsweise über die neuen Möglichkeiten dank Warzone und über die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Activision-Abteilungen.
"Mit Warzone war das großartig für die Entwickler, großartig für die Kreativität. Es hat uns erlaubt, uns auf die Unterstützung zu konzentrieren - für mich verändert sich die Franchise, und ich denke, das ist eine gute Sache", so Halon und weiter: "Seit der Gründung von Sledgehammer im Jahr 2009 haben wir eng mit Infinity Ward, Treyarch und Raven kooperiert. Wir haben alle seit der Gründung von Sledgehammer zusammengearbeitet. Das hat sich fortgesetzt. Ich würde sagen, es ist wahrscheinlich wie bei jeder Art von Beziehung, je länger wir zusammengearbeitet haben, desto stärker wurde diese Beziehung."
Hier sollte man aber sowohl auch die aktuell kritischen Stimmen gegenüber Activision als auch teils schwierige Outsourcing-Bedingungen in der Branche beachten, wenn es um kleinere Partnerstudios geht. So sollte man auch die lobenden Schilderungen von Teamchef Halon selbst etwas hinterfragen.
"Unsere Prioritäten als Studio, unsere Werte als Studio - vor allem versuchen wir, das Team wie Erwachsene zu behandeln", so der Studioleiter, "Transparenz ist für uns wichtig, wenn wir mit dem Team sprechen. Wir sind offen und ehrlich zu den Leuten. Wir haben eine Kultur der engen Zusammenarbeit. Das ist eine Notwendigkeit, weil wir mit verschiedenen Standorten zusammenarbeiten. Zusammenarbeit und eine respektvolle und effiziente Kommunikation sind für uns wichtig."
Passend dazu wurde Aaron Halon im Interview auch auf die Klagen wegen einer toxischen Arbeitsatmosphäre angesprochen, ging allerdings nur zurückhaltend darauf ein, wie man die Angestellten in Zukunft behandeln wolle: "Wir stellen sicher, dass wir unserem Team zuhören und alles tun, was wir können, um die Dinge voranzubringen und die Kultur zum besten Ort zu machen, an dem man arbeiten kann." Auch betont Halon, dass das Studio kein Personal verloren hätte.