Activisions Dan Winters: Wir sind kein 'gigantisches Imperium'
Falsches Bild in der Öffentlichkeit
Nach Ansicht von Activisions Dan Winters hat die Öffentlichkeit einen falschen Eindruck von Activisions Image, schließlich sei man keineswegs ein "gigantisches Imperium".
"Ich denke, dass wir und ich persönlich eine Menge Zeit damit verbracht haben, uns Wege auszudenken, auf denen wir die Development-Community erreichen und ihnen zeigen können, dass wir ihre tägliche Arbeit respektieren und bewundern", so Winters im Gespräch mit GamesIndustry. "Ich hoffe, dass niemand ein schlechtes Gefühl oder eine Abneigung gegen uns hat - ich habe jedenfalls noch nichts dergleichen zu spüren bekommen."
"Es ist an vielen Fronten herausfordernd, ein Geschäft zu managen, besonders wenn man es mit einer kreativen Community wie bei Videospielen oder interaktiver Unterhaltung zu tun hat. Wann immer ich irgendwelche Bedenken zu hören bekomme, versuche ich diese zu zerstreuen. Die grundsätzliche Nachricht, die ich den Leuten gerne vermitteln möchte, sieht so aus, dass wir Respekt für die Leute in dieser Industrie haben und sie bewundern."
Man sei sich bewusst, dass der Erfolg des Unternehmens natürlich auch den Leuten der Entwicklerteams zuzuschreiben ist, ohne diese hochqualitativen Produkte, die Begeisterung der Mitarbeiter und das Talent wäre das Geschäft einfach nur ein Geschäft, wie Winters weiter angibt.
"Es tut mir Leid, dass die Leute davon überrascht wurden", erklärt Winters im Hinblick auf die Schließung von Bizarre Creations. Bei allen Studios versuche man, sie ihre eigene Kultur und Führung behalten zu lassen. Etwas, um das sich CEO Bobby Kotick praktisch alleine gekümmert habe.
Die Mitarbeiter sollten eine Leidenschaft entwickeln und diese auch in ihren Spielen umsetzen können. Wenn man hingehe und ein Studio in "Publishername + Location" umtaufe, würde man ihnen ein Stück ihrer Individualität rauben, was sich wiederum auch auf andere Bereiche auswirken könnte.
"Ich denke, wir haben diesbezüglich in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet."
Ebenso weist Winters im Hinblick auf viele negative Kommentare über Activision darauf hin, dass sich vor nicht allzu langer Zeit Konkurrent Electronic Arts in Activisions Position befand.
"Es ist interessant... Vor unserer Fusion mit Blizzard, durch die wir umsatztechnisch zum Nummer-1-Publisher wurden, waren wir immer als das warme und kuschelige Activision bekannt, die rauflustige, liebenswerte Nummer 2. Sobald wir zur Nummer 1 wurden und breitere Perspektiven hatten, änderte sich diese Sichtweise ein wenig."
"Wir haben und werden weiter hart daran arbeiten, die Leute wissen zu lassen, dass wir eigentlich noch die gleichen Leute sind. Das sind wir wirklich, wir haben uns nicht verändert! Ich bin der gleiche Mensch, der ich vor der Fusion war, das gilt für die meisten von uns. Wir arbeiten alle in der gleichen Organisation und haben nicht etwa 3.000 neue Leute eingestellt. [...] Wir sind nicht dieses gigantische Imperium, das Entscheidungen in einem düsteren Raum trifft, wir sind sehr gemeinschaftlich. Wir haben den gleichen Respekt und die gleiche Anerkennung für unsere Mitarbeiter wie zuvor."