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ADL kritisiert Valve: Über 1,8 Millionen extremistische Inhalte auf Steam identifiziert

ADL kritisiert Valve wegen über 1,8 Mio. extremistischen Inhalten auf Steam und fordert strengere Moderation sowie klare Richtlinien gegen Hass und Extremismus.

Die Anti-Defamation League (ADL) hat Valve scharf kritisiert, da das Unternehmen offenbar die Verbreitung von Hass und Extremismus auf seiner Plattform Steam duldet. In einem umfassenden Bericht hebt die ADL hervor, dass extremistische Inhalte auf Steam leicht zugänglich sind und somit eine potenzielle Gefahr darstellen.

Die Organisation fordert nun dringende Änderungen in Valves Umgang mit problematischen Inhalten und warnt vor den Konsequenzen, die eine Vernachlässigung der Moderation nach sich ziehen könnte. Besonders besorgniserregend sei, wie leicht solche Inhalte für Nutzer zugänglich seien.

Über 1,8 Millionen extremistische Inhalte identifiziert

Laut dem Bericht wurden über 1,8 Millionen extremistische oder hasserfüllte Inhalte auf Steam identifiziert. Diese Analyse umfasste 458 Millionen Nutzerprofile, 152 Millionen Avatarbilder und über 610 Millionen Kommentare. Die Beispiele reichen von antisemitischen Symbolen und Nazi-Symbolen wie Hakenkreuzen und Totenköpfen bis hin zu Unterstützungsbekundungen für Terrororganisationen wie ISIS und Hamas.

Insgesamt sollen 1,5 Millionen Nutzer und über 73.000 Gruppen mindestens einen extremistischen Inhalt geteilt haben. Trotz vorhandener Richtlinien gegen Hate Speech seien diese Inhalte leicht auffindbar, heißt es in dem Bericht. Die ADL kritisiert, dass Valves Filtersysteme kaum in der Lage seien, die Verbreitung solcher Inhalte effektiv zu verhindern.

Ineffektive Moderation und fehlende Konsequenz

Ein weiteres Problem sieht die ADL in der ineffektiven Moderation auf Steam. Filter zur Erkennung extremistischer Inhalte sind leicht zu umgehen, etwa durch abgewandelte Schreibweisen oder ASCII-Kunst. Zudem seien nicht alle Bereiche der Plattform moderiert, und Nutzer könnten Filter sogar manuell deaktivieren.

Valve wird vorgeworfen, nur punktuell auf öffentlichen oder staatlichen Druck zu reagieren, anstatt systematisch gegen die Verbreitung extremistischer Inhalte vorzugehen. Die fehlende Durchsetzung bestehender Regeln wirft Fragen zu Valves Engagement für ein sicheres Online-Umfeld auf und verdeutlicht die Notwendigkeit umfassender Änderungen.

Die ADL fordert klare Richtlinien, die Extremismus und Hass explizit verbieten, sowie eine Überarbeitung der Moderationssysteme, um Schlupflöcher zu schließen. Außerdem solle Valve enger mit Forschern und zivilgesellschaftlichen Organisationen zusammenarbeiten. Ohne umfassende Maßnahmen droht Steam laut ADL ein Nährboden für die Verbreitung extremistischer Ideologien zu bleiben. Zurzeit hat Valve noch keine Stellungnahme zu den Vorwürfen gegeben.

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