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"Äußerst beunruhigend": Blizzards Präsident wendet sich an Mitarbeiter, Spieler protestieren in WoW

Stürmische Zeiten.

Bei Activision Blizzard ist derzeit - auf gut Deutsch gesagt - die Kacke am Dampfen.

Der Staat Kalifornien hat eine Klage gegen das Unternehmen eingereicht, dabei geht es unter anderem um Geschlechterdiskriminierung und sexuelle Belästigung. Die Berichte und genannten Beispiele aus der Klageschrift hatten gestern hohe Wellen geschlagen.

In einer E-Mail an alle Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen hat sich letzte Nacht Blizzards Präsident J. Allen Brack zur Situation geäußert und spricht von "äußerst beunruhigenden" Berichten. Die E-Mail liegt Journalist Jason Schreier vor und er hat sie auf Twitter veröffentlicht.

"Ich weiß, dass viele von euch gerne mehr Klarheit erhalten würden", schreibt er. "Ich kann mich zwar nicht zu den Einzelheiten des Falles äußern, da die Untersuchung noch nicht abgeschlossen ist, aber ich kann sagen, dass das in den Anschuldigungen beschriebene Verhalten völlig inakzeptabel ist."

Ihm zufolge sollte es selbstverständlich sein, dass niemand im Unternehmen mit Diskriminierung und Hass wird und dass sich jeder dort sicher fühlen kann, ebenso nehme man alle Vorwürfe sehr ernst.

"Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen, Ansichten und Erfahrungen sind essenziell für Blizzard, unsere Teams und unsere Community", fährt er fort. "Ich verachte die 'Bro-Kultur' und habe meine Karriere damit verbracht, sie zu bekämpfen."

Wie er betont, wolle man sich "mit vielen" der Angeschriebenen treffen, um Fragen zu beantworten und darüber zu sprechen, wie es weitergeht. Jeder könne sich an Manager, die Personalabteilung, an die Rechtsabteilung oder die Führungsebene wenden, um über Probleme zu reden.

Dass das vielleicht nicht jeder tun mag, wenn in Berichten davon die Rede war, dass solche Fälle von der Personalabteilung und Führungskräften ohne jegliche Vertraulichkeit behandelt wurden, sei mal dahingestellt.

"Ich fühle mich wütend, traurig und eine Vielzahl anderer Emotionen, aber ich bin auch dankbar, an der Seite von Führungskräften und Tausenden von Mitarbeitern zu arbeiten, die sich gemeinsam mit mir für eine kontinuierliche Verbesserung einsetzen."

Indes protestieren Spieler und Spielerinnen in World of WarCraft angesichts der Vorwürfe an verschiedenen Orten im Spiel. Organisiert wurde der Protest von der neutralen RPG-Gilde Fence Macabre auf den Wyrmrest-Accord- und Moon-Guard-Servern.

Über den Protest wurden außerdem 8.000 Dollar für die Organisation Black Girls Code gesammelt, die jungen, schwarzen Frauen dabei hilft, im Game Design und in anderen Programmierbereichen Fuß zu fassen.

"Wir hoffen, dass dieser Protest Blizzard dazu zwingt, in den Spiegel zu schauen und zu sehen, dass diejenigen, die Schaden angerichtet haben - sei es durch direkte Aktionen oder durch Selbstgefälligkeit - zur Verantwortung gezogen werden", schreibt Fence Macabre. "Vor allem aber: Wir sitzen in Solidarität mit den Opfern und Überlebenden von Blizzards feindseliger Arbeitskultur, seien es diejenigen, die gezwungen wurden zu gehen, diejenigen, die das Leid weiterhin ertragen, während wir sprechen, und vor allem: diejenigen, die nicht mehr unter uns sind."

"Veränderung geschieht nicht über Nacht. Das wissen wir. Aber Veränderung beginnt mit einem Funken, einem bescheidenen - aber mächtigen - Funken, den ihr alle heute hell erleuchtet habt. Wir hoffen, dass Activision Blizzard durch diesen Funken die Fäulnis, die ihr Unternehmen plagt, erkennen und transparente, dauerhafte Veränderungen vornehmen kann, um ihre Organisation und die damit verbundenen Marken zu verbessern."

Ins Visier der Community ist außerdem ein In-Game-Charakter geraten, der auf einem früheren Creative Director des Spiels basiert, dem es "erlaubt war, eklatante sexuelle Belästigung mit wenig bis gar keinen Konsequenzen zu betreiben".

Berichten zufolge könnte Blizzard bereits damit befasst sein, den Charakter aus dem Spiel zu nehmen, sie haben das Unternehmen aber auch offiziell dazu aufgefordert.

In weiteren Berichten rund um Activision Blizzard ist aktuell die Rede davon, was alles zum "Desaster" rund um das Remake von WarCraft 3 führte.

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