Age of Conan: Rise of the Godslayer
Gott ist tot
Und die schlägt sich hauptsächlich in eurer Haltung gegenüber den sich bekriegenden Fraktionen in Khitai nieder. Erfüllt ihr Quests für das eine Lager, zieht ihr euch den Zorn ihrer Feinde zu. Auf anderer Seite dann umgekehrt. Frei nach dem Motto: Seid ihr nicht mit uns, seid ihr gegen uns und so weiter. Dadurch hängt der Ablauf der Abenteuer, die ihr in der Zone bestreitet, stark davon ab, auf welche Seite ihr euch schlagt und mit wem ihr eine Freundschaft eingeht. Denn wenn euch eine Fraktion schon aus der Distanz mit Pfeil und Bogen angreift, werden sie euch vermutlich keine Quests anbieten.
Der neue Kontinent kann aber nicht nur als Fremder aus dem Westen besucht werden. Denn mit den Khitanern wird die Zahl der spielbaren Rassen um eins erhöht. Nachdem man die altbekannten Startgebiete überstanden hat, geht es als Khitaner dann zwischendurch für Level 20 bis 40 ostwärts in die Heimat. Danach allerdings wieder zurück auf die gewohnten Pfade des Original-Inhalts. Speziell da ein Großteil der neuen Gegenden, die von Bambuswäldern bis hin zu Wüsten aus allen möglichen Vegetationstypen bestehen, vor allem für hochstufige Charaktere ab Level 70 gedacht ist.
Neben der neuen Rassen finden sich bei Rise of the Godslayer zusätzlich zwei neue Reittiere ein, die allerdings alles andere als normal sind. Deshalb werden sie auch nicht einfach beim Händler eures Vertrauens erworben. Viel besser. Wenn ihr wirklich einen Tiger (oder Wolf) haben wollt, müsst ihr ihn euch schon verdienen. Und wie es sich gehört, passiert so was heutzutage in Form eines Quests. Und zwar einem, das es in sich hat.
Da Age of Conan immer schon dem dreckigen Realismus verschrieben war, gilt es zuerst, eine Tigermutter mit den bloßen Händen zu erlegen, und ihr ihren Nachwuchs aus dem Nest zu klauen. Schritt 1. Danach besitzt ihr zwar einen Tiger, der ist aber noch wehr- und damit auch völlig nutzlos. Also weiter gequestet. Schritt 2. Der zukünftige Gefährte braucht jetzt eine Ausbildung in den verschiedensten Disziplinen, so dass er euch auch wirklich etwas im Barbaren-Alltag nützt. Auch das passiert über neue, unterschiedliche Aufgaben, die zu erfüllen sind.
Am Ende zahlt sich die aufwendige Beschaffung jedoch aus. Denn der Tiger ist nicht einfach nur ein neues Transportmittel, sondern besitzt auch Fähigkeiten darüber hinaus. So wird die Raubkatze das erste Stealth-Reittier der Welt, mit der man sich gemütlich an seine Gegner heran reiten lassen kann. Sieht gut aus und ist praktisch. Die genauen Fähigkeiten des zweiten neuen Pets, des Wolfes, sind dagegen noch nicht bekannt. Sicher ist aber, dass auch er eine eigene, aufwendige Questreihe und Sonderfähigkeit bekommen wird.
Schaut euch den Trailer an und stimmt mir zu. Egal was die Gameplay-Veränderungen bringen, egal wie oft man in all den Jahren "Grafik ist nicht alles" herunter gebetet hat, atemberaubend sieht die Welt von Rise of the Godslayer auf jeden Fall aus. Der asiatische Artstyle kombiniert mit der ohnehin schon tollen DirectX10-Conan-Grafik ist eine klare Ansage, wer das bestaussehendste MMO sein will.
Gleichzeitig unterstreicht die Philosophie hinter der ersten Erweiterung, dass Funcom sich seiner Stärken und Schwächen sehr wohl bewusst ist und genau so bewusst daran arbeitet. Conan kommt zurück und Rise of the Godslayer soll das Comeback maßgeblich mittragen. Beheben die neuen Mechaniken und das System der verschiedenen Fraktionen die alten Probleme endgültig, könnte Age of Conan einen verdienten zweiten Frühling bekommen.
Wann genau Age of Conan: Rise of the Godslayer erscheinen wird, ist bisher noch nicht verraten worden. Aber 2010 ist vermutlich ein ziemlich guter Tipp.