Age of Empires Mobile geht den richtigen Weg, indem es das Gameplay nicht 1:1 adaptiert
Unterwegs durch die Zeitalter.
Age of Empires auf einem Smartphone oder Tablet? Wie soll das denn funktionieren? Eine ausgezeichnete Frage, auf die ich mir während der gamescom 2024 bei meinem Termin für Age of Empires Mobile eine Antwort holte, zumindest bis zu einem gewissen Grad. Ich bin schon mal froh darüber, dass man hier nicht versucht, das bekannte Age-Gameplay 1:1 für Smartphones zu adaptieren. Nein, vielmehr geht man hier seinen eigenen Weg unter dem Age-of-Empires-Deckmantel. Und ich denke, das ist die richtige Entscheidung.
Age of Empires bietet eine Reihe von verschiedenen Modi, im Großen und Ganzen ist es jedoch als “MMO-Erlebnis” ausgelegt. Ihr werdet also auf jeden Fall häufig mit anderen Spielerinnen und Spielern interagieren beziehungsweise gegen sie kämpfen und währenddessen eure Zivilisation aufbauen.
Zivilisationen und Helden
Unter anderem gibt es zum Beispiel Belagerungen oder Allianz-vs-Allianz-Kämpfe, an denen bis zu 100 Spielerinnen und Spieler teilnehmen. Damit das alles nicht in totales Chaos ausartet, bewirkt man dadurch, dass jeder nur bis zu fünf Trupps auf einmal kontrollieren kann. Was für Age-Verhältnisse nicht nach viel klingt, in dem Fall ist es aber wohl die bessere Alternative.
Was Zivilisationen anbelangt, habt ihr dabei die Wahl zwischen China, den Römern, dem Byzantinischen Reich, Frankreich, Japan und Korea. Jede davon verfügt über individuelle Stärken und Schwächen, obendrein umfasst Age of Empires Mobile mehr als 30 Heldinnen und Helden, darunter Barbarossa, Dareios der Große, Hammurabi, Jeanne d’Arc und Leonidas I. Maximal drei davon könnt ihr auswählen und es geht darum, Synergien und gute Kombinationen zu finden, damit ihr euren Feinden effektiv mit ihnen entgegentreten könnt.
Kurz und knackig
Eine weitere Spielvariante ist eine Art Extraction-Modus. Den kennt man sonst eher aus Shootern beziehungsweise Actionspielen, hier funktioniert er auf der strategischen Ebene. Da es sich um ein Mobile-Game handelt, will man natürlich auch die Leute ansprechen, die sich vielleicht auf dem Weg zur Arbeit zehn Minuten Zeit für ein Match nehmen.
In den Kämpfen kommt es dabei auf das typisch durchdachten Vorgehen an. Achtet darauf, wer gegen was effektiv ist, setzt eure Einheiten geschickt ein und berücksichtigt währenddessen auch noch Wetter und Terrain. Wie mir gezeigt wurde, lassen sich Einheiten ganz einfach bewegen, indem man sie antippt (entweder direkt in der Spielwelt oder über das jeweilige Icon am Bildschirmrand) und mit dem Finger das Ziel bestimmt.
Ihr betretet ein Schlachtfeld mit euer Armee, bekämpft eure Feinde und sucht nach Items, mit denen ihr euch dann aus dem Staub macht. Selbst ausprobieren konnte ich das jedoch noch nicht, was auch für vieles andere galt. Wie sich Age of Empires letztlich wirklich dauerhaft im Live-Betrieb spielt, wird sich noch zeigen müssen. Das gilt natürlich besonders im Hinblick auf die Monetarisierung, schließlich ist Age of Empires Mobile ein Free-to-play-Spiel.
Des Weiteren kommt das Aufbauen in Age of Empires Mobile nicht zu kurz. Ihr baut eure eigene Stadt auf, verbessert sie, sammelt Rohstoffe und beschäftigt euch mit Fähigkeitenbäumen. Besonders cool fand ich, dass man stufenlos von der eigenen Stadt bis weit hinaus auf die Übersichtskarte und wieder zurück zoomen kann. Auf der höchsten Zoomstufe zeigen sich dabei zahlreiche Details, hier haben die Entwickler auf jeden Fall liebevoll gearbeitet und es wirkt auf dem kleinen Bildschirm fast wie eine Miniaturstadt, um die man sich kümmert.
Ich weiß, dass viele von euch grundsätzlich schon einmal Mobile-Games abgeneigt sind. Age of Empires Mobile sah jedoch ganz ansprechend aus und versucht nicht krampfhaft, das klassische Gameplay für unterwegs zu adaptieren, sondern verfolgt seinen eigenen Weg. Inwieweit das am Ende kurz- und langfristig Spaß macht und wie es mit der Monetarisierung aussieht, lässt sich aber jetzt noch nicht sagen. Für mich sah das durchaus gut aus und selbst mit diesen Unsicherheitsfaktoren ist das ein Spiel, das man zumindest mal im Auge behalten und gegebenenfalls ausprobieren kann. Kostet ja erst einmal nichts.