Age of Wulin
Everybody was Kung Fu fighting!
Man stelle sich folgende Szene vor: Ihr startet Age of Wulin, wählt euren liebevoll hochgelevelten Charakter und plötzlich findet ihr euch in einem Nudelshop wieder, in dem euer Avatar gerade brav den Besen schwingt. Was, zum Henker, ist da passiert? Tja. Offenbar hatte sich ein anderer Spieler einen Giftcocktail gekauft, euren Helden damit betäubt und ihn als Sklaven verkauft, während ihr offline gewesen seid.
Der chinesische Entwickler Suzhou Snail Electronics Co. (auch bekannt als "Snail Game") hat sich für sein kommendes Martial-Arts-MMO eine Menge vorgenommen. Zum Beispiel das eingangs erwähnte Offline-System, durch das euer Charakter als NPC weiterlebt, sobald ihr euch ausgeloggt habt. Während eurer Abwesenheit arbeitet euer Held in seinem gelernten Beruf, trainiert oder macht sich sonstwie nützlich.
Übernehmt ihr wieder die Zügel, könnt ihr in einem Tagebuch nachlesen, was euer Schützling in der Zwischenzeit so getrieben hat. Sollte euch ein Menschenhändler tatsächlich mal auf dem Kieker gehabt und gekidnappt haben, ist das übrigens kein Beinbruch. Ihr dürft weiterspielen, als sei nichts passiert. Sobald ihr offline geht, trottet euer Charakter jedoch wieder zurück zur Zwangsarbeit, bis seine Schuld beglichen ist.
Auch bei den 17 angekündigten Berufen will Age of Wulin andere Wege beschreiten. Schmied, Fischer, Heiler oder Kräutersammler kennt man noch von der Konkurrenz. Selbst Bauer, Musiker und Giftmischer hat man schon mal irgendwo gesehen. Aber Wahrsager? Professioneller GO-Spieler? Kalligraphie-Künstler? Bettler?
Würde das MMO nicht im alten China um 1400 nach Christus spielen, könnte man den Entwicklern dafür einen Vogel zeigen. Solche Professionen sollen aber mehr sein als ein exotischer Aufhänger für witzige Mini-Spiele. Als Kalligraphie-Künstler könnt ihr zum Beispiel Schriftrollen mit Kampftechniken kopieren und so eure Fähigkeiten mit anderen teilen.
Klassen gibt es in Age of Wulin nicht, stattdessen erlernt ihr neue Fähigkeiten über die Interaktion mit eurer Umwelt oder durch Quests. Wenn euch der örtliche NPC-Wirt beim fleißigen Trainieren eurer Kampfkunst beobachtet oder mitbekommt, wie ihr einem Bettler Geld zusteckt, steigt ihr in seinem Ansehen. In der Folge erhaltet ihr von ihm neue Missionen und könnt bessere Skills erlernen. Umgekehrt sieht der Fall aus, wenn ihr wie ein Pfau herausgeputzt auf einem hohen Roß durch die Stadt reitet, die Passanten zur Seite stoßt (es gibt eine Kollisionsabfrage) und dem Bettler einen Tritt verpasst. Dann straft euch der Wirt zukünftig mit Verachtung, was mit einem passenden Smilie neben dem Namen des NPCs illustriert wird.