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Alone in the Dark

Augen auf und durch

Die packende Darstellung und Realisierung der Ereignisse endet keinesfalls bei der bestechenden Optik, sondern zieht sich ebenso durch das gesamte Gameplay. Alone in the Dark kommt etwa größtenteils ohne Interface aus. Keine Lebensanzeige. Keine Munitionsanzeige. Kein konventioneller Inventarbildschirm. Stattdessen leuchtet kurz ein Symbol auf, wenn man in Reichweite eines verwendbaren Gegenstandes kommt. Und Edward öffnet auf Knopfdruck einfach seine Jacke, schaut von oben an sich herab und erblickt, was er darin alles verstaut hat.

Natürlich ist der Platz dadurch begrenzt. Edward kann beispielsweise keine größeren Gegenstände wie Vorschlaghämmer einfach so einstecken. Dafür aber Flaschen, Taschentücher, Schraubenzieher, Klebeband. Die favorisierten Items bindet man an das digitale Steuerkreuz und wählt sie somit künftig direkt an, ohne erst nach unten zu schauen. Dabei ist hin und wieder Eile gefragt, schließlich läuft währenddessen das Geschehen um Euch herum weiter.

Edwards Jacke ist indes nicht nur schön anzuschauen. Gesammelte Gegenstände kombiniert man nach Lust und Laune miteinander. Pistolenkugeln behandelt Edward beispielsweise mit entflammbarem Material. Die richten dann wiederum mehr Schaden an, ziehen eine Leuchtspur hinter sich her und sind sowieso gegen die feuerempfindlichen Feinde mehr als nützlich.

Ein weiteres Beispiel: Schnappt einen Blutbeutel, befestigt Klebeband daran und schlitzt ihn leicht auf. Die „Haftbombe“ klatscht man an einen Gegner, woraufhin sich umstehende Feinde sofort auf diesen stürzen. Aber keine Angst: Ihr müsst keineswegs ständig diese Methoden anwenden, sondern könnt auch auf konventionelle Art und Weise durch das Spiel marschieren. Lediglich in einigen Situationen ist ein solches Vorgehen wirklich zwingend nötig.

Edward hangelt sich per Seil aus einem brennenden Hubschrauber-Wrack.

Die vielen interaktiven Objekte sind daher ein weiteres Markenzeichen. Wer kommt normalerweise schon auf die Idee, per Schraubenzieher ein Loch in den Tank eines Autos zu hacken, einzusteigen, loszufahren, unterwegs abzuspringen und dann die Benzinspur zu entzünden? Hier funktioniert es. Und das sogar effektiv. Speziell gegen mehrere Gegner. Zumindest hinterlässt es ein sehr befriedigendes Gefühl, wenn man seine Kontrahenten auf solch unkonventionelle Art und Weise ins Jenseits befördert.

Öfter stoßt Ihr dabei auf kleinere und größere Rätsel, die Eure grauen Zellen fordern. Ganz zu Anfang ist es etwa nötig, einen Feuerlöscher aus einem eingestürzten Raum zu bergen, während man selbst eine Etage darüber steht. Hochwerfen funktioniert nicht, damit zu klettern ist ebenfalls keine Alternative. Eine Steinplatte mit Seilzug bietet sich hingegen an. Also müsst Ihr erst der Feuerlöscher auf besagte Steinplatte bugsieren, dann mit Edward zum Ausgangspunkt zurück und schließlich an das Ende des Seils springen. Die rote Schaumschleuder fällt dabei dummerweise gerne mal runter, weswegen man das Ding irgendwie dazu bringen muss, dass es dies eben nicht tut. Teilweise setzt Edward sogar die Leichen von Menschen als Gewichte ein, wobei die bekannte Ragdoll-Technik zum Tragen kommt.

Echtes Fahrgefühl dank Test Drive Unlimited-Erfahrung.

Alone in the Dark hat derweil nur einen Schwierigkeitsgrad anzubieten. Das ist keine schlechte Lösung, wird sie doch von einem besonders coolen Feature begleitet: Dem „DVD-Menü“. Wie Ihr schon in unserem vorherigen Interview erfahren habt, ist Alone in the Dark im Prinzip wie eine Fernsehserie aufgebaut – kommt also mit mehreren einzelnen Episoden daher. Als passender Vergleich eignet sich hier wohl die Versoftung von Lost. Sogar eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse erwartet Euch beim Start jeder Episode. Und natürlich ein Cliffhanger am Ende.

In diesem Menü springt Ihr jedenfalls zu verschiedenen Abschnitten des jeweiligen Levels vor oder zurück. Eben wie bei einer DVD. Ihr wollt diese oder jene Stelle noch einmal anders angehen? Sicher. Eine Hürde ist Euch zu schwer? Kein Problem, einfach weiter zum nächsten Kapitel.

Damit Ihr beim Vorspulen nicht zu viel verpasst oder das Feature zu oft einsetzt, sind die Spul-Punkte regelmäßig verteilt, begrenzt verfügbar und müssen unter Umständen vorab freigeschaltet werden. "Man kann damit nicht vom ersten Kapitel zum Ende springen", so Roeder, "Es ist dazu gedacht, jedem Spieler die Möglichkeit zu bieten, den Titel komplett durchzuspielen. Gelegenheitsspieler sollen also nicht gefrustet sein, wenn sie die Konsole ausschalten und das Gefühl haben, dass sie ihre spärliche Freizeit verschwendet haben".