UFO: Enemy Unknown gegen XCOM: Enemy Unknown - Die Strategie
Sticht Freiheit oder lückenlose Verzahnung weniger Einzelelemente
Strategie-Ebene: sticht Freiheit oder lückenlose Verzahnung weniger Einzelelemente?
In XCOM: Enemy Unknown gibt es nur eine Basis, im Vorgänger konntet ihr den gesamten Globus mit Stützpunkten bepflastern. Und obwohl viele Spieler diesen Punkt an der Neuauflage bedauerten, bin ich in einer Sache ganz bei Firaxis: Die Konzentration auf das große Ganze fällt mit nur einer Basis deutlich leichter. Die Mannen des Sid-Meier-Studios nutzten die Gelegenheit, um das gesamte Meta-Spiel aufzuräumen und ihm mehr Zielstrebigkeit zu verleihen. So gelang es ihnen, dass jeder einzelne Anlagen-Neubau und jede sonstige Anschaffung - sei es nun ein neuer Jäger oder ein kostspieliges Ausrüstungsteil für eure Truppe - eine wohlüberlegte Anschaffung sein wollte, die sich dann auch nachhaltig auf euer Spiel auswirkte. Das gab es zwar auch im Erstling, aber nicht in dem Ausmaß. Hier balanciert ihr vor dem Doomsday-Bildschirm die Panik-Level eurer Unterstützer gegen eure eigene Bedürfnisse aus, während eure Finanzen sich immer bedenklich entlang des Nullpunktes bewegen. Packend, spannend und wichtig fühlt sich das an und ist damit endlich beinahe auf Augenhöhe mit dem taktischen, rundenbasierten Kern des Spiels.
In Sachen Forschung und Entwicklung hat sich erstaunlich wenig getan, was aber auch gut so ist, denn diese Aspekte waren schon in UFO wenig verbesserungswürdige Triebfeder. Nun ist die Auswahl der Dinge, die man bauen kann, sehr viel schneller etwas breiter, was das Entscheiden für eine bestimmte Richtung etwas schwieriger macht, aber im Großen und Ganzen funktioniert der Zyklus aus bergen, erforschen und bauen unverändert toll und ein neues Stück Ausrüstung ins Feld zu führen, ist heute wie damals ein besonderer Moment.
So sehr mir die konzentrierte Häuslichkeit von XCOM aber auch gefällt, so sehr sind doch der Reiz und das irrsinnige Allmachtsgefühl eines weltumspannenden Basen-Netzwerkes nicht von der Hand zu weisen. Wenn man wollte, hatte man seine Augen überall und alleine die Flexibilität unterschiedliche Eingreiftruppen zu entsenden, barg schon ein gutes Gefühl. Zudem muss man sagen, dass der neuere Titel auch das Abfangen der Ufos leider etwas marginalisiert. Es passiert viel zu selten, dass einem eine der fliegenden Untertassen durch den Radarbereich fliegt. In UFO: Enemy Unknown war das Abschießen und Ausheben eines der späteren Großraum-Flugobjekte wirklich das höchste der Gefühle, was sich Firaxis meist für besondere Missionen aufhebt. Die Abfang-Spiele selbst nehmen sich nicht viel, auch wenn man bei Microprose etwas flexibler zu Werke gehen konnte und die leistungssteigernden Einmal-Items in XCOM vielleicht etwas zu teuer sind. Am Ende kommen beide Titel mit einem Punkt aus dieser Runde.
UFO: Enemy Unknown 3:2 XCOM: Enemy Unknown