AMD stellt Superrechner "Cloud" zum Streamen von High-End-Spielen vor
Grafikberechnung findet serverseitig statt
Auf der Consumer Electronics Show stellte AMD gemeinsam mit dem Middleware-Entwickler OTOY ein neues Konzept namens "Cloud" vor.
Cloud ist der Name für einen Supercomputer, bestehend aus AMD-Hardware - und über eintausend Grafikkarten. In der Pressemitteilung zu diesem Projekt geht AMD davon aus, dass Cloud der schnellste Grafik-Supercomputer wird.
Gemeinsam mit der Software von OTOY wird man diesen Supercomputer nutzen, um HD-Filme und Spiele an zahlende Kunden zu vertreiben - per Internet-Stream. Um beispielsweise die Grafikpracht von Crysis zu bewundern, bedürfe es nach AMDs Konzept nicht mehr eines High-End-Rechners aufseiten des Kunden - das Berechnen der Spielegrafik würde extern auf dem Cloud-Rechner stattfinden und anschließend über das Internet zum Spieler übertragen.
"Stellt Euch vor, das visuell beeindruckendste Egoshooter-Spiel auf den höchsten Grafikeinstellungen auf Eurem Mobiltelefon spielen zu können, ohne das Spiel überhaupt herunterzuladen und installieren zu müssen [...]", heißt es weiter. Außerdem, so AMD, wäre es möglich, Spielfilme in HD auf der Heimreise auf dem Handy anzusehen, beim Verlassen der Bahn zu pausieren und an genau dieser Stelle auf dem heimischen HD-Beamer weiterzugucken.
Die Schnittstelle zwischen Cloud-Supercomputer und dem Anwender soll der Webbrowser werden. So ist es Filmanbietern, Spiele-Firmen und Entwicklern anderer grafikintensiver Software - beispielsweise im Bereich Filmbearbeitung - möglich, praktisch jedes an das Internet angeschlossene Gerät zu erreichen.
Laut Shacknews stellte man die Technologie auf der CES mithilfe von Mercenaries 2: World in Flames vor, das mittels Cloud auf einem aktuellen Laptop gespielt wurde. Electronic Arts, die das Spiel publishen, zeigt sich optimistisch über die vorgestellte Technologie: "OTOY und AMD sind im diesem Bereich ["Thin Client Gaming"] in der Vorreiterrolle. Wir freuen uns auf die neuen Kunden, die wir erreichen können, und die interaktiven Möglichkeiten, die sich aus neuer Technologie wie AMDs Fusion Render Cloud ergibt."
Unklar ist, wie AMD Probleme wie teils sekundenlangem Lag, das bei der Übertragung von Daten übers Internet entsteht, und die geringe Verbreitung von Breitband-Internetanschlüssen lösen wird. Laut Shacknews geht OTOY davon aus, dass das System in der zweiten Hälfte dieses Jahres einsatzbereit sein könnte, gibt aber nicht klar an, ob damit lediglich die Software oder das gesamte Projekt gemeint ist.