Anno 1404
Ein Erbauer-Traum
4. Weitaus mehr Gebäude, Produktionsstätten
Angesichts der Einbindung des Orients, hantiert Ihr in Anno 1404 mit einem stattlichen Pulk an Gebäuden und Produktionsstätten. In Zahlen: Ihr habt über den Daumen gepeilt 65 Warentypen, die an den Mann respektive die Frau wollen. In Anno 1701 waren es „lediglich“ 45. Fisch, Holz, Werkzeuge, Fleisch, Brot und Co. sind aus den Vorgängern bekannt. Hier dürft Ihr zudem wie angesprochen Bären jagen, um ihren Pelz für Euch zu beanspruchen, schickt auf der Orient-Seite Perlentaucher an die Riffe, fertigt hübschen Schmuck für die südländischen Einwohner an.
Ihr braut Bier aus Kräutern und Korn, bewässert Indigo-Plantagen, um mit dem Endprodukt gewebten Teppichen Farbe zu verleihen. Produziert Tinte und Papier, das in Büchern resultiert. Baut Salz ab und Honig an, und heizt die Köhler-Öfen, damit sich Holz in Kohle verwandelt. Der reguläre Abbau von Kohle findet nebenbei erwähnt erst spät im Spielverlauf statt. Legt Euch also genügend Holzfäller zu.
Recht praktisch ist, dass Ihr alle „endlichen“ Ressourcen-Vorkommen mit einem kleinen Klick wieder auffüllen könnt. Das führt das „endlich“ zwar ad absurdum, soll aber gefühlt dafür sorgen, dass man sich etwas mehr um seine Stätten kümmert. Sei es die obligatorischen Eisen-, Stein-, Gold-Minen, oder die Norias, die aus den Tiefen der Erde Wasser nach oben pumpen und in den Wüstenregionen das trockene Land in grasbedeckte Flächen umwandeln.
Ebenfalls nicht zu verachten: Ihr seid dazu imstande, die Felder-Anzahl jeglicher Farm manuell zu erweitern. Soll heißen: Von Haus aus legt Anno 1404 zwischen vier (Kornfarm, Mostfarm, etc.) beziehungsweise fünf (Datteln, Gewürze, etc.) Felder an. Mit dem Gattersymbol, das im Bildschirm jeder Farmstätte auftaucht, fügt Ihr dann an freien Flächen zusätzliche Anbauplätze bei. Die größte Farm meiner Herrschaft ist aktuell mit sieben Feldern bestückt, was sich auch wohlwollend auf die Ernte auswirkt.
5. Zugänglicheres Menü, mehr allgemeiner Komfort
Das wohl komplizierteste an den Anno-Vertretern war nicht etwa, seine Stadt bis zum Maximum auszubauen. Sicher, das hatte es insbesondere in Anno 1503 in sich. Viel kniffliger erwies es sich jedoch, Handelsrouten für seine Schiffe zu erstellen. Zu umständlich, vor allem zu missverständlich funktionierte das System. Entwarnung für alle, die gerne kleine und große Inseln ihrem Besitz zwecks weiterer Rohstoffvorkommen hinzufügen: Simpler kann es nicht werden. Ihr könnt nun in dem entsprechenden Menü binnen fünf Mausstreichlern alles so einrichten, dass Ihr Euch im Grunde nie wieder darum kümmern müsst. Kontore auswählen, Rohstoff zum Ein- und Ausladen bestimmen, Schiff zuordnen, fertig! Und dieses „wir machen jetzt alles wesentlich komfortabler“ zieht sich auch, wie seitens Related Designs/Blue Byte versprochen, durch alle Belange.
Mit einem kurzen Klick auf die Wohnhäuser zeigt man Euch in einem Ringmenü genau an, zu welchen Teilen was erforderlich ist, damit diese oder jene Einwohner-Gruppe ihren Aufstieg zelebrieren kann. Wenn Ihr wollt, könnt Ihr auch das Baumenü Eurer Mann nach Eurem Geschmack aufgliedern. Entweder Ihr nutzt die obligatorische, nach Zivilisationsstufen aufgespaltete Ansicht, oder lasst es alternativ nach Ressourcen-Typen geordnet anzeigen. Reguläre Rohstoff-Produktion, Zwischenverarbeitung, Endproduktion.
Im Großen und Ganzen offeriert man Euch für jedes Zipperlein ein eigenes Menü, das sich schnell und einfach bedienen lässt und somit den Rücken stärkt, Eurer Aufgabe Herr zu werden. Bei der Fülle an Zielen, Gebäuden und der nicht zu verachtenden Größenordnung Eurer Untergebenen – für die zweite Stufe des Kaiserdoms muss Eure Metropole schlappe 3.000 Adelige umfassen – definitiv ein wichtiger Punkt.
Und das alles führt mich zu der sechsten Erkenntnis: Verglichen mit den Annos, die bisweilen meinen Bildschirm mit beeindruckenden Städten füllten, zeigt sich Anno 1404 bereits in der Vorschauversion als das rundeste, zugänglichste, aber auch in vielen Belangen anspruchvollste Anno. Ein Anno, das einen erst freundlich in seinen Bann zieht, um dann später seine garstige Seite zu offenbaren. Ein Anno, in dem jedes kleine, neu hinzugefügte Detail durchdacht und miteinander verwoben ist. Das zwar abseits des Orients kein vollkommen verändertes Gameplay mit sich bringt, sich als Gesamtwerk aber wieder aufregend, frisch und unterhaltsam präsentiert. Und – auch wenn ich das in den ersten Absätzen als Beiwerk deklarierte – einfach wunderschön anmutet und dementsprechend viel Atmosphäre ausstrahlt.
Anno 1404 erscheint am 25.6. für Euren Rechenknecht. Mindestvoraussetzungen: 3 GHz Intel Pentium®4 oder vergleichbarer Prozessor, 1 Gig RAM, Grafikkarte: DirectX® 9.0c kompatibel mit 128 MB mit Pixel Shader V2.0.