Anthem: Nicht alles ist schlecht
'Hat die Erwartungen nicht erfüllt.'
Dass bei der Entwicklung von Anthem nicht alles problemlos lief, wissen wir. Zuletzt verschob BioWare nach dem Launch einige wichtige Features und versicherte, dass man das Spiel nicht aufgibt.
Aber wie sieht es eigentlich auf der finanziellen Seite aus, die ja nicht minder wichtig ist? Nicht großartig, aber es ist im Umkehrschluss auch nicht alles schlecht.
"Anthem hat unsere Erwartungen nicht erfüllt", erklärte EAs Blake Jorgensen gegenüber Investoren. Auch EA-Chef Andrew Wilson sagte einmal: "Der Launch von Anthem hat unsere Erwartungen nicht erfüllt."
Das Problem daran: EA hatte bereits eher zurückhaltende Erwartungen, rechnete nicht damit, dass Anthem sofort große Profite einfährt. Und selbst diese niedrigeren Erwartungen wurden nicht erfüllt, was nicht gut ist.
Gleichzeitig stellte der Publisher klar, dass man weiterhin Geld in die Unterstützung von Anthem investiert und man weiter Vertrauen in BioWare hat.
"Wir investieren weiter viel in Anthem, die Entwickler arbeiten an der Qualität des Spiels, am Inhalt, den Systemen und Spielmechaniken. Es ist eine tolle neue Marke und wir verdoppeln unsere Bemühungen", sagt Jorgensen.
"Wir glauben an das Team bei BioWare und ebenso daran, was sie mit diesem Spiel erreichen möchten", fügte Wilson später hinzu. "Die Erschaffung einer neuen Marke und die Verschmelzung von Genres, um eine neue Zielgruppe zu erreichen."
Aber es ist wie gesagt nicht alles schlecht. In den britischen Charts - bei denen nur Handelsverkäufe berücksichtigt werden -, lief es nicht gut, das Spiel verkaufte sich dort nur halb so oft wie Mass Effect Andromeda. Digital lief es vermutlich aufgrund der Online-Natur des Titels wesentlich besser.
EAs Umsatz mit dem Verkauf von Spielen stieg 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr, was der Publisher Anthem und der steigenden Beliebtheit digitaler Käufe zuschreibt. Im letzten Geschäftsquartal seien 49 Prozent der EA-Spiele für PS4 und Xbox One digital verkauft worden, wozu auch Anthem seinen Beitrag leistete.
Jorgensen bezeichnet Anthem sogar als das bislang erfolgreichste digitale Spiel des Publishers.
Interessant ist darüber hinaus, was Wilson nach den problembehafteten Verkaufsstarts von Anthem und Battlefront 2 sagt. Er macht sich Gedanken über eine Art Soft-Launch, wie man ihn von Mobile-Spielen kennt, für Big-Budget-Spiele.
"Letzten Endes läuft es darauf hinaus, wie wir unsere Spiele veröffentlichen", sagt er. "Rechnet damit, dass wir Sachen wie einen Soft-Launch testen. Die gleichen Dinge, die man aktuell auf dem Mobile-Markt sieht."
Ebenso deutet er Veränderungen in der Kommunikation mit Spielern an. Man bewege sich weg von der Präsentationsmodus und hin zum Gesprächsmodus. Das Ziel sei, die Art und Weise der Interaktion mit Spielern zu verändern.
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Quelle: Seeking Alpha