Apache: Air Assault
Flügel aus Stahl
Um die letzten Flugabwehrpanzer auf dem Weg zu eurer Basis auszuschalten, könnt ihr eine wichtige Standardtaktik der Kampfhubschrauber-Piloten durchführen. Einfach hinter einem Hügel in Stellung gehen, kurz hoch, Gegner erfassen, Raketen losschicken und wieder sinken. Bevor sich die Tunguska-Abwehrgeschütze auf euch eingeschossen haben, seid ihr schnell wieder in Sicherheit. Auf Knopfdruck schaltet ihr dann auf die Raketenkamera und folgt dem Geschoss bis ins Ziel. Basis gerettet. Und weiter.
Die zweite Mission führt euch vor die Küste Afrikas. Terroristen haben Ölbohrplattformen eingenommen und ihr müsst sie befreien. Da mit feindlichen Hubschraubern gerechnet wird, ist eure fliegende Blechkiste außerdem mit Sidewinder-Luft-Luft-Raketen ausgerüstet. Sofort fällt das wunderschöne Wasser ins Auge. Sanfte Wellen und kleiner Brecher ziehen über die weite des Ozeans. Die Sonne steht niedrig und taucht das gesamte Geschehen in orangefarbenes Licht. Ein Umstand, den ihr übrigens ausnutzen könnt. Wenn ihr euch einem Gegner aus Richtung des Feuerballs nähert, wird er vom gleißenden Licht geblendet und ihr habt die Überraschung auf eurer Seite.
Vorsichtig nähert sich euer AH-64 Longbow der ersten Plattform. Luftabwehrgeschütze beginnen zu feuern und ihr müsst sie nach und nach ausschalten. Ein feindlicher Hubschrauber, ein russischer Hind, nähert sich eurer Position. Erste Raketen fliegen und der Apache stößt Leuchtkörper aus, um sie abzuwehren. Endlich hört ihr das erlösende Fiepen der Zielerfassung und schickt eurem Gegner selbst eine Rakete entgegen. Zu spät entdeckt der feindliche Pilot die Gefahr und der schwere Hubschrauber wird in der Luft zerrissen.
Die erste Plattform ist damit geräumt und ein Trupp Marines kann die letzten Terroristen ausräuchern. Eure Aufgabe ist aber noch nicht zu Ende. Mit Höchstgeschwindigkeit nähert ihr euch den nächsten beiden Zielen. Wieder schlägt euch Abwehrfeuer entgegen, das ihr diesmal mit 30MM-Geschossen zum Schweigen bringt. Leider rücken euch nun zwei Kampfhubschrauber auf die Pelle. Infrarot-Suchköpfe und Granaten werden hin- und hergeschossen. Einer erster Hind geht in Flammen auf, doch von hinten hat sich ein dritter Angreifer genähert. Eure Störkörper sind leer, ihr hört noch das Warnsignal, dann explodiert euer millionenteures Fluggerät. Bockschwer, dank Simulations-Modus.
Abseits dieser stark geskripteten Missionen gibt es noch einen Free-Flight-Modus und den obligatorischen Versus-Multiplayer. Acht Piloten kloppen sich hier um Missionsziele und Abschüsse. Keine Erfahrungspunkte, keine ausrüstbaren Extras, nur ihr, euer Helikopter und die Gegner. Etwas mager im Jahr 2010, aber angesichts der mangelnden Konkurrenz werden Hubschrauber-Fans froh sein, überhaupt mal wieder in die Lüfte zu steigen.
Doch Apache: Air Assault darf sich nicht auf seinem Alleinstellungsmerkmal als Helikopter-Action-Simulation ausruhen. Es tritt nicht nur gegen das mittelmäßige H.A.W.X. 2 an, sondern muss sich auch einem Ace Combat stellen. Und die Japaner haben schon mit dem sechsten Teil gezeigt, was sie drauf haben. Sowohl in der Kampagne als auch in den Mehrspieler-Gefechten. Trotzdem macht Apache: Air Assault bisher eigentlich eine ganz gute Figur. Das Flugsystem passt, die eigentliche Spielgrafik ist hervorragend und die Missionen abwechslungsreich.
Zusammen mit dem genialen Koop-Modus empfiehlt sich der Titel als spätherbstliche Action-Platte mit Simulations-Ambitionen. Mal sehen, wie sich die Kampagne noch entwickelt und was die letzten Wochen Feintuning noch so bringen. Nach dem etwas enttäuschenden H.A.W.X. 2 brauche ich unbedingt frisches Militär-Material, bis Ende nächsten Jahres das Ace Combat: Assault Horizon herauskommt. Go Gaijin!
Apache: Air Assault erscheint am 9. November für Xbox 360, PC und PS3.