Apex Legends Season 3: Meltdown sorgt mit neuer Map, frischer Legende und Strafen für Spielverderber für frischen Wind
Auch, wenn ich mich noch reinfuchsen muss ...
Bye, Bye Königschlucht: Mit dem Beginn der dritten Season der spannenden Squad-Ballereien präsentiert Respawn eine neue Map und legt den Jurassic Park aus Saison 2 vorerst komplett auf Eis. Alternativlos geht es für euch jetzt nach World's Edge auf Talos und ihr könnt eine frische Karte mit neuen Orten und ein paar Geheimnissen erkunden. Das ist gewissermaßen der Brechstangenansatz um das Problem anderer Battle Royales zu umschiffen - nämlich, dass die Spieler häufig zu sehr Gewohnheitstier sind, um sich einer neuen Karte zuzuwenden (das - oder die neuen Maps taugen einfach nichts).
Gewagt ist es allemal, auch wenn die neue Map auf die ersten Blicke genügend Reize bietet: Optisch zeigt sich World's Edge angenehm abwechslungsreich. Im Süden ist die Gegend um The Dome und der Thermal Station von gefährlichen Lavafeldern umschlossen, im Norden hat eine chemische Explosion Capital City mit seinen Hochhäusern in eine apokalyptische Eiswüste verwandelt. Ihr könnt einen mächtigen Geysir finden, der euch hoch in die Luft schleudert, um Ausschau nach einer guten Sniper-Position zu halten und mit The Vault gibt es einen versteckten Tresor in einem Stollen.
Hinter der verschlossenen Tür könnt ihr reichlich lila Loot entdecken, um aber an die besten Waffen und Ausrüstungsgegenstände zu gelangen, müsst ihr erst einen Weg finden, das Schloss zu knacken. Wie das genau funktioniert, habe ich auf dem Anspieltermin noch nicht herausgefunden. Aber die Suche nach einem Code oder Schlüssel lohnt sich.
Eine weitere Besonderheit bietet die Karte mit einem Zug, der sich automatisch durch die verschiedenen Gebiete bewegt. Wenn ihr mit eurem Squad aufspringt, könnt ihr euch halbwegs sicher zu neuen Orten begeben und an den Haltestellen Container mit mächtigen Gegenständen öffnen. Allerdings ist der Landeplatz rund um den Train Yard in der Mitte der Map beliebt und in Ruhe nach einer Waffe suchen, könnt ihr meist vergessen. Hektisch wird bei der ersten Feindberührung um die Knarren gerungen und wenn ihr mit leeren Händen dasteht, hilft nur die Flucht, sonst heißt es "Squad Eliminated".
Dass mit Crypto eine neue Legende ins Spiel kommt, war ja bereits vorab bekannt. Gegen Echtgeld oder In-Game-Währung könnt ihr den Elite-Hacker freischalten und euch auf einen Zuwachs der Aufklärer-Klasse freuen. Crypto eignet sich für Spieler, die auch aus nächster Nähe kein Scheunentor treffen und trotzdem nicht nur ein Klotz am Bein für die Truppe sein wollen. Die Fähigkeiten des rachelüsternen Hackers, dessen tragische Hintergrundgeschichte euch im Overwatch-Stil per Kurzfilm präsentiert wird, konzentrieren sich auf den Einsatz seiner Drohne.
Mit dem fliegenden Multifunktionsgerät könnt ihr einen Umkreis von 30 Metern aus der Luft beobachten, Türen und Container öffnen und Loot sowie Gegner für das gesamte Team markieren. Ideal, um die Landezone zu observieren oder beim Betreten eines neuen Gebietes erst einmal die Lage zu checken. Ihr wollt ja nicht gleich in einen Kugelhagel geraten oder von Snipern aufs Korn genommen werden.
Nicht zu verachten ist auch der Ultimate von Crypto. Voll aufgeladen, könnt ihr einen EMP-Schlag ausführen, der in einem weiten Umkreis alle Fallen zerstört und jedem Gegner 50 Punkte Schaden zufügt. Ein probates Mittel gegen nervige Dauercamper, die sich mit Wattsons Elektrozäunen abgesichert im obersten Stock eines Gebäudes verschanzt haben und einfach die Zeit abwarten, bis sich der Ring schließt und die überlebenden Squads in ihre Richtung treibt.
Das klingt nach einer spannenden taktischen Variante und mit einem ausgewogenen Team aus Offensive, Defensive und Aufklärer, zum Beispiel Gibraltar, Octane und Crypto, konnte ich es sogar mit meinem Team bis zum Champion bringen. Allerdings verfügt der Charakter auch über deutliche Nachteile, die meine anfängliche Liebe zu der neuen Legende auf eine harte Probe gestellt hat. Die Drohne wird schnell entdeckt und nach einem Abschuss dauert es endlose 40 Sekunden bis sie wieder zum Einsatz kommen kann. Die Ladezeit bis zum Ultimate ist gefühlt ewig und während der Flugzeit ist Crypto völlig ungeschützt. Habt ihr kein sicheres Versteck gefunden oder werdet nicht von den Kameraden während des Aufklärungsflugs gedeckt, seid ihr ein leichtes Ziel für die Konkurrenz.
Ich persönlich möchte Crypto, der mit reichlich freischaltbaren coolen Sprüchen, Outfits und Posen daherkommt, wirklich mögen. Aber auch noch gut zwei Dutzend Matches werde ich einfach noch nicht richtig warm mit dem Hacker. Die eklatanten Schwächen erscheinen mir gegenüber der wirklich nützlichen Drohnenfähigkeit einfach zu überwältigend. Nachdem die Enterhakengeschwindigkeit deutlich gesunken ist und der Unterstützer Pathfinder erst mal eine ganze Weile als Zielscheibe herumsteht, bevor ich mich aus dem Gefahrengebiet schwingen kann, suche ich nach Ersatz für eine Lieblings-Legende. Vielleicht braucht es einfach noch ein paar Matches mehr, bevor ich Crypto ernsthaft in Erwägung ziehen kann. Oder Respawn ändert noch was an dem elendig langen Cooldown der ultimativen Fähigkeit und der Dauer, bis man nach einem Abschuss der Drohne eine neue bekommt.
Mit der Charge Rifle präsentieren die Entwickler in Saison 3 auch eine frische Energiewaffe. Das Scharfschützengewehr kennt ihr vielleicht noch aus Titanfall, als schlagkräftige Waffe, mit der ihr Piloten mit einem Schuss erlegt und auch gegen Titanen ordentlich Schaden anrichtet. Die Charge Rifle findet ihr während der Matches mit etwas Glück im normalen Loot und bekommt eine mächtige, wenn auch langsame Knarre an die Hand. Es braucht schon zwei, drei Sekunden bis sich der Energiestrahl aufgeladen hat und abgefeuert wird, dann aber durchschlägt der Schuss jede Panzerung und zieht kräftig Punkte beim Gegner ab. Erkennt der Feind den gut sichtbaren Zielstrahl nicht sofort und springt nicht rechtzeitig beiseite, dezimiert ihr aus sicherer Entfernung problemlos gegnerische Squads.
Neue Map, neue Legende, neue Waffe: Was gibt es noch Neues zu Season drei anzumerken? Über den Battle-Pass haben sich die Entwickler leider noch ausgeschwiegen, die Belohungen sollen eine Überraschung sein. Ihr könnt aber wieder mit reichlich Skins, Posen und Sprüchen rechnen. Auch eine Rückkehr des glücklosen Solo-Modus steht zur Zeit nicht zur Debatte. Es wird regelmäßig Events geben, beispielsweise bald zu Halloween mit passend gruseliger Atmosphäre und die Ranglisten-Liga-Serie 2 startet, an der ihr ab Stufe zehn teilnehmen könnt.
Zu Beginn wird eure Position erst einmal zurückgesetzt, habt ihr es zum Beispiel zum Apex Predator geschafft, findet ihr euch jetzt in der Stufe Platin II wieder. Ein besseres Matchmaking und die Verzehnfachung der Punkte, was eine verbesserte Einstufung innerhalb der Rangliste erlaubt, sollen das Spielerlebnis steigern und Lust auf die Liga machen. Was mich persönlich freut: Es gibt jetzt endlich ein System, um Spaßverderber abzustrafen. Verlässt ein Spieler ein Match während der Charakterauswahl, einfach so im laufenden Spiel, lebendig oder noch während der Möglichkeit von einem Teammitglied wiederbelebt zu werden, wird das mit Zeitstrafen geahndet. Und die beginnen bei harmlosen 5 Minuten und können sich bei Wiederholung bis zu einer einwöchigen Sperre steigern.
Ich persönlich freue mich schon auf den Start der Season am 1. Oktober und darauf, die neue Karte ausgiebig mit meinem Squad zu erkunden. Ich werde garantiert auch so oft wie möglich Crypto wählen, die Aufklärerfunktion liegt mir einfach und die Drohne ist ein mächtiges Instrument. Auch wenn die Nachteile des Elite-Hackers im Feld eklatant sind: Mit einem eingespielten Team, das mich bei den Aufklärungsflügen schützt und sich von den Markierungen leiten lässt, sind bestimmt richtig gute Platzierungen drin.
Entwickler/Publisher: Respawn Entertainment/Electronic Arts Erscheint für: PC, PS4 Xbox One- Geplante Veröffentlichung: 1. Oktober 2019 - Angespielt auf Plattform: PC