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ArmA 2

Herausfordernd

Ein nicht zu unterschätzender Faktor in ArmA 2 ist die Gesinnung der Bevölkerung des fiktiven, postsowjetischen Staates Chernarus. Sehen sie den Spieler als freundlich an, verraten sie im Gespräch mitunter wichtige Informationen, zum Beispiel über die Position feindlicher Stellungen. Ohne Dolmetscher kommt man dabei jedoch nicht weit. Im schlimmsten Fall erheben sie sogar ihre Waffen und gehen gegen einen vor. Davon abgesehen folgen sie ihren „normalen“ Beschäftigungen. Zivilisten marschieren fröhlich über die Straßen oder joggen durch die Städte.

Missionstechnisch wird man unter anderem Dörfer und Gefangene befreien müssen, wobei in fast jedem Auftrag nochmal optionale Aufgaben zur Verfügung stehen, die die Erfüllung des Primärziels manchmal vereinfachen können. Wirklich viel Auswahl bot die Preview-Fassung diesbezüglich noch nicht. Im Einsatz „Trial by Fire“ beginnt die Reise etwa auf einem Flugzeugträger.

Nach einem kleinen Rundflug per Helikopter werden die Soldaten am Strand absetzt und sollen ein kleines Küstendorf besetzen. Kleines Detail am Rande: Bohemia achtet sehr auf die Soundkulisse, wodurch sich der Hubschrauber logischerweise von innen anders anhört als von außen. Selbst die Kameraperspektive in der Third-Person-Sicht resultiert je nach Position in einem unterschiedlichen Klang der Rotoren.

Auffällig ist, dass die Animationen zur Zeit teilweise noch einen etwas hölzernen Eindruck hinterlassen. Sinnvolle und überfällige Neuerung: Man kann mittlerweile im Laufen sein Schießeisen nachladen. Generell wurden insbesondere die Vehikel in ArmA 2 bis ins letzte Detail modelliert und hinterlassen einen fantastischen Eindruck.

Immer daran denken: Hebe niemals ab vom Acker, ohne deinen Tacker!

Im Zusammenspiel mit den verwendeten Filtern und den scharfen Texturen sieht der Titel sehr ansprechend aus, braucht momentan aber auf höchsten Einstellungen noch einen starken Rechner. Inwiefern Bohemia in diesem Punkt noch für eine gute Optimierung sorgen kann, wird sich zeigen.

Operation Flashpoint und Armed Assault haben sich nicht zuletzt auch dank der Mod-Community über Jahre hinweg auf den Rechnern der Spieler gehalten. Dementsprechend fährt ArmA 2 wieder einen 2D-Missioneditor auf, mit dem man eigene Szenarien austüftelt und sich somit selbst Nachschub verschafft. Prinzipiell funktioniert das ganz einfach: Einheit auswählen, platzieren und schon lässt sie sich verwenden. Zusätzlich gibt es verschiedene Module, mit denen sich die Tierwelt oder die Haltung der Zivilisten festlegen lässt. Wer also still und heimlich durch eine Kuhherde an den Feind heranrobben will, muss nur ein wenig mit dem Editor rumspielen. Weitere Mod-Tools stehen erst später auf dem Programm, da sich Bohemia derzeit voll auf die Fertigstellung des Spiels konzentriert.

Man könnte sich nun natürlich ausführlich darüber streiten, ob jetzt Operation Flashpoint 2 oder ArmA 2 die Bezeichnung „Nachfolger“ zum ersten OFP verdient. Ich selbst kann über Codemasters' Spiel nicht urteilen, da ich bislang kaum Material davon gesehen habe. Würde man jedoch ArmA 2 den Namen Operation Flashpoint 2 verpassen, gäbe es vermutlich keinerlei Beschwerden von den Fans. Spielerisch geht ArmA 2 glatt als Fortsetzung durch – angesichts des gleichen Entwicklers keine große Überraschung.

ArmA 2 sieht toll aus, glänzt mit dem von Bohemia gewohnten Realismus und wird die Besitzer des Vorgängers und von Operation Flashpoint aller Wahrscheinlichkeit nach einmal mehr für lange Zeit vor den Bildschirm fesseln. Zumindest für letzteres wird die Community dank Missionseditor und Mod-Tools garantiert selbst sorgen.

ArmA 2 erscheint voraussichtlich im Mai für den PC.

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