Armored Forces
Strategiespiel-Epos mit Schönheitsfehlern
Normale Handy-Spiele sind meist in ihrem Funktionsumfang deutlich reduziert, um sich auch für Gelegenheitsspieler interessant zu machen. Doch gerade als padverwöhnter Konsolero kommt es bei einigen Genres einer Qual gleich, mit einem Nummernfeld zu zocken - zum Beispiel bei beliebigen Action-Adventures. Glücklicherweise steht bei manchen Titeln aber schnelle Reaktionen und Genauigkeit nicht an an erster Stelle.
Vor allem Rundenstrategiespiele sind bei der Bedienung so unverwüstlich, dass sie sich selbst an der archaischen Eingabe per Handy-Tastatur kaum stören und auch beim Gameplay keine Abstriche machen müssen. Aus diesem Grund gibt es gleich mehrere hervorragende Positiv-Beispiele für gelungene Strategiekost auf den kleinen Daddelgeräten. Eines davon ist Armored Forces.
Die Story ist relativ beliebig: Der Hauptdarsteller ist ein junger Commander, der eine Rebellentruppe gegen die böse Föderation antreten lassen muss. Im Gegensatz zu Advance Wars gibt es nicht nur die üblichen Fahrzeuge und Lufteinheiten, sondern auch riesige roboterartige Kampfmaschinen, die vor dem Kampf für den Einsatz angepasst werden können. So bestimmt man selbst, ob man lieber eine pure Fernkampfeinheit oder aber einen starken Nahkämpfer zusammenstellt. Dieses Feature verlangt genau wie bei der Mechwarrior-Reihe nicht nur taktisches Geschick auf dem Schlachtfeld, sondern auch in der Vorbereitung. Bei jeder Mission bekommt man zwar ein Set vorgeschlagen, wer aber nicht selbst nochmal rangeht, wird es um einiges schwieriger haben.
Auf dem Schlachtfeld wird wie bei der Konkurrenz Runde für Runde gezogen und versucht, den Gegner durch eine Übermacht zu vernichten. Einige Missionen erfordern dabei eine spezielle Vorgehensweise, während bei anderen auch schon die richtige Waffenauswahl und Dauerfeuer ausreichen. Nicht alle Missionen zünden, aber für ein Handy-Game wird viel Abwechslung geboten.
Armored Forces ist ein Strategie-Kleinod, das nicht nur bei der Bedienung, sondern auch beim Funktionsumfang gegenüber Konsolen-Versionen keine Abstriche machen muss. Entgegen den Erwartungen fasziniert die Komplexität des Spiels. Es ist unglaublich, wieviel in dieses „Handy-Advance-Wars“ hineingepackt wurde. Alle gängigen Strategie-Features sind enthalten und das Problem des geringen Speicherplatzes ist geschickt mit einer Download-Funktionalität umgangen worden. So können die 12 Missionen nachträglich aufgestockt werden. Grafik und Präsentation sind annehmbar, hinken aber ein wenig dem aktuellen Standard hinterher. Für solch ein Spiel ist aber die äußere Schale nur zweitrangig. Ein weiteres Lob verdient die Bedienbarkeit: Durch zahlreiche Steuerungshilfen kommt man schnell voran und wünscht sich eigentlich nur eine Fortsetzung.
Armored Forces ist am 17. November für Handys erschienen.