Fabians Wochenrückblick
Blick in Zukunft und Vergangenheit
Nur noch eine Woche!
Ich freue mich schon so auf nächste Woche. Schließlich ist es in nicht einmal sieben Tagen soweit: Dann kommt das wohl mit Abstand Aufregendste, Innovativste und Mutigste, was die Spieleindustrie in den letzten Jahren hervorgebracht hat, endlich in Europa auf den Markt!
Ich weiß, ich weiß - alle stürzen sich darauf, aber ich habe zum Glück schon im September vorbestellt und werde am Freitag mit Sicherheit ein Exemplar in den Händen halten. Dann geht’s gleich ab nach Hause und das ganze Wochenende wird durchgezockt. Hauptsache, meine Xbox 360 gibt im Angesicht der vollbusigen Bikini-Mädels nicht den Geist auf.
Ach ja, diese neue Konsole von Nintendo kommt auch nächsten Freitag, glaube ich.
Geheimakte Hellseher
Aber das hier soll ja ein Wochenrückblick und keine Vorschau sein, also schauen wir lieber einen in die Vergangenheit. Diese Woche ist natürlich auch allerlei Spannendes passiert. Koch Media hat zum Beispiel offenbart, dass man in die Zukunft blicken kann. Ja, wirklich! In einer Pressemitteilung hieß es da nämlich: „Geheimakte Tunguska ist bereits jetzt das erfolgreichste Adventure des Jahres.“ Ziemlich cool, oder?
Und ziemlich uncool für dtp, denn die hatten große Hoffnungen in Runaway 2 gesetzt, das ja erst seit wenigen Tagen erhältlich ist. Aber dank Koch Media wisst Ihr's jetzt schon: An Geheimakte Tunguska wird das nicht mehr herankommen. Zumindest in diesem Jahr. Dafür ist es laut meiner Kristallkugel längst das erfolgreichste Adventures des Dezembers. Also Kopf hoch, Jungs!
Ein paar erste Infos zu Geheimakte 2 gab's übrigens auch. Schon jetzt das erfolgreichste Adventure des Jahres 2008?
Alkohol, Tabak und MMOGs
Bestürzt waren wir in dieser Woche von der Nachricht, dass unsere geliebten Massively Multiplayer Online Games doch tatsächlich abhängig machen sollen. Laut einer Studie zeigten 12 Prozent von 7.000 befragten Spielern entsprechende Symptome.
Für mich ist das mal wieder nur reine Panikmache von Leuten, die absolut keine Ahnung von der Materie haben. Ich meine, gut: Ich spiele manchmal bis zu 18 Stunden am Tag EverQuest 2. Aber es ist doch nicht so, dass ich deshalb danach süchtig wäre. Ich kann jederzeit Schluss machen, wenn ich es nur will. Wirklich! Gleich Montag höre ich auf zu spielen. Nur ein letztes Wochenende noch - m'kay?
Nintensoft Xcube
Microsoft hat sich vor ein paar Jahren angeblich überlegt, doch zwischen Frühstück und Mittagspause mal eben Nintendo zu kaufen, um groß in den Videospielemarkt einzusteigen. Wurde dann aber nix draus. Schade eigentlich: Ich wollte Mario schon immer mal mit Glatze und im Anzug eines Space Marines sehen.
FF FTL
Unsere Tanja ist so verdutzt von Final Fantasy 12 , dass sie in unserem Forum gleich einen Thread eröffnen musste, um mit Gleich- und Ungleichgesinnten über das neueste Meisterwerk von Square Enix zu plaudern. Falls Ihr zufällig die US-Version von FF12 bereits besitzt oder Euch einfach mal ahnungslos einmischen wollt, wie es in Foren ja ohnehin üblich ist, kann ich Euch die Diskussion nur ans Herz legen.
Besonders toll finde ich, dass auch Nicht-Fans der Reihe sofort verstehen, worum es geht: „Die Moogles sind Haasels, Shiva, Ifrit und Co. sind Schiffsnamen. Falls das noch Espers werden, könnt ich mich ja noch freuen - aber bislang hab ich nur so einen blöden Belias, der gar bescheuert ausschaut und auch so kämpft.“ Das ist natürlich ärgerlich, aber wenn man erst einmal weiß, dass Schnaasels am Zoll auch als Schmoogles durchgehen, und Schmience später Eier legen, aus denen Schivrits schlüpfen, stellt sich die Sachlage sprunghaft schon wieder ganz anders dar.
Darf ich wen grüßen?
Das Thema „Killerspiele“ ist noch immer brandheiß: Im Fernsehen reiht sich eine bombige Diskussion an die nächste, und die Totschlagargumente prasseln wie die Schüsse von Maschinengewehren aus den Mündern unserer Politiker. Aber irgendwie ist's doch auch lustig, oder? Immerhin stehen wir Spieler so für ein paar Tage mal im Rampenlicht der Öffentlichkeit - und Spiele bekommen bei ARD und ZDF in einer Woche mehr Sendezeit als sonst im ganzen Jahr.
Bevor uns die sicher wiederkehrende Vogelgrippe, ihre Aggressionen öffentlich auslebende Fußballfans, der wahrscheinlich bald drohende dritte Weltkrieg mit Russland oder andere, sehr reale Bedrohungen aus den Nachrichten wieder verdrängen, haben wir uns dieser Woche daher auch noch schnell des Themas angenommen. Killergammel aus der Stammtisch-Schublade heißt das bei uns. Will er uns alle töten?
Kane leeeeeeeebt!
Okay, mal ehrlich: Command & Conquer 3 wird spätestens nach diesem Video bei uns wohl nie auf den Markt kommen. You can't kill the Messiah? Ich sehe schon jetzt christliche Jugendverbände gegen dieses Machwerk des Teufels vorgehen: Wie kann es EA nur wagen, unsere religiösen Gefühle derart zu verletzen? Zu allem Übel soll das Spiel auch noch Ende März 2007 erscheinen - also kurz vor Ostern! Können wir noch offensichtlicher verhöhnt werden?
Wenn Ihr diese damit voraussichtlich letzten bewegten Bilder von Command & Conquer 3 in Deutschland gesehen habt, bleibt Ihr am besten gleich bei Eurogamer TV. Das neue Movie zu Super Smash Bros. Brawl ist auf jeden Fall einen Blick wert, ebenso der Nissan-Trailer zu Grand Turismo HD sowie die bewegten Bilder aus Crackdown.
Bild der Woche
Die Wahl fiel mir diese Woche sehr leicht: Funcoms Beitrag zum Thema „Mann, Spiele sind doch gar nicht so brutal, Alter!“ war einfach zu überzeugend. Was Ihr auf dem nebenstehenden Screenshot aus Age of Conan nämlich seht, ist nicht etwa der aufgespießte Leichnam eines Mannes, dessen Augen gleich ein Rabe vernaschen wird. Tatsächlich handelt es sich hierbei um einen Künstler, der mit diesem Anblick provozieren will.
Die Aufgespießtheit symbolisiert für ihn einen Mangel an Freiheit, verursacht durch die Regierung - schön zu erkennen am Bundesadler auf den Bannern im Hintergrund. Sein rotes, langes Haar und seine fellige Kleidung sollen die Verbundenheit zu den alten, germanischen Werten, unseren Vorfahren, ausdrücken. Er fühlt sich als Deutscher, aber nicht als Bürger des Staates Deutschland. Die zahlreichen Stacheln, im Hintergrund zu erkennen, deuten außerdem an, dass er keinen Ausweg mehr sieht: Wo er auch hintritt, was er auch unternimmt, der Schmerz und die Eingeschränktheit sind seine ständigen Begleiter. Der Vogel letztlich ist ein Sinnbild für Gott, vom Himmel gekommen, um sich der Seele des Künstlers anzunehmen. Doch sein schwarzes Federkleid verrät uns: Selbst Gottes Gewissen ist nicht mehr rein - und die zahlenmäßig überlegenen Adler, stellvertretend für die Politiker, schauen ihm jederzeit über die Schulter. [Anm. Chefred.: Alter, was hast du geraucht???]
Übrigens nur einer von mehreren interpretationswürdigen Screenshots.
Link der Woche
US-Comedian Stephen Colbert spielt Wii - und ist offensichtlich begeistert. „Glassy-eyed zealots crawled all over each other to get their hands on one of these gizmos as stores all over the country sold out. Well, guess what nerds! I gots me one.“
In diesem Sinne, schönes Wochenende und viel Spaß bei der Gartenarbeit.