Thrustmaster TMX Force Feedback - Test
Gute Mittelklasse.
Für Lenkräder der High-End-Klasse müsst ihr gut und gerne schon mal ein paar Hundert Euro auf die Ladentheke knallen, bekommt dafür aber auch im Gegenzug entsprechende Qualität geboten. Im Low-End-Bereich solltet ihr nicht auf wahnsinnig gute Verarbeitung und Funktionsumfang hoffen, aber die goldene Mitte ist da schon interessanter für den Nicht-Profi. Nicht zu teuer, aber dennoch gute Qualität. Genau in diese Kategorie soll das neue Thrustmaster TMX Force Feedback passen und dieses Vorhaben ist dem Unternehmen geglückt.
Rund 200 Euro kostet das Lenkrad, das ihr übrigens sowohl mit der Xbox One und nach dem Download entsprechender Treiber von der Herstellerseite ebenfalls mit dem PC verwenden könnt - alternativ lassen sich noch der TH8A-Shifter und das T3PA-Pedalset von Thrustmaster hinzukaufen, aber für das Basispaket braucht ihr sie nicht zwingend, zumal ihr die metallenen Schaltwippen am Lenkrad genauso gut für die Gangschaltung einsetzen könnt.
Lenkrad und Pedalset bestehen hauptsächlich aus Kunststoff, sind aber gut verarbeitet und hinterlassen keinen billigen Eindruck. Wie schon erwähnt, bestehen zumindest die Schaltwippen aus Metall und die Lenkkranzgriffe sind gummiert, um für einen besseren Halt eurer Hände zu sorgen. Um das Lenkrad am Tisch zu befestigen, müsst ihr zuerst eine Halterung festschrauben. Das ist manchmal etwas fummelig, sitzt aber ziemlich gut, sobald es erst mal befestigt ist.
Dabei solltet ihr unbedingt darauf achten, dass ihr eine passende Befestigungsmöglichkeit habt. Mein Schreibtisch wäre mit seiner ca. 2 cm dicken Tischplatte zwar perfekt geeignet, allerdings verhindern die darunter befestigten Schubladen das Anbringen des Lenkrads. Mein Couch-Beistelltisch von IKEA ist mit seiner rund 5 cm dicken Tischplatte schlicht zu dick, die Schraube zur Befestigung der Halterung in dem Fall zu kurz. Es klappte zwar bei einem Versuch, aber dann hing die Halterung etwas schief und das Lenkrad verrutschte bei der Nutzung, weswegen ich mir mit der behelfsmäßigen, vorübergehenden Befestigung eines 2 cm dicken Holzbretts auf dem kleinen Tisch aushalf. Vor dem Kauf solltet ihr das also berücksichtigen und schauen, ob die passenden Voraussetzungen erfüllt sind.
Beim Pedalset könnt ihr übrigens die Neigung der Pedale mit ihren breiten Trittflächen in drei Stufen verstellen, ebenso sind Bohrungen für die Befestigung an einem Rennsitz vorhanden - beim Lenkrad jedoch nicht -, allerdings ist das Pedalset zumindest auf einem Teppich nicht gänzlich davor gefeit, etwas zu verrutschen. Es ist nicht dramatisch, aber gegebenenfalls müsst ihr es hin und wieder mal ein Stückchen zu euch ziehen.
Der Anschluss des Lenkrads geht unterdessen ziemlich unkompliziert vonstatten. Einfach Lenkrad montieren, das Pedalset mit der Basis verbinden und das Stromkabel einstecken, schon seid ihr im Grunde fertig - auf dem PC müsst ihr aber vorher wie gesagt noch die Treiber runterladen. Von Haus aus hätte das ca. 2 Meter lange USB-Kabel gerne etwas länger sein dürfen, vor allem dann, wenn ihr vor dem Fernseher sitzt und euer Sessel oder eure Couch - oder welche Sitzgelegenheit ihr sonst so verwendet - ein gutes Stückchen davon entfernt ist. Ein simples Verlängerungskabel hilft in solchen Fällen aber weiter.
Im Inneren des Lenkrades werkelt ein gemischtes Riemenscheiben- und Gangsystem mit Kugellager-Achswelle aus Metall, das zusammen mit dem Force-Feedback-Motor für ordentlich Widerstand beim Lenken sorgt, auch andere Unebenheiten, ein ausbrechendes Heck oder unterschiedliche Bodenbeläge werden gut vermittelt. Der Lenkeinschlag lässt sich von 270 bis 900 Grad einstellen und das Lenkverhalten ist dank optischem Sensor und 12-bit-Abtastung insgesamt sehr präzise.
Für einige Tests haben wir Forza Motorsport 6, DiRT Rally und F1 2015 herangezogen, das ebenfalls vorhandene Need for Speed unterstützt leider keine Lenkräder, was EA beim nächsten Teil gerne ändern darf. Probleme bei der Erkennung gab es in keinem der drei Spiele, das Lenkrad funktionierte direkt ohne ohne Komplikationen. Die genannten Spiele bieten mal mehr, mal weniger Anpassungsoptionen, um die Übertragung der Lenkradbewegungen euren Bedürfnissen entsprechend anzupassen.
Dreht also am besten ein paar Proberunden und nehmt Optimierungen am Setup vor, falls ihr es für nötig erachtet. Natürlich ist jedes Spiel anders, ein DiRT Rally ist auf den Standard-Einstellungen etwa ein gutes Stück schwieriger zu handhaben als ein Forza Motorsport 6, aber mit etwas Eingewöhnungszeit hat man die Wagen gut unter Kontrolle, Fahrhilfen und Co. könnt ihr ja auf Wunsch immer hinzuschalten oder eben deaktivieren.
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Mit 200 Euro ist das Thrustmaster TMX Force Feedback vielleicht nichts, was man sich mal eben so spontan kauft, aber in diesem Bereich geht es auch noch ein gutes Stück teurer. Für den Preis bietet man aber trotz der überwiegenden Verwendung des gut verarbeiteten Kunststoffs sehr gute Qualität. Das Lenkrad fühlt sich gut an, ihr habt die Wagen in den getesteten Spielen stets gut und präzise unter Kontrolle, bekommt dabei ordentlich Feedback zu spüren und relativ schnell ein Gefühl dafür, wie ihr am besten damit umgeht. Der größte Kritikpunkt ist für mich die verbesserungswürdige Halterung, für die ihr definitiv eine Befestigungsmöglichkeit mit optimaler Dicke benötigt. Achtet also darauf, aber abgesehen von einem vielleicht ein bisschen zu kurz geratenen USB-Kabel bekommt ihr für das Geld einen guten Gegenwert geboten. Die Investition lohnt sich vor allem dann, wenn ihr häufiger Rennspiele zockt und mit einem Mittelklasse-Modell absolut zufrieden seid.