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Astro's Playroom Test - Wenn ein Spiel den Unterschied macht

Von Leistung allein kann man nicht leben.

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Wunderbar nostalgischer Liebesbrief an die PlayStation-Historie, ein lustiger Hüpfer obendrein - und eine schöne Demonstration des DualSense

Es mag kein besonders langes, visuell wahnsinnig bemerkenswertes oder bis in alle Ewigkeit erinnerungswürdiges Ausnahmespiel sein, dieses Astro's Playroom. Trotzdem ist dieser netto fünf Stunden kurze Hüpfer einer der großen Unterscheider einer auf rein technischer Ebene sich so ähnelnden neuen Konsolengeneration.

Wo die Xbox Series X ein brillantes Stück Hardware ist, die sich mit dem Game Pass als spielerfreundliches Rundum-Sorglos-Paket aufstellt und in erster Linie Kontinuität ausstrahlt, bemüht sich die nicht wesentlich weniger potente PlayStation 5 um Aufbruchstimmung. Wie Sonys Jim Ryan schon vor ein paar Monaten sagte, glaubt man im Hause Sony trotz aller Cross-Gen-Titel und Abwärtskompatibilität an den Generationengedanken, der auf Xbox Series X so in den Hintergrund rückt. Astro stützt diese Philosophie in mehrfacher Hinsicht.

Zunächst einmal ist es das erste "Pack-In-Spiel" zu einem Konsolen-Launch seit der Wii U und damit eine nette Erinnerung an mittlerweile quasi ausgestorben Branchentradition. Titel wie Sonic, Super Mario World oder Wii Sports waren immer schöne Grabsteine für die jeweils letzte Generation und markierten gleichzeitig imponierend: "Hier fängt etwas Neues an". Und das fühlt man auch hier. Konsole auspacken, aufstellen und losspielen. Astro wohnt einfach in dieser Kiste, machte sie sich als neues Maskottchen zu Eigen. Sobald man zur Tür reinkommt merkt man, hier hat jemand ordentlich durchgelüftet und die Einrichtung geändert.

Auf. Zu. Auf. Zu. Auf. Zu.

Und dann ist da die herzerwärmend nostalgische Rückschau auf die Geschichte der PlayStation, die Astro's Playroom mit beiden Fäusten voller Konfetti feiert. An jeder Ecke erblickt man Anspielungen an alte Games - vom ferngesteuerten Ridge-Racer-Auto, das seine Kreise dreht zum Astro-Dante, der unbeholfen mit dem Schwert wirbelt. Als Collectibles gibt es Hardware aus 26 Jahren PlayStation als hochauflösende, exzellent nachgebildete Modelle von PlayStation, DualShock, Move-Controller und Co., die man drehen, wenden und einige Elemente sogar bedienen darf. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich das Laufwerk der virtuellen PS2 auf und zu gemacht habe, aber es müssen einige Male gewesen sein. Es ist schön, mit Astro in Erinnerungen zu schwelgen und tatsächlich schaute ich wegen dieser Sammelgegenstände gerne hinter jede Ecke.

Mehr als eine Demo

So kam es auch, dass ich deutlich mehr als die angepeilten fünf Stunden Spieldauer aus dem Hüpfer holte, weil mich das Spiel in meine eigenen Erinnerungen einwickelte wie in eine warme Decke. Aber hey, auch als Demo für den neuen DualSense-Controller markiert Astro's Playroom eine Generationenwende, denn obwohl es erstmal nicht so viele neue Spiele geben wird, die man nur auf der PS5 erleben darf: Das haptische Feedback der Trigger und das präzise Rumble dürfte für viele Entwickler ein Anreiz für einige extrem nette Mechaniken sein, die dafür sorgen, dass sich bestimmte Spiele sich auf der Sony-Plattform anders anfühlen. Und sei es nur, dass sich der Trigger in einem Shooter mehr wie ein Waffenabzug anfühlt als wie eine analoge Taste mit durchgehend uniformem Widerstand.

Optisch nicht spektakulär, aber knackscharf und extrem flüssig.

In Astro macht der Controller jedenfalls so einiges mit dem Spieler und regt die Fantasie an: In jedem Finger die Power zweier kräftiger Raketendüsen zu spüren, ist ein ebenso extrem lustiger A-ha-Moment wie das Herunterdrücken einer Sprungfeder, um sie dann losschnalzen zu lassen. Ok, das "Ins-Mikro-Pusten", um ein Windrad zu drehen ... das hatten wir 2004 schon in Project Rub für den DS zur Genüge, aber wie hier jeder Schritt des kleinen Roboters, mal links mal rechts je nach Untergrund einen eigen kleinen Klopfer an die Handflächen abgibt, das ist ebenfalls ein schöner Touch.

Davon abgesehen ist Astro-Bot einfach nur ein netter, kleiner und unverbindlicher Hüpfer, der erschreckend viel gute Laune macht und den man ungern aus der Hand legt. Team Asobi kann es einfach - als hätte es nach Astro-Bot Rescue Mission noch einen Beweis dafür gebraucht - und auch wenn hier in Sachen Platforming keine Mario-artige Geschicklichkeit gefordert wird, macht es einfach Spaß, Raum für Raum neue Gedankenblitze des Studios zu entdecken und sich überraschen zu lassen, wie Handflächen und Zeigefinger diesmal massiert werden.

Der erste richtige A-ha-Moment: Man ist sehr überrascht, wie stark die Trigger dagegenhalten können - ohne dass der Controller lärmen würde, wie es beispielsweise das HD-Rumble der JoyCons der Switch tut.

Astro's Playroom Test - Fazit

Nachgesehen habe ich nicht, aber ich bin sicher nicht der einzige, der die Wii-Sports-Parallele zieht. Ich will nicht behaupten, Astro hätte dieselbe universale Anziehungskraft, die Weihnachten 2006 die Heino-Schallplatten verstummen ließ und viele Haushalte in virtuelle Bowlinghallen verwandelte. Es ist auch, ohne revolutionär zu sein, dieselbe Art von definierendem Spiel, das gut auf den Punkt bringt, warum wir bei Konsolen bisher immer in Generationen dachten - und warum nicht jeder den Kontinuitätsgedanken des Xbox-Ökosystems ebenso reizvoll findet. Astro's Playroom ist damit zu gleichen Teilen eine effektive Demo für die neue Hardware und ein für unterhaltsam-stresslösende Zerstreuung sorgendes Spiel, das auch für sich genommen jede Minute wert ist, die ihr darin investiert.


  • Entwickler / Publisher: Team Asobi / Sony
  • Plattformen: PS5
  • Release-Datum: 19. November
  • Sprache: Deutsch, Englisch und weitere
  • Preis: Liegt der Konsole gratis bei

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Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Astro's Playroom

PS5

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