Doom Eternal Switch - Test: Das einfachste Review des Jahres
Um jeden Preis Doom?
Sollen wir uns kurzfassen? Ich bin schwer dafür, denn alles andere würde in eine Grundsatzdebatte ausarten, bei der es nur Verlierer gibt. Insofern: Mochtet ihr die Umsetzung von Doom 2016 auf die Switch, ist Eternal ebenso die Anschaffung wert.
Das Basisspiel fand ich im Endeffekt nicht ganz so stark, weil es ein wenig verkopfter und Finger-verknotender als das Reboot daherkam und nicht alle Ergänzungen auch Spaßertrag abwarfen. Insgesamt aber steckte im Sequel alles, was ein gutes Videospiel ausmacht, zumal ich von dieser Art Doom einfach nicht genug bekommen konnte.
Die Umsetzung an sich ist - wie schon der Port des ersten Teils - aus technischer Sicht ein kleines Wunder. Die Switch liegt noch deutlich unter den Minimalanforderungen der PC-Version und besticht mit sehr stabilen 30fps. Wenn man sonst keine Möglichkeit hat, Doom Eternal irgendwo anders zu spielen, ist das hier aller Ehren wert. Aber ... und jetzt kommt's ... das bedeutet auch im Umkehrschluss, dass das hier die letzte Version ist, die ich persönlich spielen würde.
Ich bin dabei nicht mal sicher, dass es nur daran liegt, dass ich dieses Spiel auf dem PC mit dreistelligen Bildraten kennen und schätzen gelernt habe. Dieses Spiel ist einfach so irrwitzig schnell, dass 30fps, so stabil sie auch sein mögen, einfach zu wenig sind, um im schlimmsten Kampf- und Effektgetümmel noch durchzublicken, wenn man mal wieder auf den letzten Fetzen Health und mit den letzten Schuss Munition nach Kanonenfutter zum abernten sucht. Ich sterbe auf der Switch deutlich häufiger und das aus technischen Gründen. Und dann habe ich vom trägeren Spielgefühl noch gar nicht angefangen.
Hut ab! Texturen auch!
Auch die Sache mit den Minimalanforderungen auf der PC-Seite: Sicher, die Switch liegt da deutlich drunter - Applaus dafür - aber die Mindest-Spezifikationen am Rechner gehen von 1080p und einer Bildrate von 60fps aus. Ich bin kein Entwickler und kann nicht beurteilen, wie schwierig es war, Doom Eternal auf die Switch zu bringen, aber wenn ich mir dieses Spiel so angucke, denke ich, dass es ein guter Anfang ist, die Auflösung bis ganz nach links runterzuschrauben und alle Effekte zu deaktivieren. Ich meine, schaut mal hier:
Stationär wird es sichtlich besser (wenngleich sich das auf der ungleich größeren Diagonale meines 48-Zollers wieder direkt relativiert) und das Zielen per Gyro-Unterstützung ist definitiv hilfreich, etwas besser die Kontrolle über die Situation zu behalten, als mir das zum Beispiel auf der PS4 gelang. Aber auf der schoss ich auch nicht wegen der niedrigen Bildrate so häufig daneben, also ist auch diese subjektive Stärke der Nintendo-Ausgabe ein Stück weit mit Vorsicht zu genießen.
Es läuft alles auf die philosophische Frage hinaus, ob man findet, dass viel vom Zauber dieses Spiels verlorengeht, wenn man es derart zusammenstaucht. In meinen Augen ist es spielerisch und optisch so stark kompromittiert, dass ich meine Switch-Zeit deutlich lieber in andere Titel investiere. Die "Schauen wir mal, ob wir das hinbekommen"-Ambitionen der fähigen Leute bei Panic Button in allen Ehren, aber mein Urteil lautet "Operation gelungen, Patient gerade noch so am Leben." Doom hat mehr Verdient - mehr Hardware, die es zum singen bringt in erster Linie.
Doom Eternal Switch Test - Fazit
Aber wie gesagt: Spieler und Spielerinnen, die schon dem 2016er Doom auf dieser Konsole huldigten, die rührt es nicht, wie viel besser dieses Spiel doch eigentlich sein könnte. Diese Zielgruppe darf sich gerne eine Empfehlung dazudenken und wird hiermit auch glücklich. Dass hier ist inhaltlich nicht weniger die volle Packung Eternal als bereits im März - und ich würde lügen, wenn ich behauptete, es hätte auch nur einen Funken an Reiz verloren, ein derart gierig blutsaufendes Spiel auf einer Nintendo-Konsole zu sehen.
Noch auf der Kippe, ob's was für euch ist? Mehr Details zur Handlung und dem Gameplay von Doom Eternal entnehmt ihr unserem ursprünglichen Test von Doom Eternal.