Neuer, fetziger Sound für PS5: Sonos Arc Soundbar - Test
Toller Sound, aber nicht ganz günstig.
Eine neue Konsolengeneration braucht neue Technik. Nicht allein die, die in den Konsolen steckt. Viele nutzen die Gelegenheit, um beim Übergang zu den neuesten Spielgeräten ihr anderes technisches Equipment aufzurüsten, ob Fernseher oder Soundgeräte. Passend dazu liefert Sonos mit der Arc eine Soundbar, die Spitzensound verspricht, von dem eben vor allem Nutzer und Nutzerinnen der neuen Konsolen profitieren sollen. Die Frage ist, ob ihr bereit seid, für dieses Premium-Sounderlebnis rund 900 Euro auszugeben?
Kompatibilität und Ärgernisse der Sonos Arc
Der "Arc"-Namenszusatz verrät euch hier zugleich, worauf es bei dieser Soundbar kommt. Ihr braucht einen HDMI-Anschluss, der die Funktion "Audio Return Channel" (ARC) unterstützt, wobei ich davon ausgehe, dass der Name in Wahrheit nicht davon abgeleitet wurde. Zugleich unterstützt die Sonos Arc auch Dolby Atmos, allerdings verlustfrei allein über einen HDMI-eARC-Anschluss, der ab 2019 in Fernsehern verbaut wurde. Habt ihr kein HDMI eARC, läuft die Soundbar aber ebenso über das erwähnte HDMI ARC (ohne TrueHD und MAT) oder über einen optischen Anschluss - auf Dolby Atmos, TrueHD, MAT und Dolby Digital Plus müsst ihr bei Letzterem dann verzichten. Oder anders gesagt: Wer die Soundbar über einen optischen Anschluss verbinden möchte, hat deutlich weniger Optionen. Das optimale Ergebnis erzielt ihr mit HDMI-eARC.
Unabhängig vom Sound, auf den ich gleich noch näher eingehe, gibt es das ein oder andere, was mich an der Soundbar störte. Zum einen fehlte mir für mein spezifisches TV-Setup ein HDMI-Passthrough, den meine vorherige Soundbar - die Samsung HW-J450 - für deutlich weniger Geld integriert hatte. Ebenso hat die Sonos Arc keine eigene Fernbedienung, abseits einiger grundlegender Funktionen an der Soundbar selbst erfolgt die Detailsteuerung - Funktionen an- oder abschalten, Bass, Höhe und Lautstärke im Equalizer regeln... - über eine App für Smartphones oder Tablets. Außer die Lautstärke, die lässt sich natürlich mit der normalen TV-Fernbedienung anpassen. Und bevor sich die App verwenden lässt, ist zwingend die Erstellung eines Accounts nötig. Als ob ich nicht schon genügend Accounts hätte...
Was in der Sonos Arc steckt, liefert erstklassigen Sound
Habt ihr das hinter euch gebracht, ist die Einrichtung im Grunde eine simple Sache. Soundbar vor den Fernseher stellen, HDMI-Kabel anschließen, Stromkabel rein, anschalten und fertig. Läuft. Mit rund sechs Kilogramm ist die Sonos Arc kein Leichtgewicht, aber es steckt dafür eine Menge drin. Elf digitale Verstärker der Klasse D, acht Tieftöner und drei Kalottenhochtöner hauen euch den Sound um die Ohren, was - abhängig vom Ausgangsmaterial - verdammt gut klingt und je nach Einstellung auch ohne einen separaten Subwoofer satte, überzeugende Bässe liefert. Ganz egal, ob ihr ein Spiel spielt, Musik hört oder Filme und Serien guckt. Es gibt zudem eine Option, um Stimmen klarer hervorzuheben, und einen Nachtmodus für eine ruhigere Klangkulisse.
Bei all den Sachen, die in der Soundbar stecken, steht sie mit Abmessungen von 87x1141,7x115,7mm schon ein wenig wuchtig vor dem Fernseher, sie fällt auf jeden Fall direkt ins Auge, wenn ihr den Raum betretet und das TV-Regal anguckt. Verfügbar ist die Sonos Arc dabei in mattem Schwarz oder Weiß. Wer möchte, kann sie mit einer passenden Wandhalterung (muss extra gekauft werden) an der Wand anbringen.
Mittels Dolby Atmos erzeugt die Sonos Arc eine 3D-Soundlandschaft, indem Audio von euren Wänden und der Decke abprallt und so eine Illusion dessen erzeugt, was ihr sonst mit einem Multi-Box-Setup habt. Damit das alles prima klappt, braucht ihr neben der Soundbar natürlich einen passenden Fernseher und andere Geräte, die Dolby Atmos unterstützen, die Soundbar allein macht das nicht möglich. Für das optimale Dolby-Atmos-Klangerlebnis ist daher vor allem die neueste Technik vonnöten.
Was nicht heißt, dass die Sonos Arc allein damit zufriedenstellende Resultate liefert. Auch ohne HDMI-eARC beziehungsweise Dolby Atmos sorgt die Soundbar für eine reichhaltige, überzeugende Soundkulisse, die dynamisch, klar und präzise zum Ausdruck gebracht wird und euren Ohren schmeichelt. Was für den Preis ehrlich gesagt zu erwarten ist. Ersetzt die Sonos Arc also komplett ein Multi-Speaker-Setup? Da spielt unter anderem der eigene Geschmack eine wichtige Rolle, für mich liefert die Sonos Arc allein mit ihrer Soundbar ein überzeugendes Erlebnis, das mich den Rest nicht vermissen lässt, während andere auf mehrere Boxen schwören.
Kostspielige Erweiterungen der Sonos Arc
Bedenkt vor einer Anschaffung aber, dass der Aufbau eures Raums eine ebenso wichtige Rolle dabei spielt, wie der Sound um euch herum von Wänden und Decke abprallt und zu euch gelangt. Daher sind überschaubare Räume eher besser geeignet dafür als riesige Wohnzimmer, bei denen die Couch in der Mitte des Raumes steht. Des Weiteren könnt ihr die Soundbar auch noch über einen Sprachassistenten (Google Assistant und Amazon Alexa) steuern und über die Trueplay-Software auf iOS-Geräten den Speaker dynamisch an die Akustik des Raumes anpassen lassen.
Wenn euer Raum für die Soundbar allein weniger geeignet ist, habt ihr die Möglichkeit, die Sonos Arc noch um weitere Komponenten zu ergänzen. Wer noch mehr Bass möchte, bekommt zum Beispiel ein Entertainment-Set für rund 1.700 Euro, das einen WLAN-Subwoofer für tiefen Bass mitbringt. Und wer doch mehr wert auf ein Multi-Speaker-Setup legt, erhält mit dem Surround-Set für rund 2.100 Euro zusätzlich noch zwei kleinere One-SL-Speaker dazu.
Wenngleich ich nie das Gefühl hatte, hier zusätzlich noch einen eigenen Subwoofer zu benötigen, die Soundbar alleine bringt den Bass ziemlich gut rüber, egal ob bei Explosionen oder ähnlichen Dingen, die gerade auf dem Bildschirm passieren. Aber da ist ja jeder anderer Meinung beziehungsweise hat ein anderes Klangempfinden. Und jeder hat ein anderes Budget zur Verfügung, dass er ausgeben möchte, was in dem Fall gleichermaßen wichtig ist. Übrigens: Zwar ist die Sonos Arc mit Google Assistant und Amazon Alexa kompatibel, eine Integration in Google Home oder Echo ist indes nicht möglich. Kompatibilität besteht allein zu Sonos-Lautspechern.
Sonos Arc Soundbar Test - Fazit
Im Endeffekt würde ich die Sonos Arc somit nicht jedem bedenkenlos empfehlen, zumal es keine kleine Investition ist. Für das Geld bekommt ihr aber einen hervorragenden Klang, selbst wenn ihr nicht mehr als die Soundbar verwendet und auf den zusätzlichen Subwoofer und die Speaker verzichtet. Ärgerlich ist, dass die Detailsteuerung ausschließlich per App funktioniert und dass dafür die Erstellung eines eigenen Accounts nötig ist, ebenso hätte ich mir einen HDMI-Passthrough gewünscht. Aufbau und Einrichtung fallen, wenn ihr erst einmal die App installiert habt, einfach aus, es gibt hier keinen großen Kabelsalat wie zum Beispiel bei einem alten Teufel-Multi-Speaker-Setup, das ich vor vielen Jahren im Einsatz hatte. Wer also hervorragenden Sound haben möchte und bereit ist, dafür ein wenig mehr Geld auf den Tisch zu legen, sollte die Sonos Arc in seine Überlegungen mit einbeziehen. Vor allem dann, wenn ihr mit der neuesten Technik ausgestattet seid und Dolby Atmos nutzen könnt. Und wer sich unsicher ist und erst einmal ausprobieren möchte, kann das Gerät zum Beispiel innerhalb von 100 Tagen nach dem Kauf bei Sonos zurückgeben.
Unterstützte Audioformate:
- HDMI eARC - Stereo Sound (PCM), 5.1 Surround Sound (Dolby Digital), Dolby Atmos (Dolby Digital Plus), Dolby Atmos (TrueHD)
- HDMI ARC - Stereo Sound (PCM), 5.1 Surround Sound (Dolby Digital), Dolby Atmos (Dolby Digital Plus)
- Optischer Anschluss - Stereo Sound (PCM), 5.1 Surround Sound (Dolby Digital)
Ihr bekommt die Sonos Arc direkt bei Sonos oder ihr versucht es bei Amazon.de.
- Hersteller: Sonos
- Kompatibel mit: Fernseher mit HDMI-ARC/eARC, optischer Audio-Ausgang
- Release-Datum: Erhältlich
- Preis: zirka 900 Euro