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Assassin's Creed 2

"Assassin's Creed war nicht dafür gemacht, es in einem Rutsch durchzuspielen"

Eurogamer Wieso habt Ihr Euch beim Zeitalter diesmal für die Renaissance entschieden?
Patrice Desilets

Es gibt verschiedene Gründe. Zum einen ist es eine großartige Zeitperiode mit neuen Errungenschaften, einer neuen Denkweise und einem neuen Lebensgefühl. Außerdem kennen die Leute diese Zeit. Es gab großartige Charaktere wie Leonardo da Vinci, über den es viel mehr Informationen gibt als über die Personen aus der Zeit der Kreuzzüge. Gleichzeitig sind die Locations einfach wunderschön und es gibt viele Details, die wir übernehmen können. Zum Beispiel die Architektur.

Eurogamer Ist diese Entscheidung ein Teil eines großen Ganzen? Wusstet Ihr schon beim ersten wie der zweite wird? Gibt es Pläne für einen dritten Teil?
Patrice Desilets

Natürlich haben wir einen Plan für die Franchise. Keinen detaillierten Plan, aber ein großes Gesamtbild, das wir schon beim ersten Teil entworfen haben. Insbesondere die Hintergrundgeschichte in der Zukunft besitzt einen großen Erzählbogen. In welche Richtung sich die Assassinen-Sequenzen bewegen, kann ich noch nicht final sagen. Vielleicht gehen wir beim nächsten Mal weiter in die Zukunft, vielleicht aber auch nicht. Denkt dran, der Animus (DNA-Erinnerungsgerät) ist eine großartige Maschine, die uns viele Möglichkeiten bietet. Trotzdem frag ich mich manchmal selbst, wo es endet. Könnte uns diese Maschine bis in die genetische Vergangenheit der menschlichen Vorfahren bringen? Wir werden sehen.

Eurogamer Ist Assassin's Creed 2 das Spiel, das Ihr eigentlich schon beim ersten Mal machen wolltet unnd nur keine Zeit hattet?
Patrice Desilets

Nein, wir waren einhundert Prozent mit unseren Entscheidungen beim ersten Teil zufrieden. Assassin's Creed war genau das Spiel, das ich damals machen wollte. Ist der zweite Teil besser? Sicher. Genau deswegen machen wir Spiele und Nachfolger, um das Erlebnis auf den nächsten Level zu befördern. Zum Glück haben wir diesmal schon die Technologie, was ein große Plus ist. Das ließ uns deutlich mehr Freiraum für die Verbesserung der Spielerfahrung.

Eurogamer Wie sieht es mit einem Multiplayer aus? Plant Ihr in der Zukunft so etwas einzubauen?
Patrice Desilets

Momentan konzentrieren wir uns komplett darauf, dass Assassin's Creed vor allem alleine Spaß macht. Ob da noch was kommt, darf ich nicht sagen. Ich weiß es natürlich, aber es ist jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt, über so etwas zu reden. Wir leben auf dem gleichen Planeten und spielen die gleichen Spiele...

Eurogamer Letzte Frage: Hattet Ihr nicht auch das Gefühl, dass den letzten Ubisoft-Großproduktionen (Far Cry 2, EndWar, Prince of Persia, Rainbow Six 2, H.A.W.X.) das gewisse Etwas fehlte? Zum Beispiel wirkte Prince of Persia auf einige Spieler und auch Tester etwas zu casual. Ohne richtige Herausforderung.
Patrice Desilets

Ich habe fast alle Ubisoft-Titel angetestet und zum Beispiel Prince of Persia durchgespielt. Ich war ja bei Prince of Persia: Sands of Time Creative Director. Mir persönlich hat dieser neue Ansatz gefallen. Ich werde langsam alt und habe oft nicht die Zeit, richtig schwere Titel zu spielen. Mir hat es gefallen, dass Elika die vielen Ladescreens eliminiert. Denn im Prinzip ist sie ja nur das: Eine Mechanik, die das Spielen abkürzt.

Eurogamer Aber macht ein Spiel ohne Bestrafung überhaupt noch Sinn? Verliert es dadurch nicht an Spannung?
Patrice Desilets

Mich stört das nicht, denn man kann ja in der Spielwelt nirgendwo richtig sterben. Der Ladescreen ist bei anderen Spielen ja im Prinzip nur ein Pendant zu Elika. Genau das ist es, was wir bei einem Tod machen. Wir ziehen den Spieler zurück zu einem anderen Punkt, bevor er gestorben ist. Nur sieht das nicht so schick wie Elika aus. Was die anderen Spiele angeht, kann ich kein Urteil fällen, aber ich bin stolz auf meine Firma und ich weiß, dass auch meine Kollegen Risiken eingehen, die eben nicht immer funktionieren. Aber nur so entwickelt sich das Medium weiter.

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