Assassin’s Creed Mirage auf dem iPad: Ubisoft macht aus dem Stand das meiste richtig
Eine gute, vollwertige Version eines brauchbaren Lückenfüllers.
Nach Capcom mit Resident Evil bringt auch Ubisoft ein erstes Spiel seiner größten Reihe auf iOS-Geräte. Assassin’s Creed Mirage ist zwar “nur” ein Mid-Price-Titel und wurde allgemein als “ganz nett, aber nicht essenziell” aufgenommen. Aber als Hinweis darauf, ob und wie gut diese Spiele auf Apples mobiler Hardware laufen, ist mir Mirage sehr willkommen.
Tatsächlich muss ich sagen, dass ich beim Umstieg von der Konsole auf das iPad in Assassin’s Creed Mirage noch weniger umgewöhnen musste, als beim Antesten von Resident Evil Village oder später Resident Evil 4. Sicher liegt das auch daran, dass Ubisofts Open-World-Titel weit weniger unter den 30 fps leidet, als ein Spiel, in dem man möglichst zügig und exakt zielen muss. Auf meinem Testgerät, einem iPad Pro 11 Zoll mit M2 Chip, fühlte sich Mirage jedenfalls vom Fleck weg sehr gut spielbar an.
Drei Einstellungen für ein Hallelujah
Sogar die Touch-Kontrollen sind eine Idee besser gelungen – oder besser: Das Spiel verzeiht Ungenauigkeiten bereitwilliger – als in Capcoms letzten Output. Aber natürlich ist ein echter Spiele-Controller in jedem Fall weiter die erste Wahl. Es ist schön, dass es zur Not auch ohne ginge, aber eine Dauerlösung ist es nicht. Was auch der Grund ist, warum ich es mittlerweile ganz schön fände, wenn auch von Apple irgendwann mal ein offizielles Joypad käme. Das signalisiert den Publishern – und den Kunden – einfach eine ganz andere Entschlossenheit, wenn es um das Thema Gaming geht. Zur Not kaufen sie einfach ein Design ein und branden es um. Ich fände das gut.
Zurück zur Technik. Die Grafikeinstellungen sind mit ihren groben “Niedrig, Mittel, Hoch”-Abstufungen betont schlank gehalten und ermöglichen wenig Kontrolle. Dann wiederum scheint viel Skalierbarkeit auf diesen Geräten ohnehin nicht gegeben, denn auch der niedrigste Modus erreicht nicht mal ansatzweise 60fps, während der hohe auf meinem Gerät erstaunlich wenig Bilder pro Sekunde einbüßt. Optisch ist das Ganze in dem erwartbaren Umfang gegenüber der PC- oder PS5-Version eingedamft, was vor allem die Texturen und die Auflösung betrifft. Zugleich scheint Apples Upscaling-Methode MetalFX aber einen guten Job zu machen, das Erlebnis in der Waage zwischen sauberer Darstellung und solider Performance zu halten. Gute Arbeit im Großen und Ganzen.
Besonders schön ist die Tatsache, dass auch plattformübergreifend Cross Saves unterstützt werden. Solltet ihr Mirage also auf einer anderen Plattform angefangen haben, dürft ihr auf dem iPad weiterspielen – der Haken besteht nur darin, dass ihr den Titel ein zweites Mal kaufen müsstet, denn Cross-Buy ist nicht unterstützt. Dafür ist das Spiel noch zwei Tage, also bis zum 20. Juni, um 50 Prozent reduziert. Ein nettes Modell, den Preis zum Start um 50 Prozent zu reduzieren und so Interessierte für einen frühen Kauf zu belohnen.
Also, Assassin’s Creed Mirage bleibt, was es ist – und was das genau ist, lest ihr in Benjamins Test von letztem Herbst. Ein “kleines” Assassin’s Creed, mit erfrischend konzentriertem Fokus, ohne viel Füllwerk und vor einem nostalgisch stimmenden Nahost-Szenario. Kein Meilenstein der Serie, aber keine schlechte Zeit. Und vor allem in dieser kompetenten Umsetzung auf iOS-Systeme eine ernst zu nehmende Variante, dieses Spiel zu erleben.
Wer Assassin's Creed Mirage auf seinem iOS Gerät (ab iPhone 15 Pro und iPads mit M1 Chip), kann sich eine Probierversion aus dem App Store herunterladen.