Assassin's Creed: Revelations
Bombenstimmung
Nachdem wir die verbesserte Eagle Vision vorgeführt bekamen, die nun auch die Routen von Patrouillen und euren Zielen anzeigt, bringt unser Vorspieler eine Stolperdraht-Bombe an einer niedergestreckten Leiche an und wartet darauf, dass sich seine Kollegen nähern, um nach ihm zu sehen. Als einer der Pikenträger unserem Köder den entscheidenden Schritt zu nahe kommt, macht die Explosion kurzen Prozess mit ihm.
Überall in den Städten sind neuerdings Bombenschränke versteckt, an denen ihr mit gefundenen Zutaten aus Kisten oder den Taschen eurer Opfer neue Sprengsätze baut. Ihr wählt stets aus drei Komponenten - Gehäuse, Schießpulver, Schrapnell -, mit denen ihr verschiedenstes Knallzeug ausbaldowert.
Neben eben erwähntem deponierbaren Kontaktgerät gibt es Bomben, die ihre tödliche Ladung bei Auftreffen abgeben oder solche, die noch einmal abprallen und daher zeitverzögert detonieren und für Ablenkung sorgen. Außerdem entstehen dadurch Explosiva, die die Gesichter einer ganzen Angreifer-Gruppe mit metallenen Krähenfüßen spicken.
Obwohl Ubisoft die Sprengkörper allesamt in die Kategorien "Tödlich", "Taktisch" und "Ablenkung" einordnet, sollen sehr viele verschiedene Kombinationen möglich sein. Abgesehen davon, dass es etwas umständlich erscheint, zur Ablenkung zweier Wachen extra eine Bombe zu werfen, die natürlich eure Anwesenheit verrät, anstatt eine leere Flasche, einen Stein oder eine der vielen herumstehenden Kisten, könnte hier erneut ein netter Sammeltrieb entstehen. Trotzdem muss ich sagen, dass sich diese neue Facette für mich wohl nicht so nachhaltig auf den Spielablauf auswirken wird wie die Ausbildung anderer Assassinen im letzten Teil.
Allgemein passt für mich der Gedanke, ein verstohlener Meuchelmörder zu sein, nicht so recht mit dem scheinbar recht starken Fokus auf knalliges Feuerwerk zusammen. Doch vielleicht ist das auch nur der zeitlich begrenzten Präsentation geschuldet, in deren Rahmen man sich entweder auf ein Feature konzentriert oder zwar über alles spricht, über nichts aber so richtig. Warten wir ab, welches Gewicht diese neue Funktion im fertigen Spiel haben wird. Gleichzeitig ist aber auch offensichtlich, dass die Entwickler ihre beste neue Idee mit der Einführung der fernsteuerbaren Mörderkollegen bereits im letzten Jahr abgefeiert haben. Was jetzt noch kommt, ist definitiv mehr, aber ist es auch besser?
Da ist es nur passend, dass ich an dieser Stelle aus meinem Brotherhood-Fazit vom letzten Jahr zitiere: Damals stand da: "Mit dieser Engine kann man definitiv kein besseres Assassin's Creed mehr machen." Und dazu stehe ich noch heute. Ich bin gespannt, ob Ubisoft die einsetzenden Ermüdungserscheinungen in Ablauf und Aufmachung mit einem Szenariowechsel und Features wie dem oben genannten für Revelations noch im Zaum halten kann. Wenn das gelingt, haben wir hier einen überfälligen, aber dennoch würdigen Schlusspunkt für Ezios Geschichte. Und dann ist der Weg endlich frei für einen komplett neu entwickelten,"echten" Teil drei - mit einem frischen, coolen Killer. Denn darauf warten wir doch eigentlich schon seit einem Jahr, oder?
Assassin's Creed: Revelations erscheint Mitte November für alle drei HD-Plattformen. Eine allgemeine Vorschau, die euch einen Gesamtüberblick über den Titel verschafft, gibt es aus Martins Feder, während Kristian sich ausgiebig mit dem Mehrspieler-Part befasst hat.