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Assassin's Creed: Revelations

Italienisches Istanbul

Nun geht es nicht mehr um unauffälliges Handeln, das exakte Gegenteil ist gefragt. In schillernder Tracht läuft Ezio so auffällig wie möglich an den feiernden Gästen vorbei und unterhält diese mit herrlich zotigen Liedern, bei denen es meist nur um das Eine geht. Das tut er natürlich aus gutem Grund. Unter die Gäste haben sich gedungene Mörder der Templer geschlichen, die er mit seinem siebten Assassinen-Sinn ausfindig machen soll. Ist einer entdeckt, müsst ihr die Gäste mit einer besonders unanständigen Darbietung ablenken, während eure Mitstreiter den Bösewicht kurz und schmerzhaft beiseiteschaffen.

Und dann ist da ja noch Ezios Vorfahre Altair. Auch er wird wieder eine größere Rolle in der neuen Episode von Assassin's Creed spielen, auch sein Schicksal wird sich weiter lüften und endlich dürfen auch wir als Spieler wieder ins weiße Gewand des bis heute extrem beliebten Protagonisten des Erstlings schlüpfen. Alleine dies ist eingefleischten Fans schon den Kauf der jüngsten Episode wert.

An den Beschreibungen der verschiedenen Szenarien habt ihr es längst bemerkt: Die Zeiten, in denen mangelnder Abwechslungsreichtum die größte Schwäche von Assassin´s Creed war, sind längst vorbei, mittlerweile könnte fast das Gegenteil der Fall sein. Altair und Ezio bekommen es mit so vielen verschiedenen Aufgaben zu tun, dass es manch einen Spieler fast schon überfordern könnte. Wer das erste Assassin's Creed vor allem wegen seiner durchdachten, aber überschaubaren Spielemechanik schätzte, der wird sich hier verwundert umsehen.

Ein Kritikpunkt ist das freilich nicht, wirken die zahlreichen Aufgaben zum einen doch ordentlich durchdacht und zum anderen fügen sie sich sehr harmonisch in das Gesamtbild des Spiels ein. Selbst genrefremde Elemente wie die gerade beschriebene Tower-Defense-Sequenz wirken weder aufgesetzt noch deplatziert. Ubisoft Montreal hat das Prinzip Assassin's Creed mittlerweile einfach im Griff.

Nun, vielleicht haben sie das Prinzip sogar ein wenig zu sehr im Griff, denn trotz neuem Setting, neuen Fähigkeiten und neuen Spielelementen kann Assassin's Creed: Revelations eine gewisse Routine nicht verbergen. Es mag daran liegen, dass wir bereits zum dritten Mal mit Ezio unterwegs sind. Wer hier aber bahnbrechende Neuerungen erwartet, der wird kaum fündig werden und hofft dafür auf die nächste Episode, in der die Geschichte von Assassin's Creed zu ihrem großen Abschluss gebracht werden soll.

Ein reiner Lückenbüßer ist Assassin's: Creed Revelations dabei aber bei Weitem noch nicht. Istanbul ist ein fantastisches Setting, der gereifte Ezio ein faszinierender Hauptcharakter, das Wiedersehen mit Altair eine mehr als willkommene Überraschung und schließlich geht es hier auch darum, die Geschichte von Ezio Auditore da Firenze zu einem ebenso würdigen wie dramatischen Abschluss zu bringen. Und wenn ihr Ezios Schicksal bis hierher verfolgt habt, dann ist es ja fast schon eine Frage der Ehre, ihn auch bis zum Ende seines Weges zu begleiten.

Assassin's Creed: Revelations erscheint am 15. November als reguläre Ausgabe und als Special Edition für PC, PS3 und Xbox 360.

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