Auch 2024 werden zwei Drittel aller Frauen beim Online-Zocken belästigt
Und das zum Teil extrem heftig.
Frauenfeindlichkeit in Videospielen. Nach vielen Jahren in kompetitiven Spielen kann ich ein Lied davon singen - genau wie zwei Drittel aller Frauen, die online zocken. Wie ein Bericht von Sky News feststellt, ist dieses Problem vor allem auf Discord und in Multiplayer-Spielen präsent.
Frauen werden immer noch viel zu oft belästigt
"Es ist beängstigend, eine Frau im Gaming zu sein", heißt es im Artikel. Eine Spielerin berichtet hier davon, dass sie belästigt und beschimpft wurde, nur weil ihr Profilbild eindeutig zeigte, dass sie eine Frau war. Und das soll auf Discord sogar innerhalb weniger Sekunden passiert sein.
"Du bist eine Frau. Du bist eine dreckige Frau. Wir mögen keine Frauen, wir mögen Männer hier drin. Du bist eine Schlampe. Das weißt du doch, oder? Weil du ein verdammtes Weib bist, alle Weiber sind Schlampen, und du bist ausgelaufen. Du bist eine Schlampe auf der Straße, Kumpel. Bro, sie ist eine Schlampe, sie ist eine Pädophile, sie ist eine Schlampe, sie liebt Kinder."
Ja, so heftig habe ich das persönlich noch nicht erlebt. "Gehe zurück in die Küche", "Bist du wenigstens heiß?" oder "Du kannst nichts, weil du eine Frau bist", durfte ich mir dennoch hier und dort vereinzelt und mit unterschiedlichem Wortlaut anhören. Inzwischen rolle ich mit den Augen und spiele einfach weiter. Doch nicht jeder nimmt solche Kommentare gleich gut auf und nicht immer bleiben die toxischen Spieler bei doofen Klischees.
Der Bericht schreibt von eskalativen Entwicklungen. Spieler, die erst etwas harmloser beleidigen, können in bedrohliches Verhalten übergehen. Dann könne es schonmal Vergewaltigungsdrohungen oder Morddrohungen an die eigene Familie geben. Ganze 20 Prozent aller Frauen trauen sich gar nicht erst in Online-Spiele.
Immerhin werde es ein wenig besser. Von etwa tausend Befragten im Jahr 2022, gaben 72 Prozent an, toxischem Verhalten anderer Spieler ausgesetzt gewesen zu sein. Im Jahr 2023 sank die Zahl auf 65 Prozent. Immer noch weit über die Hälfte, aber zumindest eine positive Entwicklung.
Sicher werden auch Männer giftigen Kommentaren ausgesetzt, denn manche toxische Spieler schreien einfach wie wild mit verbalen Attacken um sich, völlig egal, wer diese abbekommt. Doch Frauen sind und bleiben nun mal ein Ziel für bestimmte, traurige Gestalten, die sich vielleicht für ein paar Sekunden besser und überlegen fühlen, wenn sie ihren Frust an uns abladen.
Habt ihr schon einmal fiese Sprüche an den Kopf geworfen bekommen, als ihr gezockt habt?