Auch die zweite Episode von Life is Strange 2 birgt Konfliktpotential
Und ein Aufeinandertreffen mit Captain Spirit.
Huch, das ist ja nahezu vier Monate her, seid die dramatischen Ereignisse der Auftaktepisode von Life is Strange 2 ihren Lauf nahmen. Wie die Zeit vergeht. Beim Vorgänger ging das noch schneller. Angesichts des Road-Movie-Charakters von Teil 2 und der wechselnden Schauplätze verwundert es mich aber nicht, dass es hier ein wenig länger dauert.
Die kommende zweite Episode - sie heißt "Rules" und erscheint am 24. Januar - verspricht eine spannende zu werden. Allein aus dem Grund, weil sie die Geschichte rund um die Flucht von Sean und Daniel fortsetzt und beide in Episode 1 einige positive und negative Erlebnisse hatten. Zum anderen, weil hier die Überschneidung mit dem Prolog "The Awesome Adventures of Captain Spirit" stattfindet. Habt ihr nicht gespielt? Dann tut das. Er ist kostenlos. Und Life is Strange 2 übernimmt die darin getroffenen Entscheidungen.
Nachdem Daniel in Episode 1 Stück für Stück erkannte, welche Kräfte in ihm schlummern, versucht er diese jetzt zu steuern. Das wäre nützlich, damit sie nicht in emotionalen Stresssituationen unkontrolliert zum Vorschein kommen und Chaos anrichten. Sean versucht seinen kleinen Bruder dabei zu unterstützen und à la Luke Skywalker in Das Imperium schlägt zurück probiert sich Daniel am Anheben einiger Steine.
Dabei zeigt sich erneut der Unterschied zum ersten Life is Strange. Dort habt ihr aktiv die Zeit kontrolliert, hier seid ihr der passive Beobachter. Damit setzt sich zugleich die Prämisse der ersten Episode fort. Ihr seid für Sean verantwortlich, ihr seid das Vorbild. Führt ihn auf den richtigen Weg. Hilfreich sind seine Kräfte ohne Frage, ob er jetzt damit ein Objekt aus einem Baum holt oder den Wasservorrat an einem Fluss auffüllt, ohne dabei seine Hand ins eiskalte Wasser stecken zu müssen. Zugleich sind sie darauf bedacht, Daniels Kräfte nicht in der Öffentlichkeit einzusetzen. Nach den Geschehnissen in Episode 1 ist Aufmerksamkeit erregen das Letzte, was sie möchten.
Auf ihrer Reise stoßen die beiden dann auf Captain Spirit alias Chris. Habt ihr den Prolog gespielt, kennt ihr die Szene. Chris stürzt von seinem Baumhaus nach unten und von einer Sekunde auf die andere schwebt er in der Luft. Ein Glück für ihn, dass Daniel seine Kräfte so weit kontrollieren kann, um seinen Aufprall auf dem Boden zu verhindern. Gleichzeitig ergibt sich damit so was wie ein Hauch von normalem Leben für Daniel. Er ist im gleichen Alter wie Chris, es gibt gemeinsame Interessen und beide haben die Möglichkeit, miteinander zu spielen.
Die ganze Situation birgt zugleich Konfliktpotential. Das ergibt sich vor allem aus Chris' Vater Charles und seinem in Alkohol getränkten Temperament - keine gute Kombination. Es verdeutlicht, dass sich Sean und Daniel an keinem Ort so richtig in Sicherheit fühlen können, egal wie freundlich es dort zu sein scheint. Chris ist ein Charakter, der Sean gut tun würde, aber ich gehe davon aus, dass es bei dieser einmaligen Begegnung bleibt. Was der Rest der Episode bringt und welche Entscheidungen es noch zu treffen gilt, zeigt sich dann in der kommenden Woche.