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Auch X Rebirth möchte gerne wieder eure kostbare Freizeit verschlingen

Doch die Demo tut einem keinen großen Gefallen.

Die Demo zu Egosofts X Rebirth, die wir jüngst von Publisher Deep Silver erhielten, wird dem Spiel nicht wirklich gerecht. Nicht, weil sie in irgendeiner Form besonders schlecht wäre oder vermuten lässt, dass das Spiel ein Reinfall wird. Sie zeigt nur nicht allzu viel vom eigentlichen Gesamtwerk dieses Mammutprojekts. Es ist so, als würdet ihr euch im Restaurant ein schönes Schnitzel mit Pommes bestellen, aber letzten Endes nur die Salatbeilage bekommen. Das Wichtigste fehlt.

Oder anders gesagt: Die rund 10 Minuten lange Demo, die noch von der diesjährigen gamescom stammt, umfasst bisher ein paar Weltraumkämpfe, nicht mehr und nicht weniger. Und den X-Veteranen beziehungsweise -Interessenten unter euch dürfte ja sicher bekannt sein, das die Serie weit mehr zu bieten hat als das. Lasst euch also nicht täuschen, nur weil diese Vorschau etwas einseitig ausfällt.

Alles unter Kontrolle

Eigentlich ist das nicht möglich, zumindest kann ich euch zum jetzigen Zeitpunkt keine Einschätzung des gesamten Spiels geben. Die Kämpfe an sich funktionieren aber schon mal gut. Was ja auch schon mal ganz gut zu wissen ist. Die Aufgabenstellung der Demo bestand einerseits darin, ein paar Transporter vor feindlichen Jägern zu beschützen. Kein großes Problem für die Kanonen und Raketen des eigenen Schiffs. Da gab es einmal die schnell feuernde Kanone und einmal eine Art Shotgun, die vor allem auf kürzere Distanz ordentlich Schaden anrichtet. Bei den Raketen standen Lenkgeschosse mit Zielaufschaltung zur Verfügung sowie eine weitere Variante, die ihr einfach in Flugrichtung abfeuert und dann vergessen könnt.

Bei größeren Schiffen nehmt ihr einzelne Teile ins Visier.

Jäger bearbeitet man am besten mit der schnell feuernden Kanone, sofern man nicht gerade zehn Meter hinter ihrem Heck hängt. Die Shotgun ist hingegen ganz nützlich, wenn ihr es mit langsamen, größeren Schiffen zu tun habt und deren einzelne Systeme, Geschütztürme oder Antriebe gezielt unter Beschuss nehmt. Bei schnelleren Gegnern ist sie fast nutzlos, da zwischen einzelnen Schüssen doch ein bisschen mehr Zeit vergeht und ihr mit den langsameren Geschossen erst einmal treffen müsst.

Steuerungstechnisch habt ihr dabei die Qual der Wahl. Nutzt entweder eure Tastatur im Zusammenspiel mit der Maus, einem Joystick oder einem Gamepad, zum Beispiel den Xbox-360-Controller, der hier nach dem Anstöpseln einwandfrei funktioniert. Bis man dann alle Funktionen des Schiffs und HUDs verinnerlicht hat, dauert es aber ein kleines Weilchen, zumal einen die gespielte Demo mitten hinein ins kalte Wasser wirft.

Das Wichtigste ist jedoch: Die Steuerung des Schiffs fühlt sich wirklich gut an. Ihr lenkt euer Schiff ganz geschmeidig durch den Weltraum. Das Schiff per Gamepad zu lenken, gefiel mir dabei sogar besser als per Maus, wo ihr die linke Maustaste konstant gedrückt halten müsst, um die Richtung zu ändern. Abgesehen davon könnt ihr mit den WASD-Tasten oder dem linken Stick auf dem Pad auch wunderbar um feindliche Schiffe herum gleiten.

Karrierechancen

Wie gesagt, für einen umfassenden Eindruck reicht das hier sicher nicht. Aber zumindest in den Grundzügen fühlt es sich schon mal gut an, im Cockpit von X Rebirth durch den Weltraum zu düsen. Später nehmt ihr es dann mit eurer Begleiterin mit dem „Rest der Galaxis" auf, was auch immer das heißen mag. Man darf gespannt sein, was Egosoft sich hier ausgedacht hat. Die Entwickler versprechen jedenfalls eine „tiefgründige und komplexe Handlung", zu der sich aus der Demo aber noch nichts entnehmen lässt.

"Wenn alles so funktioniert wie gedacht, dürfte sich X Rebirth vermutlich wieder zu einer Art kleinem Nebenjob entwickeln."

Was für eine Rolle eure Begleiterin spielt, ist unklar.

Jedenfalls orientiert man sich wieder an den Schlagwörtern „trade, fight, build, think." Den Kampf haben wir ja schon ein wenig abgedeckt, aber der Rest ist nicht minder wichtig. Eine simulierte Wirtschaft wird es laut den Entwicklern geben und eure Aktionen soll auch tatsächlich Einflüsse haben, etwa auf die Preise an einem bestimmten Ort, wenn ihr unterwegs einen Frachter abfangt, der gerade Ware dorthin transportierte. Nur solltet ihr euch dabei vielleicht nicht unbedingt erwischen lassen.

Und wenn ihr wollt, baut ihr nebenbei mal eben euer eigenes Imperium auf. Ob Handelsstationen, Fabriken, Agrarbetriebe und was nicht noch alles, ihr könnt viele Besitztümer anhäufen und euch ein goldenes Näschen verdienen, auf Stationen landen und Besatzungsmitglieder für eure Schiffe anheuern. Ebenso sollen sich die Stationen im Laufe der Zeit weiter verbessern und effektiver machen lassen, schließlich will so ein kleines Weltraumimperium auch finanziert werden.

Wenn alles so funktioniert wie gedacht, dürfte sich X Rebirth vermutlich wieder zu einer Art kleinem Nebenjob entwickeln. Kaum von der echten Arbeit nach Hause gekommen, stürzt ihr euch in euren Job als Anführer eures eigenen Weltraumimperiums. Wie sehr ihr euch darin vertieft, liegt letzten Endes an euch. Aber so viel dürfte sicher sein: Wenn ihr wirklich alles aus X Rebirth herausholen wollt, werdet ihr lange beschäftigt sein. Und genau diese Spielweise dürfte sich vermutlich am meisten lohnen. Ob das dann alles so wunderbar ineinander greift und wie spannend die Story wirklich ist, werden wir schon bald feststellen.

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