Avalanche-Chef über Piraterie: Bessere PC-Spiele machen, DRM weglassen
Hackern sollte man Jobs anbieten
Nach Anicht von Christofer Sundberg, Chef der schwedischen Avalanche Studios (Just Cause), sollte man bessere PC-Spiele entwickeln und auf DRM verzichten, um die Piraterie zu bekämpfen.
"Piraterie ist immer besorgniserregend", erklärt er. "Es ist niemals hilfreich. Wir lassen unsere Publisher diesen Kampf austragen. Aber 50 Prozent der Leute, die für mich arbeiten, haben einen Hacker-Hintergrund - das ist die Wahrheit."
Hackern aufgrund ihrer Programmierkenntnisse Jobs anzubieten, hält er für eine gute Idee.
"Ich denke, es ist auf jeden Fall ein fairer Ansatz, darüber nachzudenken, wie diese Leute auf die richtige Seite des Gesetzes passen. Zumindest ist es eine Möglichkeit. Vielleicht bewegen sich die wahrhaftigsten Piraten schon zu sehr auf der Seite der Anarchie, um jemals mit euch in einer angemessenen Art und Weise zu arbeiten. Das sind diejenigen, die uns als das Böse betrachten!"
"In Schweden war die Szene aber gewaltig", fährt Sundberg fort. "Wisst ihr, wir sind die Heimat von Pirate Bay. Als Studio haben wir erkannt, dass definitiv eine Menge Talent [in der Hacking-Community] steckt."
Gleichzeitig sprach Sundberg auch einmal mehr über das Thema DRM, wobei er entsprechende Maßnahmen als "albern" bezeichnet.
"DRM stoppt die Piraterie nicht", sagt er. "Es bestraft lediglich die Leute, die tatsächlich für das Spiel gezahlt haben. Es ist völlig unnütz. Die Leute dazu zu zwingen, ständig online zu sein und dergleichen, ist nicht respektvoll denjenigen gegenüber, die PC-Spiele tatsächlich kaufen."
Darüber hinaus glaubt er, dass die Entwicklung besserer und exklusiver PC-Spiele eine Möglichkeit wäre, die Piraterie einzuschränken: "Wir haben immer PC-Spiele entwickelt, aber in Wahrheit mögen wir [den Entwicklungsprozess] nicht."
"Ich war immer der Meinung, dass wir PC-Spiele für PC-Spieler entwickeln sollten. PC- und Konsolenspieler sind zwei völlig verschiedene Arten von Kunden. Es ist immer unfair, das Spiel nicht für den Kunden zu gestalten, auf den man abzielt. Die PC-Version steht stets an zweiter Stelle, etwa so: 'Oh, und wir brauchen auch eine PC-Version.'"
"Letzten Endes macht man dann einfach eine Portierung, es fließen also nicht wirklich viel Zeit, Budget oder kreative Gedanken in die Nutzung des PCs. Ich denke, dass das ziemlich traurig ist. Wir [als Industrie] sollten die PC-Plattform ernster nehmen."
"Jeder beklagt sich einfach nur über Piraterie auf dem PC, aber wenn es um Ingame-DLC oder soziale Konnektivität geht, sind die Optionen im Vergleich zu Konsolen endlos. Irgendwann würde ich gerne ein wirklich gutes PC-Spiel machen, das speziell für PC-Spieler entworfen wurde."
"Ich denke, die Piraterie wäre kein so großes Problem, wenn es bessere PC-Spiele gäbe", so Sundberg. "Wir könnten das ganze Konzept dieses albernen DRM einfach verwerfen."