Batman: The Brave and the Bold
Zack! Peng! Bap!
Es ist WayForward wieder einmal hoch anzurechnen, dass Batman: The Brave and the Bold auf übermäßiges Wiimote-Gewackel verzichtet. Lediglich besonders harte Schläge löst ihr mit einem schnellen Rüttler zuverlässig aus. Und wollt ihr mit einem Baterang gleich mehrere Ziele auf einmal treffen, könnt ihr die mittels Pointer-Funktion markieren. Besonders amüsant sind die Helfer-Figuren. Prominente DC-Figuren wie Black Canary oder Plastic-Man stehen bereit, um Batman im Notfall zu Hilfe zu eilen - eine sympathisch personalisierte Version der guten, alten Smartbomb.
Eine besonders witzige Idee ist übrigens die Einbindung der DS-Version des Spiels: Habt ihr die in eurem Handheld, könnt ihr die beiden Spiele verbinden und der DS-Spieler kann seinen Wii-Kollegen als Batmite zu Hilfe kommen und Batman und Co. mit Lebensenergie helfen oder Gegner mit großen Ambossen zu malträtieren.
Schön auch, dass WayForward immer wieder Abwechslung in den Prügel-Alltag bringt. Mal müssen Batman und Robin in bester Indiana-Jones-Manier vor einem überdimensionierten Wollknäuel flüchten, dann wieder werden sie von einem Fiesling aus dem Vordergrund aufs Korn genommen. Gemeinsam mit ein paar schön versteckten Secrets, die ihr erst finden könnt, wenn ihr einen bereits geschafften Level mit einer neu erworbenen Waffe erneut besucht, sorgt das für genau die richtige spielerische Würze.
Aber auch diesseits der Spielbarkeit überzeugt Batmans Wii-Abenteuer auf der ganzen Linie. Anstatt die ewige Frage nach Gut und Böse, Ordnung und Chaos und all den anderen schweren Thematiken von Batmans jüngsten Kino-Abenteuern zu stellen, geht es hier einfach nur um Spaß. Wenn Catman einen riesigen Diamanten klaut, um die Bewohner von Gotham City mit dessen Hilfe in Katzen zu verwandeln und Batman und Robin sich den ganzen Level lang streiten, ob sie es jetzt mit Catman oder Catwoman zu tun haben, dann schafft das einfach gute Laune.
Dazu trägt auch die tolle deutsche Synchro bei. Warner hat keine Kosten und Mühen gescheut und jede Menge professioneller Sprecher ins Studio gebracht. Die Stimmen passen, die Texte sind witzig und gut geschrieben und die Sprecher verstehen es, durch Timing und Betonung die Figuren lebendig werden zu lassen. Und glaubt mir, ihr werdet mit Batman und seinen Kollegen viel Spaß haben. Steht ihm im ersten Level noch der gute, alte Robin zur Seite, könnt ihr später auch in die Spandex-Anzüge von illustren Helden wie Hawkman, Green Lantern oder dem Blue Beetle schlüpfen. Besonders letzterer ist durch seine flotten Sprüche und seine Gags, die regelmäßig die vierte Wand durchbrechen, immer wieder für einen Lacher gut.
Kurzum, Batman: The Brave and the Bold ist ein richtiges Wohlfühl-Spiel. Es sieht toll aus, spielt sich richtig gut und unterhält euch über seine gesamte Länge aufs Vorzüglichste. Der Charme der TV-Vorlage wird perfekt eingefangen und die hervorragend gezeichneten Hintergründe sehen einfach toll aus. Wenn Batman und Robin im Sonnenuntergang über die Dächer von Gotham City turnen und die Stadt im feinsten Parallax-Scrolling an euch vorbeizieht, dann fragt niemand mehr nach 1080p und Polygon-Shadern.
Gut, die einzelnen Figuren könnten sich spielerisch ein wenig mehr voneinander unterscheiden und allzu anspruchsvoll ist die Prügelei ebenfalls nicht, aber Batman: The Brave and the Bold will euch nicht mit Komplexität erschlagen und euch auch nicht über Wochen hinweg vor die Konsole fesseln. Es ist das perfekte Spiel zum Abschalten, zum Amüsieren und um sich mal wieder daran zu erinnern, dass Videospiele in erster Linie nun mal gut unterhalten wollen. Und darin macht Batman, Robin, Blue Beetle und dem Rest der Truppe keiner so schnell etwas vor.
Batman: The Brave and the Bold ist ab sofort für Wii im Handel erhältlich.