Battlefield 1: Die Apokalypse hat begonnen, doch das Ende ist noch nicht gekommen
Unterwegs im letzten DLC.
Normalerweise steht die Apokalypse für das Ende aller Tage, einen Abschluss. Unter diesem Gesichtspunkt ist der Name Apocalypse für den letzten Battlefield-1-DLC gut gewählt. Das Ende für das Spiel bedeutet er nicht, nur für den Nachschub mit großen, neuen Inhaltspaketen. Was verständlich ist, da das nächste Battlefield in Ansätzen am Horizont erkennbar ist und spätestens in diesem Jahr auf der E3 ins Rampenlicht rückt.
Deswegen lässt kein Spieler Battlefield 1 sofort fallen und eine ganze Weile lang findet ihr - ausgehend von den beliebteren Titeln der Reihe - hier mit Sicherheit noch jede Menge Mitspieler. Genug vom nächsten Battlefield, bleiben wir in der Gegenwart. Wir schlägt sich Apocalypse als abschließendes Erweiterungspaket? Ganz gut, behaupte ich. Auf jeden Fall ist es prall gefüllt.
Apocalypse bietet insgesamt fünf neue Karten, wobei zwei davon euch vertraut sind. Widmen wir uns zuerst den Neuzugängen. Im Mittelpunkt der Erweiterung stehen die "brutalsten und verheerendsten Schlachten des Ersten Weltkriegs" und das möchte DICE mit diesen Maps verdeutlichen. Wie? Durch verwüstete Landstriche, hart umkämpfte Kontrollpunkte, Flächenbrände und die Farbtöne, die hier ein Gefühl von Trostlosigkeit und Tristesse vermitteln.
Schauplatz der Map Caporetto ist die Zwölfte Isonzoschlacht in der Nähe von Karfreit (Caporetto im Italienischen). Diese Schlacht gilt als eine der berüchtigtsten der italienischen Militärgeschichte und fand im Oktober und November 1917 im heutigen Slowenien statt, über das damals Österreich-Ungarn die Kontrolle hatte.
Die Angreifer stürmen hier von den Hängen hinab in Richtung der Kontrollpunkte. Mithilfe des Livens-Projektors ist es ihnen möglich, den Gegner mit Gassalven einzudecken. Das hügelige Gelände bietet viele Deckungsmöglichkeiten, kleinere Gräben und Optionen, um Gegnern in den Rücken zu fallen. Es lohnt sich, die Augen offen zu halten. Agiert ihr vorsichtig, ist es möglich, sich an den feindlichen Reihen vorbei zu schleichen und hintere Kontrollpunkte zu erobern, wobei besonders die Burg in der Mitte hart umkämpft ist.
Eine Sache, die alle Karten gemeinsam haben, ist, dass das Gelände es euch durch seine Unebenheiten, Gräben und Ruinen nicht einfach macht, Feinde zu erkennen. Vor allem die dunklen Uniformen sind im Liegen bei den Licht- und Bodenverhältnissen schwer auszumachen. Das gilt auch auf dem zerstörten Schlachtfeld der Flandernschlacht, die Ende 1917 in der Umgebung der belgischen Stadt Ypern tobte. Die Karte hört auf den Namen Passendale und an der britischen Ausgangsposition erwarten euch einige der letzten intakten Befestigungen.
In Sicherheit seid ihr dort aufgrund des Geländes an kaum einer Stelle. Arbeitet euch durch die Gräben voran und stürmt die Anhöhen hinauf, um euch dem Feind zu stellen. Einige intensive Kämpfe sind hier auf jeden Fall vorprogrammiert. Ein großes Feuergefecht eröffnet unterdessen die Gefechte auf Somme. Vorbild ist die Schlacht von Somme, die von Juli bis November 1916 an der Somme im Norden Frankreichs stattfand.
Der erste Brückenkopf der Briten an Kontrollpunkt A steht unmittelbar im Mittelpunkt des Gefechts, denn sie rücken vom offenen Feld aus an. Die deutschen Verteidiger verschanzen sich dort zu Beginn und versuchen die Angreifer mit allen Mitteln vom Vorstoß abzuhalten. Rücken die Briten weiter vor, verlagern sich die Kämpfe auch hier in die Gräben und Ruinen der verwüsteten Umgebung.
Es sind drei gute Neuzugänge für den Multiplayer-Shooter, die intensive Kämpfe unter widrigen Bedingungen bieten. Und im Gegensatz zu den Maps für den Luftangriff-Modus sind sie komplett neu. Die dort verfügbaren Schlachtfelder Auf Messers Schneide und London ruft kennt ihr aus der Singleplayer-Kampagne von Battlefield 1.
Schade, dass es hier keine neuen Luft-Maps gibt. Ziel im Luftangriff ist es, mit einsitzigen Jägern so viele Gegner wie möglich abzuschießen. Es ist der einzige Modus, den Auf Messers Schneide zu bieten hat. Auf London ruft erwarten euch noch die Varianten Geißel und Angreifer. Im Geißel-Modus versucht ein Geschwader von Jagdflugzeugen, einen einzelnen Behemoth vom Himmel zu holen, während im Angreifer-Modus zwei Behemoths mitsamt begleitenden Flugzeugen gegeneinander antreten.
Mit dem Hansa Brandenburg GI und dem Airco DH10 habt ihr die Chance, zwei neue Bomber zu steuern. Auch ansonsten ergänzt DICE das Arsenal mit Apocalypse um verschiedene neue Hilfsmittel. Im Nahkampf setzt ihr zum Beispiel ein Fleischerbeil oder eine Brechstange ein, sogar eine zerbrochene Flasche lässt sich als Tötungswerkzeug nutzen. Weiterhin kommen sechs Schusswaffen, darunter die RSC MP, und neue Gadgets hinzu. Sturmsoldaten verwenden ein Flugabwehr-Raketengeschütz, um ihre Kameraden in der Luft zu unterstützen und gegnerischen Fliegern schweren Schaden zuzufügen.
Zusammengefasst ist Apocalypse eine gelungene Ergänzung des Multiplayer-Shooters. Die Maps sind gut gestaltet und ihre Spawnpunkte störten mich im Gegensatz zu den letzten beiden Karten von Turning Tides nicht. Sie rücken überwiegend Infanteriekämpfe mit gelegentlicher Fahrzeugunterstützung in den Mittelpunkt. Fliegt ihr in Battlefield 1 gerne durch die Gegend - ich tue es nicht -, erfreut ihr euch am neuen Luftangriff-Modus. Ein paar mehr Inhalte hätte diese Variante aber vertragen können. Die neuen Waffen, Herausforderungen und Gadgets runden dieses stimmige Paket ab. Ein guter Abschluss, der die Wartezeit bis zum neuen Battlefield überbrückt und, so ist zu vermuten, darüber hinaus die Spieler noch vor den Bildschirm fesselt.