Battlefield 3 - Multiplayer-Test
Das Sahnestück
Und wo wir schon bei den Karten sind, ein großes Lob an die Schweden. Mangelte es bei Bad Company 1 und 2 anfangs noch an Maps, werden hier satte neun Schauplätze mitgeliefert. Im Dezember folgen dann für die Limited-Edition-Besitzer weitere vier weitere, genauer gesagt Neuauflagen von Strike at Karkand, Wake Island, Gulf of Oman und Sharqi Peninsula.
Bei Call of Duty mag es insgesamt mehr Karten geben, doch die Battlefield-Varianten sind nicht nur deutlich größer, sondern werden auch für alle Spielmodi genutzt. Außerdem bestehen sie oft aus vollkommen unterschiedlichen Abschnitten, wie zum Beispiel bei Operation Metro, die zwar insgesamt die schwächste Karte ist, aber neben einem recht offenen Außenareal auch ein Gebiet in der U-Bahn und einen Bereich mitten in Paris liefert. Die anderen Maps sind sehr gut bis ausgezeichnet. Mein persönliches Highlight ist und bleibt aber Caspian Border. Diese Karte vereint alle Vorzüge der Battlefield-Marke, liefert intime Feuergefechte und gewaltige Panzeroffensiven.
Optisch und spielerisch am interessantesten ist aber Damavand Peak. Das Anfangsgebiet ist durch den krassen Höhenunterschied und die hervorragenden Sniping-Spots extrem unangenehm, doch dafür wird man kurz vor dem letzten Abschnitt mit einem wirklich ungewöhnlichen Spielelement belohnt. Im Rush-Modus müssen die Angreifer nämlich per Base-Jump die letzte Basis stürmen. Satte 500 Meter Höhenunterschied und mehrere Sekunden freier Fall. Genial. Auch Operation Feuersturm mit seinen weitläufigen Wüstenabschnitten und Kharg Island mit seinen Wasserfahrzeugen sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Am wenigsten haben mich übrigens die Stadtkarten begeistert. Seine Crossing ist zwar unterm Strich eine interessante Karte, aber irgendwie passt das verwinkelte Areal nicht so richtig zu meinem Lieblings-Battlefield-Feeling.
Am Ende noch ein paar Worte zur Performance. Auf Konsolen läuft das Spiel auch im Multiplayer relativ flüssig. Wenn es wirklich hoch hergeht, kommt es zu kurzen Slowdowns und Tearing, mich hat das aber selten gestört. Für die beste PC-Erfahrung benötigt man natürlich eine Quad-Core-CPU, 4 Gigabyte RAM und eine moderne Grafikkarte. Angesichts der damit erzielten Qualität ist das aber einigermaßen verkraftbar. Details dazu gibt es bei unserem Digital-Foundry-Special: So rüstet ihr euren PC für Battlefield 3.
Überraschenderweise bekam ich auf meinem Dual-Core-PC mit ATI 5850 und 4 GB RAM auf "Hoch" einigermaßen spielbare 30 bis 40 FPS hin. Das ist vielleicht nicht hervorragend, reicht aber aus, um Spaß zu haben. Gute Arbeit DICE, auch weil es keine Probleme mit ATI-Karten gibt. Davon können sie andere Entwickler eine Scheibe abschneiden.
Ich habe lange überlegt, ob ich wegen einiger Detail-Schwächen und der Origin-Problematik einen Punkt abziehe. Doch je länger ich Battlefield 3 spiele, umso besser wird es. Nach und nach entfaltet sich genau die Spieltiefe, die mich schon bei Battlefield 1942 so begeisterte und mit Battlefield 3 seinen Höhepunkt erreicht. Diese Kämpfe auf mehreren Ebenen - Soldat gegen Soldat, Panzer gegen Panzer und Flugzeug gegen Flugzeug - machen aus dieser Serie etwas ganz Besonders. Vielleicht ist es nach meinem Geschmack nicht ganz so perfekt, wie ich es mir gewünscht habe, aber das Multiplayer-Paket ist in dieser Form einfach einmalig. Erstklassige Grafik, zerstörbare Umgebung, 35 Fahrzeuge, Dutzende Waffen und neun gewaltige Karten sind mit eine 10 wert. Hier passt einfach alles. Aber nun genug getippt, ich muss wieder zurück aufs Schlachtfeld.
Battlefield 3 ist für PC, Xbox 360 und PlayStation 3 erhältlich.