Battlefield: Bad Company 2
Die Besten?
Senior Producer Karl-Magnus Troedsson gibt sich kampfeslustig. Nach einer halben Stunde Präsentation voller Anspielungen auf die Physik-Engine von Red Faction: Guerilla und den Multiplayer von Call of Duty 4 bringt er es knallhart auf den Punkt: “Wir sind die Besten. Wir liefern nicht nur die beste Mehrspieler-Erfahrung im Shooter-Bereich, sondern mit Destruction 2.0 auch den besten Kompromiss aus Technologie und Gameplay.“
Eine mutige, fast gewagte Behauptung, die die Kollegen von Volition Software und Infinity Ward wohl stark bezweifeln werden. Trotzdem lieferte er eine beeindruckende Präsentation ab, deren erstklassiger Eindruck sich nach der Anspielsession nicht nur bestätigte, sondern seine Kampfansage sogar in den Bereich des Möglichen beförderte. Denn mit Battlefield: Bad Company 2 besinnt sich DICE endlich auf seine alten Stärken und verleiht dem Multiplayer genau den Tiefgang, den man beim Vorgänger so schmerzlich vermisste.
Zum Thema Singleplayer gab es leider keine neuen Infos. Wie es die gezeigten Karten andeuten, geht es diesmal in den hohen Norden. Soldat Preston muss sich mitsamt der berühmt-berüchtigten B-Company in den schneebedeckten Gipfeln irgendeiner osteuropäischen Bananenrepublik um ein paar durchgeknallte Russen kümmern. Der Grund-Tenor fällt dabei deutlich düsterer aus. Die Goldthematik wurde gekickt, nur die Kaltschnäuzigkeit der Charaktere bleibt uns erhalten.
Mehr war aus den DICE-Jungs auch mit viel Druck und warmen Worten kaum herauszubekommen. Sowohl im Business-, als auch im Publikumsbereich, wo ihr Battlefield: Bad Company 2 noch bis Sonntag anspielen könnt, dreht sich alles um den Multiplayer.
Natürlich stehen noch immer Bestandteile, wie die offene, zerstörbare Spielwelt, die Fahrzeuge, die erspielbaren Waffen und die vielen Auszeichnungen, im Vordergrund. Doch anstatt das System weiter zu vereinfachen, setzt DICE auf eine starke Individualisierung und die damit verbundenen taktischen Möglichkeiten. Es bleibt zwar bei den vier Klassen des Vorgängers, aber statt nur eure Waffe herauszusuchen, wird Bad Company 2 über 15.000 unterschiedliche Gegenstandskombinationen anbieten, die sich wiederum aus 40 Schießprügeln mit ihren 200 Variationen, 13 Spezialfähigkeiten und 15 Gadgets zusammensetzen. Und damit jedes einzelne Gefecht in ein taktisches Katz-und-Maus-Spiel verwandeln.
Das erfreulichste Comeback: Der Defibrillator ist zurück und lässt eure gerade gestorbenen Kollegen mit einem kurzen Schock von ein paar Hundert Volt wieder auferstehen. Doch auch Tracer Darts, um Raketenwerfer ins Ziel zu lenken, Fahrzeug-Upgrades, zum Beispiel mehr Panzerung, und spezielle Waffen-Erweiterungen, darunter größere Magazine, versprechen viel Action und viel Abwechslung. Unterstützt wird das Ganze durch vier Spielmodi, von denen DICE bisher nur Rush und Conquest vorgestellt hat und die sowohl Einsteiger als auch echte Battlefield-Profis glücklich machen.
Auch das rudimentäre Squad-System wurde gehörig aufgebohrt. Ihr könnt endlich selbst bestimmen, welchem Team ihr beitretet, bekommt gemeinsame Ziele zugewiesen und müsst Gegner durch Knopfdruck auch für eure Kollegen sichtbar machen. Teamwork ist also der Schlüssel zum Erfolg.